<Desc/Clms Page number 1>
Diätetische Messeinrichtung.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine diätetische Messeinrichtung, vornehmlich für Kinder und insbesondere für Kleinkinder, obwohl sie auch anderweitig Verwendung finden kann.
Es ist wohl bekannt, dass Ärzte es besonders bei der Behandlung von Kindern schwierig finden, die genauen Mengen der Grundsubstanzen, die bei der Diät oder bei einer diätetischen Kur, besonders bei ganz jungen Kindern, gebraucht werden, zu bestimmen.
Gegenwärtig ist die Messeinheit, mit der die Mengen von solchen Nahrungsmitteln, wie kondensierter oder pulverisierter Milch, Zucker, Mehl, Reismehl od. dgl., bestimmt werden, der,, Löffel". Auf diese Weise wird die vorher festgelegte Menge eines einem Kinde zu verabreichenden Nahrungsmittels nach der derzeitigen Praxis so festgelegt, dass man sagt soundsoviele"Teelöffel"voll von Weizen, weder zu wenig noch zu übervoll, für Saugflaschen od. dgl. Es ist also kurz die derzeit allgemein verwendete Messeinheit bei der Kindernahrung der "Löffel".
Nun ist aber dieses Mass ganz unbestimmt, weil es in weiten Grenzen variiert. Beispielsweise gibt es auf dem brasilianischen Markt mindestens sechzehn verschiedene Arten von Esslöffeln, und sicherlich ist dasselbe auch bei den andern Arten der Löffel der Fall. Selbstverständlich ist es klar, dass bei solch einer Verschiedenheit der Arten die Aufnahmefähigkeit der Löffel von Art zu Art wechseln wird. Es wurde beispielsweise gefunden, dass ein Esslöffel einer bestimmten Art angefüllt ungefähr 3 Gramm pulverisierten Zucker aufnimmt, während ein ähnlicher Esslöffel angefüllt ungefähr 6 Gramm desselben Zuckers, also gerade das Doppelte des Gewichtes wie bei dem ersten Löffel, aufzunehmen in der Lage ist.
Unter diesen Umständen kann man sich leicht vorstellen, dass ein grosser Unterschied zwischen dem., Standardlöffel", der vom Arzt gedacht ist, und dem von der Kindesmutter in Ausübung der Vorschriften benutzten Löffel bestehen kann, mit andern Worten : der Arzt kann die Mengen vorschreiben in der Meinung, dass es sich um einen 6-Gramm-Löffel handelt, und die Kindesmutter kann einen 3-GrammLöffel benutzen, wenn der von ihr in Gebrauch stehende Löffel das letztere Fassungsvermögen hat. Es muss also festgestellt werden, dass durch den Ausdruck., Esslöffel" nicht eine Messeinheit mit einem bestimmten Wert gegeben ist. Er kann in Grösse oder Aufnahmsfähigkeit variieren, ohne deshalb den Anspruch zu verlieren, als "Esslöffel" bezeichnet zu werden.
Der Nachteil, den Kinder durch solche Unterschiede in der Aufnahmsfähigkeit der Löffel erleiden können, kann erwogen werden, wenn berücksichtigt wird, dass Kinder sehr zarte Naturen sind, welche die grösste Sorgfalt bei der Bestimmung der ihnen gegebenen Nahrungsmengen erfordern.
Nun ist wohl bereits ein Medizinlöffel bekanntgeworden, bei dem auf dem normalen Löffel eine Deckplatte aufgelegt ist, deren Hinterarm in einem Winkel vom Griff des Löffels absteht, so dass durch Niederdrücken des Hinterarmes der Deckelteil vom Löffel abgehoben wird. Überdies ist er auch noch um einen Bolzen in der Ebene des Löffelrandes verdrehbar. Bekanntlich handelt es sich aber gerade für medizinische Zwecke oft um Dosierung ganz geringer Mengen, beispielsweise drei Gramm, und dadurch, dass der rückwärtige Arm des Deckels abgehoben ist, wird es mangels einer Führung desselben nicht möglich sein, genau in der Löffelrandebene ein Abstreifen der zu dosierenden Menge durchzufülren, wodurch es zu unerwünschten Gewichtsdifferenzen kommen wird.
Vorliegende Erfindung hat es sich zur Aufgabe gestellt, die oben erwähnten Nachteile zu beseitigen, indem sie jedem Arzt die Möglichkeit gibt, unabhängig davon, ob er Spezialist für Kinderkrankheiten
<Desc/Clms Page number 2>
ist oder nicht, eine vollkommen genaue Nahrungsmenge vorzuschreiben, welche es in gleicher Weise der Kindesmutter ermöglicht, die Vorschreibung genau auszuüben, ohne einem Irrtum Raum zu geben.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 die Messeinrichtung in Ansicht im Aufriss mit geschlossenem Deckel und Fig. 2 einen
Grundriss desselben mit weggedrehtem Deckel.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, besteht die diätetische Messeinrichtung hauptsächlich aus einem zylindrischen Behälter 1, der vornehmlich aus Leichtmetall gearbeitet wird, oben offen gehalten und mit einem abgerundeten Rand 2 versehen ist. Knapp unterhalb des Randes 2 ist ein Schlitz 3 angeordnet, welcher sich über den grössten Teil des Umfanges des Behälters 1 erstreckt.
Von der einen Seite des Randes 2 erstreckt sich ein Verlängerungsstück 4, dass mit einem Zapfen 5 und einem Ring 6 versehen ist. Der Deckel 7 hat ebenfalls eine Verlängerung 8, mit welcher er am Zapfen 5 drehbar befestigt ist, so dass er kreisförmige Bewegungen durchführen kann, und ein Vorsprung 9 an der diametral gegenüberliegenden Seite dient dazu, den Deckel in die offene oder geschlossene Stellung des Behälters zu bringen.
Die erfindungsgemässe Einrichtung wird auf folgende Weise gebraucht :
Während der Behälter 1 in einer Hand gehalten wird, wird der Deckel 7 um den Zapfen 5 nach auswärts gedreht, wodurch der Behälter 1 geöffnet wird. Der letztere kann nun mit dem Nahrungsmittel, z. B. Zucker, gefüllt werden, worauf der Deckel zurückgedreht wird, um den Behälter zu schliessen.
Wenn der Deckel 7 im Schlitz 3 gleitet, welch letzterer ihn auch führt, wirkt er als Abgleicher der in dem Behälter befindlichen Substanz, indem die überflüssige Substanz entfernt wird, welche auf der Oberfläche des Deckels verbleibt. Auf diese Weise ist es möglich, dass bei Vorschreibung von 3 Gramm eines bestimmten Nahrungsmittels zu einer Saugflasche jede Kindesmutter die Möglichkeit hat, mit Hilfe eines 3-Gramm-Messers die Vorschreibung genau auszuführen. Aus obiger Darstellung ergibt sich, dass bei Gebrauch der diätetischen Messeinrichtung nach vorliegender Erfindung die ausserordentlich häufigen Irrtümer infolge der Verschiedenheit in der Grösse der üblichen Löffel vollkommen vermieden sind, wodurch auch vollständig die Gefahr einer Unter-oder Überernährung, welche in weiterer Folge die Ursache der hohen Kindersterblichkeit ist, ausgeschaltet ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Diätetische Messeinrichtung, bei der ein Deckel um einen Zapfen drehbar angeordnet ist, gekennzeichnet durch einen oben offenen Behälter (1), dessen Rand (2) abgerundet ist, der in ein Verlängerungsstück (4) auf der einen Seite des Behälters übergeht, welch letzteres mit einem Zapfen (5) versehen ist und in einem Ring (6) endet, weiters durch einen Deckel (7), der auf einer Seite eine Verlängerung (8) aufweist, mittels welcher der Deckel (7) an den Zapfen (5) drehbar ist, und eine weitere Verlängerung (9) an der diametral gegenüberliegenden Seite angeordnet ist, um den Deckel (7) in die offene oder geschlossene Stellung zu bringen,
endlich durch einen unterhalb des Randes (2) des Behälters (1) angeordneten Schlitz (3), der sich über den grössten Teil des Umfanges des Behälters (1) erstreckt.