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Die Erfindung betrifft einen Oberbau-Motorwagen mit einem auf Schienenfahrwerken abgestützten Fahrzeugrahmen, auf dem eine Fahrkabine, eine Ladeplattform und ein durch Antriebe höhen- und seitenverstellbarer Ladekran angeordnet sind.
In der Zeitschrift "Eisenbahningenieur" 43 (1992) 7, Seite 433 ist unter dem
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Hauptarbeitseinrichtung eines derartigen Motorwagens besteht aus dem höhen-und seitenverstellbaren Ladekran, der durch verschiedenartige Anbaugeräte, wie z. B. einen Schwellenfachräumer, einem Stopfgerät oder dergleichen, vielseitig einsetzbar ist. Die Fahrkabine ist zum Transport eines Arbeitstrupps zweckmässigerweise geräumig ausgebildet. Auf der Ladeplattform sind verschiedene Gleisbaustoffe zur Durchführung der Gleisbauarbeiten transportierbar.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun in der Schaffung eines Oberbau-Motorwagens der gattungsgemässen Art, mit dem der Einsatzbereich zur bedarfsweisen Durchführung zusätzlicher Gleisbauarbeiten unter Ausnutzung der bereits vorhandenen Einrichtungen, wie der Ladeplattform und des Ladekranes, erweiterbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss mit einem gattungsgemässen Motorwagen dadurch gelöst, dass an der Unterseite des Fahrzeugrahmens eine Schwellenwechseleinrichtung befestigt ist, die ein Paar von durch einen Klemmantrieb zueinander beistellbare und durch einen Verschiebeantrieb senkrecht zur Wagenlängsrichtung verschiebbare Klemmzangen aufweist.
Dieser neuen Kombination eines Oberbau-Motorwagens mit einer Schwellenwechseleinrichtung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die auf einem Motorwagen bereits für die vielseitigsten Einsatzzwecke vorhandenen Arbeitsein-
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richtungen, wie der Ladekran oder die Ladeplattform, eine ideale Ergänzung zu einer Schwellenwechseleinrichtung bilden. Es ist nunmehr in vorteilhafter Weise möglich, ohne zeitaufwendige Umrüstarbeiten unter Zuhilfenahme der Ladeplattform für den Transport der neuen und alten Schwellen sowie des Ladekranes für die Überstellung der Schwellen zur Schwellenwechseleinrich- tung bzw. zur Ladeplattform eine Schwellenerneuerung raschest durchzuführen. In diesem Zusammenhang ist auch von Vorteil, dass der von einer Zusatzeinrichtung freibleibende Ladekran rasches wiederum für andere Arbeiten einsetzbar ist.
Da die Schwellenwechseleinrichtung unterhalb des Fahrzeugrahmens befestigt ist, kann eine störende Einflussnahme auf die Funktion der Ladeplattform oder des Ladekranes zuverlässig ausgeschlossen werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben.
Es zeigen :
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Oberbau-Motorwagens mit einer an der Unterseite des Fahrzeugrahmens befestigten
Schwellenwechseleinrichtung,
Fig. 2 eine vergrösserte Ansicht der Schwellenwechselein- richtung gemäss Pfeil 11 und
Fig. 3 eine Teil-Seitenansicht einer weiteren Ausführungs- form des Motorwagens, wobei die Schwellenwechselein- richtung zwischen den Schienenfahrwerken vorgesehen ist.
Der in Fig. 1 ersichtliche Oberbau-Motorwagen 1 (bzw. Gleiskraftwagen) weist einen auf Schienenfahrwerken 2 abgestützten Fahrzeugrahmen 3 auf, dem an einem Längsende eine geräumige, für einen Mannschaftstransport
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vorgesehene Fahrkabine 4 mit einer Steuereinrichtung 5 zugeordnet ist. An einem der Fahrkabine 4 gegenüberliegenden Ende 6 des Fahrzeugrahmens 3 ist ein Ladekran 7 vorgesehen, der durch Antriebe 8 höhen- und seitenverstellbar sowie um eine vertikale Schwenkachse 9 verdrehbar ausgebildet ist.
An einer Krans ule 10 ist ein einfach ausgebildeter Bedienungsstand 11 mit einer Steuereinrichtung 12 befestigt. An einem freien Ende des Ladekranes 7 ist eine Aufhängevorrichtung 13 zur Befestigung von Lasten oder kleineren Arbeitsaggregaten vorgesehen. Zwischen Ladekran 7 und der Fahrkabine 4 befindet sich eine Ladeplattform 14, die mit Hilfe eines Antriebes 15 um eine in Wagenlängsrichtung verlaufende Achse kippbar ausgebildet ist. Zur Energieversorgung der verschiedenen Antriebe sowie eines Fahrantriebes 16 ist ein Motor 17 vorgesehen.
Etwa unterhalb der vertikalen Schwenkachse 9 des Ladekranes 7 sind zwei in Wagenlängsrichtung unmittelbar benachbarte Schwellenwechseleinrichtungen 18 am Fahrzeugrahmen 3 befestigt. Wie insbesondere auch in Fig. 2 ersichtlich, weist jede Schwellenwechseleinrichtung 18 ein Paar von Klemmzangen 19 auf, die jeweils durch einen Klemmantrieb 20 in Wagenl ngsrich- tung zueinander beistellbar sind. Die Klemmzangen 19 sind durch einen senkrecht zur Wagenlängsrichtung verlaufenden Verschiebeantrieb 21 querverschiebbar in einer Halterung 22 gelagert. Diese ist am den Klemmzangen 19 gegenüberliegenden Ende um eine in Wagenlängsrichtung verlaufende Achse 23 verschwenkbar am Fahrzeugrahmen 3 befestigt und mit Hilfe eines weiteren Antriebes 24 verschwenkbar.
Die im Bedienungsstand 11 des Ladekranes 7 vorgesehene Steuereinrichtung 12 ist zusätzlich zur Beaufschlagung der Antriebe 8 auch zur Beaufschlagung der für die Schwellenwechseleinrichtungen 18 vorgesehenen Antriebe 20, 21, 24 ausgebildet. Beide Schwellenwechseleinrichtungen 18 sind zueinander um 1800 verdreht positioniert, so dass jeder Wagenlängsseite ein Paar von Klemmzangen 19 zugeordnet ist.
Da sich die Schwellenwechseleinrichtungen 18 im Bereich des Ladekranes 7 bzw. des Bedienungsstandes 11 befinden, hat die Bedienungsperson sowohl für die Manipulation des Ladekranes 7 als auch der entsprechenden Schwellenwechseleinrichtung 18 sehr gute Einsicht. Die auf der Ladeplattform 14
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mitgeführten neuen Schwellen 25 können mit Hilfe des Ladekranes 7 der entsprechenden Schwellenwechseleinrichtung 18 zugeführt werden. Eine von dieser aus einem Gleis 27 gezogene alte Schwelle 26 kann ebenso mit Hilfe des Ladekranes 7 auf die Ladeplattform 14 verladen werden.
In der in Fig. 3 ersichtlichen Version befinden sich die beiden Schwellenwechseleinrichtungen 18 zwischen den beiden Schienenfahrwerken 2. Dies ermöglicht eine grössere Distanzierung der das Gleis 27 belastenden Schienenfahrwerke 2 von der Schwellenlücke.