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Hausshälter'scher Geschwindigkeitsmesser mit umgebautem Fallstüek-Messsystem.
Da die Hausshälter'schen Geschwindigkeitsmesser die ersten waren, die sich im Eisenbahndienste bewährt hatten, besitzen die verschiedenen Eisenbahnunternehmungen eine grosse Anzahl solcher Geschwindigkeitsmesser, die den heutigen Anforderungen, insbesondere wegen der verhältnismässig langen Messzeit, nicht entsprechen. Unter Beibehaltung der Hausshälter'schen Bauart lässt sich die Messzeit kaum herabsetzen, weil das Fallstück auf der Zeitwelle so angeordnet ist, dass bei jeder vollständigen Umdrehung der Zeitwelle nur ein Messvorgang stattfindet. Man hat daher ins Auge gefasst, die Hauss- häIter'schen Geschwindigkeitsmesser durch Umbau des Fallstück-Messsystems den heutigen Anforderungen an Messzeit anzupassen.
Praktisch lohnt sich der Umbau nur dann, wenn das Uhrwerk unverändert bleiben kann und die beiden lotrechten Hauptwellen des Hausshälter'schen Messsystems, die Antriebswelle und die zugleich das Fallstück tragende Zeitwelle, nicht verlegt zu werden brauchen. Nach langwierigen erfolglosen Versuchen mit den verschiedensten Messsystemen hat es sich herausgestellt, dass sich das FallstückMesssystem nach dem Patente Nr. 102085 mit einer besonderen lotrechten Welle für das Fallstück mit bestem Erfolg an die Stelle des Hausshälter'schen Messsystems einbauen lässt, was durchaus nicht vorauszusehen war, denn die Unterbringung der dritten lotrechten Welle samt Fallstück neben den vorhandenen zwei lotrechten Wellen des Hausshälter'schen Messsystems ohne Verlegung der Wellen schien wegen Mangels an Raum kaum möglich.
Als weitere Schwierigkeit kam noch die Unterbringung des Sperrades hinzu, das beim Messsystem nach der genannten Patentschrift zum Festhalten des mit dem Schraubengewinde des Fallstückes im Eingriff stehenden Schraubenrades während des Messvorganges dient und dem man unbedingt einen grossen Durchmesser geben muss, um gleiche Messzeiten für die einzelnen Messvorgänge zu erhalten.
Die genannten Schwierigkeiten wurden erfindungsgemäss unter Nutzbarmachung des Umstandes, dass die Gehäuse der in Betrieb befindlichen Hausshälter'schen Geschwindigkeitsmesser vorne flanschartig erweitert sind, dadurch beseitigt, dass die besondere lotrechte Welle für das Fallstück einerseits zwischen der Antriebs-und der Zeitwelle, anderseits zwischen der Antriebs-und der waagrechten Welle des mit dem Schraubengewinde des Fallstückes ständig im Eingriff stehenden Schraubenrades angeordnet ist und dass das verhältnismässig grosse Sperrad der waagrechten Welle in dem flanschartig erweiterten, zylindrischen Teil des Gehäuses des Geschwindigkeitsmessers Platz nimmt, so dass ein Teil dieses Sperrrades über die Breite des eigentlichen Gehäuses hinausreichen kann.
Die Zeichnung zeigt den Teil eines gemäss der Erfindung umgebauten Hausshälter'schen Geschwindigkeitsmessers, in dem das neue Fallstück-Messsystem untergebracht ist, u. zw. in Fig. 1 in Vorderansicht und in Fig. 2 im waagrechten Schnitt nach Linie 2-2 der Fig. 1.
Die Antriebswelle 3 und die Zeitwelle 4 behalten ihre ursprünglichen Lagerungen. Auch das Zahnrad 5, das mit dem Zahnrad am untersten Federgehäuse im Eingriff steht und die Zeitwelle 4 antreibt, bleibt. Die durch Schnecke und Schneckenrad von der Welle 3 angetriebene und das Hubrad für das sich mit der Welle 4 mitdrehende und daran verschiebbare Fallstück tragende waagrechte Welle des Hausshälter'schen Fallstück-Messsystems ist samt ihrer Lagerung entfernt.
An der linken Seitenwand 6 des Gehäuses ist eine neue Lagerung 7 durch Schrauben 8 befestigt, in der die waagrechte Welle 9 des Fallstück-Messsystems nach dem Patente Nr. 102085, an der das mit dem Schraubengewinde des Fallstückes ständig im Eingriff stehende Schraubenrad 10 befestigt ist, so nahe als möglich bei der Seitenwand 6 gelagert ist. Dadurch bleibt zwischen dem Schraubenrad 10 und der Antriebswelle 3 Raum
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genug frei, um das Fallstück 11 an einer besonderen dritten lotrechten Welle 12 zwischen den Wellen 3 und 4 unterzubringen.
Das vordere Ende der Welle 9reicht bis in den flanschartig erweiterten, zylindrischen Vorderteil 13 des Gehäuses, in dem sich der Zeiger vor dem Zeigerblatt bewegt, und das verhältnismässig grosse Sperrad 14, durch das die Welle 9 nebst dem Schraubenrad 10 während des Messvorganges an der Drehung verhindert wird, ist an diesem Ende der Welle 9 so befestigt, dass es zum Teil über die Seitenwand 6 hinausreicht. In einem unteren Fortsatz der Lagerung 7 ist der Drehzapfen 15 für die mit dem Sperrad 14 zusammenarbeitende Sperrklinke 16 gelagert, die durch einen mit ihr zusammenhängenden Arm 17 von einer an der Zeitwelle 4 befestigten Nockenscheibe 18 gesteuert wird.
Die Welle 12 des Fallstückes 11 ist zwischen zwei Lagerschrauben 19. und 20 drehbar gelagert, deren untere 19 in die Bodenwand 21 des Gehäuses und die obere 20 in ein an der Seitenwand 6 befestigtes Winkelstück 22 eingeschraubt ist. Die Drehung der Antriebswelle 3 wird durch ein Zahnräderpaar 23,24 auf die Fallstückwelle 12 übertragen.
Die Wirkungsweise dieses eingebauten Fallstück-Messsystems ist die gleiche wie die des Messsystems nach dem Patente Nr. 102085. Während des Messvorganges greift die Sperrklinke 16, wie in Fig. 1 gezeichnet, in die Zähne des Sperrades M, so dass dieses Rad, die Welle 9 und das Schraubenrad 10 sich in der in Fig. 1 mit einem Pfeil angedeuteten Richtung nicht drehen können. Demzufolge wird das Fallstück 11, das von der sich in der Pfeilrichtung (Fig. 2) drehenden Welle 12 durch in Längsnuten der Welle greifende Nasen mitgenommen wird und mit Schraubengewinde in das Schraubenrad 10 eingreift, durch das feststehende Schraubenrad 10 veranlasst, sich mit einer Geschwindigkeit emporzuschrauben, die der zu messenden Geschwindigkeit verhältnisgleich ist..
Nach Verlauf der Messzeit von z. B. zwei Sekunden wird der Arm 17 durch einen Nocken der Scheibe 18 nach unten gedrückt und dadurch die Sperrklinke 16 ausgerückt, so dass nunmehr das Schneckenrad 10 frei drehbar ist und daher das Fallstück nicht mehr zu stützen vermag. Das Fallstück fällt daher durch sein Eigengewicht hinab, um sich sofort wieder emporzuschrauben, sobald der Arm 17 von dem Nocken freigegeben und die Klinke 16 durch die Feder 25 zwischen die Zähne des Sperrades 14 eingerückt wird. Die Nocken sind an der Nockenscheibe 18 vorteilhaft so verteilt, dass das Schraubenrad 10 nach jeder Messzeit von zwei Sekunden auf eine Sekunde freigegeben wird.
Macht die Zeitwelle 4, wie bei den Hausshälter'schen Geschwindigkeitsmessern üblich, eine Umdrehung in zwölf Sekunden, so hat die Nockenscheibe 18 vier Nocken.