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Die Erfindung betrifft einen Estrich nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 und ein Verfahren sowie ein Gerät zu dessen Herstellung.
Zur Herstellung von Fussböden werden seit längerer Zeit Fliessestriche verwendet, weil die Verarbeitung von flüssigen und halbflüssigen Mörtel wesentlich einfacher und leichter ist, als die Verarbeitung von Mörteln mit steifer Konsistenz. Bei letzteren erfolgt der Auftrag und die Verteilung des Mörtels durch Kellen, wobei die Arbeit kniend durchgeführt werden muss. Die Verteilung von flüssigen Mörteln erfolgt hingegen mittels Latten oder Besen und das Abziehen mittels Abztehlatten über Stahlleisten. Allerdings müssen diese Stahlleisten nach erfolgtem Abziehen herausgenommen werden, wodurch Rillen entstehen, die anschliessend vom Bodenleger geschlossen werden müssen.
Durch dieses Schliessen verursacht der Bodenleger Unebenheiten, weil er durch die eingeebnete, flüssige Masse gehen muss, sodass anschliessend weitere Ausgleichvorgänge vorgenommen werden müssen
Es wurde daher nach der DE-OS 25 33 597 der Vorschlag gemacht, an dem der Abziehlatte entgegengesetzten Stelende unterseitig ein Gewicht anzubringen, welches das Gewicht der Abziehlatte ausbalanciert, sodass wenn mit der Latte ein Druck auf den Mörtel ausgeübt werden soll, hiefür nur ein leichter Druck oder eine geringfügige Veränderung der Griffstelle erforderlich 1St.
Eine Weiterentwicklung dieser Ausgestaltung wurde dadurch erreicht, dass das Gegengewicht) In Gestalt eines Vibrators oder eines anderen Schwngungserzeugers ausgestaltet worden ist. Auf diese Weise wird bei leichtem Hin- und Herführen der Abztehlatte der flüssige oder halbflüssige Mörtel In die gewünschte Ebene gebracht.
Allerdings hat diese Herstellungsart den Nachteil, dass flüssige Estnche eine
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bestimmte Konsistenz aufzuweisen haben, da ansonsten, erfahrungsgemäss, durch die Vibration der Fliessestrich entmischt wird, nämlich die körnigen Bestandteile von der Flüssigkeit abgesondert werden. Aus diesem Grund kann mit diesem Gerät praktisch nur ein halbflüssiger Estrich bearbeitet werden
In der DE-A1-3104110 ist zwar ein fliessfÅahiger, selbstnivellierender Zement- Estrich-Mörtel beschrieben, allerdings werden bei diesem bekannten Verfahren die üblichen Bestandteile, wie Sand, Zement und Fliessmittel, in eine zuvor separat hergestellte Betonit-Wasser-Suspension eingemischt.
Somit benötigt dieses Verfahren nicht nur die Verwendung einer zusätzlichen Suspension, sondern auch eine weitere Manipulation.
Bei einem anderen Verfahren zur Herstellung von fliessfähigen Betonmassen, insbesondere von Fliessestrich, nach der DE-A1-3307977 wird die Fliessfähigkeit eines Mörtelgemisches durch Zugabe eines durch Vorversuche ermittelten Fliessmittelanteiles angenähert eingestellt und anschliessend durch weitere Sandzugabe auf den gewünschten Sollfliesswert gebracht.
Diese Vorgangswelse bedingt ebenfalls eine zusätzliche Manipulation bei der Herstellung des Fliessestriches
Nach der DE-A1-3417024 wird ein Verfahren zum Herstellen eines wasserdurchlässigen Zementbetonbauwerkes beschrieben, wobei dieses Verfahren für Strassen, Parkplätze, Spielplätze im Freien vorgesehen ist und die Dicke des Belages zwischen 10 und 20 cm variiert Dabei ist in den Anwendungsbeispielen die Kerngrösse des Schotters mit 13,5, 2, 5 und 1, 2 mm angegeben. Ein Verfahren zum Herstellen eines Fliessestriches im Innenraum von Gebäuden kann dieser Druckschrift nicht entnommen werden.
Ziel der Erfindung ist es, einen Fliessestrich der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass dieser mit reduziertem Arbeitsaufwand. hergestellt und
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nach kürzerer Zeit begehbar ist.
Dieses Ziel wird erfindungsgemäss durch die in der Kennzeichnung des Anspruches 1 angeführten Merkmale erreicht.
Überraschenderweise wurde gefunden, dass der erhöhte Anteil des Fliessmittel, bezogen auf den Zementanteil und die wesentliche Erhöhung des Quellmittels, bezogen ebenfalls auf den Zementanteil, den Beton in eine gebundene Konsistenz gebracht hat, welcher dickflüssig wie Öl ist, wobei der fertige Beton nichts an Güte verliert. Allerdings konnte dieser Flüssigestrich mittels der bekannten Vibrationsvorrichtung nicht verlegt werden, weil die Bestandteile durch die Vibration voneinander entmischt worden sind.
Die erfinderische Tätigkeit wird anhand der folgenden Beispiele veranschaulicht.
Beispiel 1 : Die Zusammensetzung eines halbflüssigen Fliessestriches bekannter Art ist wie folgt :
1420 kg Sand 0/4 mm,
320 kg Kies 4/8 mm,
110 kg Gips,
410 kg PZ 275 (Portland Zement), Zugabe : 4, 1 Liter Fliessmittel und 0, 5 kg Quellmittel, beide auf Zementgehalt bezogen per m3.
Dieser halbflüssige Fliessestrich benötigte mit einem Gerät nach der erstgenannten DE-OS 25 33 597 zur Verlegung
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von 100 m2 mit zwei Personen 5-6 Stunden Die Festigkeit wurde nach einer Woche erreicht, wobei diese einen Wert von 18 N/mm2 erreicht hat.
Beispiel 2 : Die Zusammensetzung eines Fliessestriches aemÅass der Erfindunq ist wie folgt :
1420 kg Sand 0/4 mm,
420 kg Kies 4/8 mm,
380 kg PZ 275 (Portland Zement)
Zugabe : 5 Liter Fliessmittel und 1 kg Quellmittel, beide auf Zementgehalt bezogen per m3.
Die Gesamtmenge wird in einem Betonmischer In bekannter Weise gründlich vermischt.
Der so erhaltene dickflüssige Beton wird mittels einer Betonpumpe in den zu betonierenden Raum eingebracht, wie dies in der Fig. 1 schematisch dargestellt ist.
Das zur Herstellung des erfindungsgemässen Fliessestriches dienende Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass der Fliessbeton mittels einer Betonpumpe in den zu betonierenden Raum eingebracht und mittels eines Gestänges durch dessen stossartige Zugbewegung innerhalb der Masse verlegt wird. Durch das erfindungsgemässe Verfahren kann die Bearbeitung einer 100 m2 Fläche durch zwei Personen in einer Stunde bewerkstelligt werden. Bei richtiger Durchführung kann eine 99 - 100%-ige ebene Lage des Fussbodens erreicht werden, wogegen mit herkömmlichen Verfahren höchstens eine Lage bis zu 90 % erreicht wird. Der so hergestellte Estrich ist nach 2 Tagen begehbar, dessen Festigkeit 26 N/mm2 aufweist.
Zur Durchführung des Verfahrens wird erfindungsgemäss ein Gestänge verwendet, dessen Wirkfläche durch ein Teleskoprohr gebildet wird, dessen beide Endabschnitterelativ zum mittleren Abschnitt, an dem zwei als Haltegriffe dienende Griffteile angreifen -
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teleskopartig einschiebbar bzw. ausziehbar und in der jeweils gewunschten Lage abschnittsweise festlegbar sind.
Auf diese Weise wird ein einfaches Gerät geschaffen, dessen Wirkbreite In Abhängigkeit der Abmessungen des jeweils zu bearbeitenden Raumes leicht veränderbar und In der gewunschten Lage festlegbar ist. Dabei kann die Festlegung erfindungsgemäss mittels zumindest zweier Stifte erfolgen, die In entsprechende Bohrungen des mittleren Abschnittes und der beiden ausziehbaren Endabschnitte wahlweise einsetzbar und diesen festlegbar sind.
Die Erfindung wird nun anhand des folgenden Beispieles näher erläutert.
Der in den Raum (vgl. Fig. 1) eingebrachte Fliessestrich wird, in der Zusammensetzung gemäss Beispiel 2, mittels eines in den Figuren 3 und 4 dargestellten Gestänges 1, welches in vorteilhafter Weise aus Aluminium gefertigt ist, und welches durch stossartige Zugbewegungen in der Masse hin-und herbewegt wird, wie dies durch die Pfeile P1 und P2 angedeutet ist, entsprechend der linken Hälfte der Fig. 2 in eine 99-100 %-ige ebene Lage gebracht. Der Vergleich der Figuren 1 und 2 zeigt, wie aus der unebenen Fläche der bereits bearbeitete Raumabschnitt eine ebene Oberseite aufweist
Das in den Figuren 3 und 4 gezeigte und in seiner Gesamtheit mit 1 bezeichnete Gestänge weist zwei Griffteile 2 auf, welche miteinander mittels eines Steges 3 verbunden sind.
Jeder der Griffteile 2 besteht aus einem Stiel 2a und aus einem Handgriff 2b An den freien Endabschnitten der einzelnen Stiele 2a der beiden Griffteile 2 ist ein Rohr 4 befestigt, welches aus einem feststehenden, mittleren Abschnitt 4a und aus zwei, relativ zum mittleren Abschnitt 4a teleskopartig ausziehbaren bzw. einschiebbaren Endabschnitten 4b, 4c besteht. Dadurch kann die jeweilige wirksame Länge des Rohres 4 verändert werden. Zur Einstellung der Länge L des Rohres 4 sind die beiden Endabschnitte 4b, 4c des Rohres 4 mit Bohrungen 4d1.. 4d10 ; 4e1.. 4e10 versehen,
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wobei Stifte 5,6 je eine Bohrung 4f, 4g im mittleren Abschnitt 4a des Rohres 4 durchsetzen.
Die beiden Stifte 5,6 können, zur Anderung der Länge L des Rohres 4 bei Bedarf herausgezogen, die beiden Endabschnitte 4b, 4c aus dem mittleren Abschnitt 4a herausgezogen oder in diesen eingeschoben und dann die Stifte 5, 6 zur Sicherung der eingestellten Länge L wieder in die ausgewählte Bohrung in den Endabschnitten 4b, 4c eingesetzt werden Die Stifte können durch bekannte Mittel gesichert oder z. B. durch Schrauben ersetzt werden, wobei in diesem Fall die einzelnen Bohrungen der Endabschnitte 4b, 4c des Rohres 4 zumindest einen Gewindegang aufzuweisen haben.
Die Befestigung der Griffteile 2 am Rohr 4 kann durch Schweissen erfolgen ; es ist aber auch denkbar, wie dies in Fig. 3 veranschaulicht ist, den mittleren Abschnitt 4a des Rohres 4 mit je einem Stutzen 4h, 4i zu versehen und die freien Endabschnitte der einzelnen Griffteile 2 z. B. mittels Stifte 7,8, Schrauben od. dgl. zu verbinden. Auf diese Weise kann, sollte dies erforderlich sein, das Rohr leicht abmontiert, erneuert (Oberflächenbehandlung) oder ausgetauscht werden.
Die Handhabung des Gestänges 1 ist in Verbindung mit der Darstellung in der Fig.
2 leicht nachvollziehbar. Das Rohr 4 wird auf die Grundlage gelegt, wie dies strichliert dargestellt ist, sodann in der Masse durch stossartige Zugbewegungen hin-und herbewegt, wobei ein Estrich mit einer ebenen Oberfläche entsteht (vgl. die mit voller Linie ausgezogene Lage des Rohres 4 am Rand der bereits bearbeiteten Oberseite des Estnches).
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene Beispiel eingeschränkt. Sinngemäss konnen geringfügige Änderungen im Anteil der einzelnen Bestandteile erfolgen, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es Ist allerdings wesentlich, dass der erhöhte Anteil an Fliessmittel und Quellmittel bezogen auf den Zementanteil in jedem Fall beibehalten wird.
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Bei der Ausgestaltung des Gestänges können die belden Griffteile miteinander durch zwei oder mehrere Querstege, oder aber durch Kreuzstrebe verbunden werden, wobei letztere auch zusätzlich zum Quersteg Verwendung finden können.
Auch die Ausgestaltung der Bohrungen im mittleren Abschnitt bzw. In den beiden Endabschnitten des Rohres kann vom Beschriebenen und Dargestellten abweichen, ohne den Rahmen des Schutzumfanges zu verlassen. So könnten mehrere Bohrungen am mittleren Abschnitt und nur eine oder einige Bohrungen In den Endabschnitten ausgebildet sein. Eine solche Ausgestaltung ermöglicht eine feinere Anpassung an die jeweils gewünschte wirksame Länge des Rohres. Allerdings Ist es zweckmässig, wenn In diesem Fall die am mittleren Abschnitt ausgebildeten, nicht beanspruchten Bohrungen jeweils mittels eines Pfropfens od. dgl. abgeschlossen werden, um ein unerwünschtes Eindringen des Fliessestriches In das Rohnnnere zu verhindern.
Es ist weiters auch denkbar, die einzelnen Endabschnitte jeweils aus zwei oder aus mehreren Teleskoptellen auszubilden.
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Liste der Bezugszeichen 1 Gestänge 2 Griffteile 2a Stiele 2b Handgriff 3 Quersteg 4 Rohr 4a mittlerer (feststehender) Abschnitt 4b, 4c Endabschnitte (teleskopartig einschiebbar, ausziehbar) 4d1. 4d10 ; 4e1.. 4e10 Bohrungen 4f, 4g Bohrungen 4h, 4i Stutzen 5,6 Stifte 7, 8 Stifte