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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Zusammensetzung von walzverdichtetem
Beton mit Faserbewehrung und ein Verfahren zur Herstellung kontinuierlicher
Fahrbahnen und nahtloser Industrieflächen aus dieser Zusammensetzung.
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Die
Zusammensetzungen von walzverdichtetem Beton unterscheiden sich
von den klassischen Gussbetonen oder Innen-Rüttelbetonen dadurch, dass sie,
um ähnliche
mechanische Eigenschaften zu erzielen, einen geringeren Anteil an
Zement sowie einen geringeren Gehalt an Wasser benötigen. Mit
diesem geringeren Wassergehalt wird eine ausreichende Tragfähigkeit
erzielt, um das Material mit Straßenbaugeräten einzusetzen, so dass man
es mit Hilfe eines Rüttelstampfers
oder einer Walze verdichten und anschließend ohne Verzögerung wieder
dem Verkehr zur Verfügung
stellen kann. Die Konsistenz von Gussbeton erfordert den Einsatz
herkömmlicher
Verfahren mit Straßenbaumaschinen
mit Gleitschalungen oder von Rüttelbohlen
und gestattet eine Wiederaufnahme des Verkehrs erst nach einer ausreichenden
Abbindezeit, die im Allgemeinen mindestens 7 Tage beträgt.
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Bei
den beiden vorgenannten Arten von klassischem Beton ist das Einbringen
metallischer Fasern bekannt. Die bei industriellen Plattierungsarbeiten
verwendeten metallischen Fasern sind meistens gezogene Fasern, die
im Allgemeinen aus Drähten
von 1 mm Durchmesser bestehen. Die verschiedenen vorhandenen Fasern
unterscheiden sich voneinander durch die Art der aktiven Verankerung
in der Betonmatrix. Es werden Fasern mit einer sogenannten verformbaren
Verankerung hergestellt, z. B. Fasern mit Haken wie diejenigen,
die von der Gesellschaft Bekaert unter der Marke „Dramix" vertrieben werden,
oder wellige Fasern wie diejenigen, die durch die Gesellschaft Trefil
Arbed vertrieben werden. Diese Gesellschaft stellt auch eine unter
der Marke „Twincone" vertriebene Faser
her, die an jedem ihrer Enden einen nicht verformbaren Verankerungskonus
besitzt. Diese Art der Verankerung ist viel fester als die durch
Haken oder Wellen erhaltene Verankerung, daher wird sie auch „totale" Faserverankerung
genannt.
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Nach
der Verstärkung
durch Stahlfasern ermöglichen
die herkömmlichen
Innen-Rüttelbetone
oder Gussbetone die Herstellung von Industrieplattierungen (oft
abgedeckt und somit weniger ungünstigen
Witterungseinflüssen
und Temperaturschwankungen ausgesetzt als die Fahrbahnen) in großen Dimensionen,
die nahtlos bis zu 2000 m2 erreichen können, wobei
die Eigenschaften der Fasern den Abstand zwischen den Nähten ermöglichen.
Diese Betone konnten jedoch bis heute nicht effektiv zur Herstellung
nahtloser kontinuierlicher Fahrbahnen verwendet werden, trotz des
durch eine solche Anwendung gegebenen Interesses. Tatsächlich erzeugen
die relativ hohen Anteile an Zement und an Wasser in diesen Betonen
eine hydraulische Schrumpfung, zu der die thermische Schrumpfung
hinzukommt. Die mechanischen Beanspruchungen sind derart, dass die
Fasern diese nicht unter Kontrolle halten können. Daraus folgt, dass die
Schrumpfungserscheinungen des Betons eine Rissbildung hervorrufen,
die deutlich gravierender als bei Plattierungsarbeiten ist und die
einen nicht akzeptablen Grad an Öffnungen
aufweist, der meistens 1 mm Öffnung übersteigt.
Es ist daher notwendig, bei diesen Fahrbahnen aus Faser-Innen-Rüttelbeton
Nähte vorzusehen,
um die Auswirkungen der Schrumpfung einzudämmen und die Rissöffnungen
zu vermindern, wodurch die wirtschaftlichen Vorteile einer kontinuierlichen
Fahrbahn verloren gehen und was die Entwicklung von Faserbetonen
bei Fahrbahnen beträchtlich
bremst.
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Aus
dem Patent
US 5,865,000 ist
ein klassischer Beton mit Stahlfaserbewehrung bekannt, der so modifiziert
wurde, dass seine Druckfestigkeit bis zu einem Wert oberhalb von
80 N/mm
2 erhöht ist. Zur Erhöhung dieser
Festigkeit umfasst der Beton zum einen 5 bis 10% des Zementgewichts
an ultrafeinen Anteilen wie Siliziumdioxid-Stäube, was das Ausfüllen der
Hohlräume
im Beton ermöglicht.
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Andererseits
wird, da Wasser eine Verringerung der Festigkeit des Betons bewirkt,
das Verhältnis Wasser/Zement
unterhalb von 0,4 gehalten. Nach diesem US-Patent ist es somit notwendig,
eine erhöhte Menge
an Fließmittel
hinzuzufügen,
da diese Art von Adjuvans den geringen Wasseranteil zu kompensieren vermag,
während
allein das Vorhandensein ultrafeiner Anteile eine erhöhte Menge
Wasser erfordern würde.
In den Beispielen 2 und 3 dieses US-Patents ist die Menge an hydraulischem
Bindemittel (Zement + Micro-Puzzolan) erhöht (440 kg/m3),
was dem Erfordernis eines geringeren Zementanteils für einen
walzverdichteten Beton widerspricht, und die Menge an Fließmittel
(2,5%) ist stark erhöht,
wohingegen ein solcher Anteil für
einen walzverdichteten Beton mit einem ähnlichen Verhältnis Wasser/Zement
nicht notwendig ist.
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Zur
Herstellung dauerhafter nahtloser Fahrbahnen aus Gussbeton ist ein
Verfahren bekannt, Verfahren mit kontinuierlich bewehrtem Beton
(„BAC") genannt, bei dem
Stahlstangen, im Allgemeinen mit einem Durchmesser von 16 mm, kontinuierlich über die
gesamte Länge
der Fahrbahn miteinander verbunden werden. Sobald die Stahlstangen
in ihre Lage gebracht worden sind, wird der Beton aufgebracht, im
Allgemeinen unter Verwendung einer Straßenbaumaschine mit Gleitschalung.
Der kontinuierlich bewehrte Beton bleibt derzeit ein schwer einsetzbares
und kostspieliges Verfahren.
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Aufgrund
der mit den walzverdichteten Betonen erzielten Vorteile im Vergleich
zu herkömmlichen Gussbetonen,
Innen-Rüttelbetonen
oder extrudierten Betonen wurden verschiedene verdichtete Betone
mit Faserbewehrung vorgeschlagen, bei denen die Zusammensetzung
in angemessener Weise angepasst worden ist und die Fasern so ausgewählt wurden,
dass eine kontinuierliche Fahrbahn oder Industriefläche aus
Beton erhalten wird, bei der die Rissbildung regelmäßig verteilt
ist und die Öffnungen
begrenzt sind.
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Die
Ergebnisse einer Vergleichsstudie über beobachtete Risse auf Fahrbahnteilen,
die einerseits mit einem verdichteten „Twincone"-faserbewehrten Beton mit „totaler" Verankerung und
zum anderen mit einem verdichteten mit welligen Fasern bewehrten
Beton hergestellt wurden, im Vergleich zu einem kontinuierlich bewehrten
Beton, sind in der folgenden Tabelle I dargestellt:
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Der
kontinuierlich bewehrte Beton, der hinsichtlich des kontinuierlichen
nahtlosen Betons den Bezugspunkt bildet, weist eine feine und zusammengerückte Rissbildung
auf. Bei dem verdichteten mit welligen Fasern bewehrten Beton sind
die Risse weiter voneinander entfernt aber groß. Bei der Verwendung der „Twincone"-Fasern ist die Summe
der Rissöffnungen
um 30% kleiner als die im Fall der welligen Fasern beobachtete. Angesichts
dieser Studie scheint es, dass das Verhalten von durch Fasern mit „totaler" Verankerung bewehrtem
Beton demjenigen eines kontinuierlich bewehrten Betons angenähert ist,
wobei diese Faser eine leistungsfähigere Verankerung ermöglicht als
diejenige, die mit der welligen Faser erreicht wird. Im Rahmen der Studie
mit dem Gegenstand der Tabelle 1, haben die Versuche gezeigt, dass
die Entwicklung von Rissen in walzverdichtetem durch „Twincone"-Fasern bewehrtem
Beton derjenigen Rissbildung entspricht, die bei kontinuierlich
bewehrtem Beton auftritt. Andererseits zeigt die 1 der beigefügten Zeichnungen die Ergebnisse eines
vergleichenden Trennungstests („Pull-out Test") einer „Twincone"-Faser A mit „totaler" Verankerung und einer
Faser B mit verformbarer Verankerung, wobei die zwei Fasern einen
identischen Durchmesser von 1 mm aufweisen. Aus dieser Grafik geht
hervor, dass die Verwendung von Fasern mit „totaler" Verankerung notwendig ist, um kontinuierliche
nahtlose Fahrbahnen herzustellen, da diese eine bessere Begrenzung
der Rissöffnungen
ermöglichen.
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So
definiert die Patentanmeldung FR 2 684 397 eine Betonzusammensetzung
zur Herstellung nahtloser Fahrbahnen, die eine bestimmte Zusammensetzung
aufweist, die Fasern mit nicht verformbarer Verankerung einschließt wie diejenigen,
die in den europäischen
Patentanmeldungen
EP 130 191 und
EP 098 825 beschrieben sind.
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Unter
diesem Gesichtspunkt waren die Haken dieser Fasern abgeflacht, um
die Verankerung der zylindrischen Fasern mit Haken, der sogenannten
ersten Generation, die im Gussbeton verwendet wurden, zu verbessern.
Solche Fasern werden insbesondere unter der Marke „Dramix
FL 45/50" vertrieben
und sind Gegenstand der Patentanmeldung WO 97/11239.
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Somit
besteht eine aktuelle Tendenz zur Verwendung von Fasern mit „totaler" Verankerung oder
mit einer sehr festen Verankerung, um kontinuierliche nahtlose Fahrbahnen
herzustellen, und die Fasern mit weniger fester Verankerung wie
die mit welligen Fasern oder mit Fasern mit Haken werden ausschließlich bei
Zusammensetzungen aus Innen-Rüttelbeton
zur Herstellung von Industrieplattierungen oder für Spritzbeton
verwendet.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer
Zusammensetzung aus walzverdichtetem Beton mit Faserbewehrung, der
eine Begrenzung vorhandener Risse ermöglicht, wobei eine Kontrolle
der Rissöffnungen
sichergestellt wird.
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Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass die erfindungsgemäße Zusammensetzung
von walzverdichtetem Beton mit Faserbewehrung, umfassend Zuschläge, einen
hydraulischen Binder und Metallfasern mit verformbarer Verankerung,
dadurch gekennzeichnet ist, dass die Metallfasern aufgebaut sind
aus im Wesentlichen zylindrischen Drähten, die einen zentralen longitudinalen,
im Wesentlichen geradlinigen Teil aufweisen, der auf jeder Seite
mittels eines Zwischenstücks
durch einen gebogenen äußeren Teil
verlängert
wird, dessen Form so beschaffen ist, dass eine Annäherung zweier
benachbarter Fasern verhindert wird, wobei die Drähte
- – einen
Durchmesser im Bereich zwischen 0,38 und 1,05 mm,
- – eine
Gesamtlänge
im Bereich zwischen 19 und 80 mm,
- – eine
Länge der äußeren Teile
im Bereich zwischen 1,5 und 4 mm,
- – eine
Querverschiebung zwischen dem zentralen Teil und jedem äußeren Teil
von mindestens 0,75 mm,
- – einen
stumpfen Winkel (α, α') von weniger oder
gleich 160° zwischen
jedem Zwischenstück
und dem zentralen Teil,
- – einen
stumpfen Winkel zwischen jedem Zwischenstück und äußeren Teil, und
- – eine
minimale Zugfestigkeit von 900 N/mm2,
aufweisen
und die Zusammensetzung einen Gehalt an hydraulischem Binder im
Bereich zwischen 180 und 400 kg pro Kubikmeter Beton, einen Wassergehalt
im Bereich zwischen 90 und 150 Litern pro Kubikmeter Beton, einen
Anteil Metallfasern im Bereich zwischen 25 und 60 Kilogramm pro
Kubikmeter Beton und einen Gehalt an Fließmittel und/oder Reaktionsverzögerer von
höchstens
1,8 Gew.-% bezüglich
des hydraulischen Binders aufweist.
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Erfindungsgemäß besteht
der hydraulische Binder aus einer Kombination von Klinker, gemahlener Schlacke,
Flugaschen, Gips (phosphathaltiger Gips oder Anhydrit) und ultrafeinen
Anteilen (Siliziumdioxid-Stäube,
Puzzolane).
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Die
für die
vorliegende Erfindung zum Einbringen in eine Zusammensetzung aus
walzverdichtetem Beton ausgewählten
Fasern führten überraschend
zu verbesserten Ergebnissen hinsichtlich der Begrenzung und Kontrolle
der Rissbildung. Die Verwendung von Fasern, wie oben definiert,
mit gebogenen äußeren Teilen und
im Wesentlichen zylindrisch über
die gesamte Länge
in einer Zusammensetzung von walzverdichtetem Beton führt überraschenderweise
dazu, dass ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen der Begrenzung
der Anzahl von Rissen und der Begrenzung der Öffnungen der vorhandenen Risse
erreicht wird.
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Die
Fasern mit „totaler" Verankerung oder
sehr fester Verankerung weisen eine starke Verankerungsfestigkeit
bis zu einer Rissöffnung
von 1 mm auf. Wenn sich der Riss trotzdem weiter öffnet, wird
ein Abriss der Fasern und eine sehr schnelle Verschlechterung des
Nahteffekts an den Seiten des Risses unterstützt.
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Bis
zu einer Rissöffnung
von 1 mm gewährleistet
die erfindungsgemäße Faser
einen starken Verankerungseffekt, der demjenigen der Faser mit „totaler" Verankerung praktisch
entspricht. Das Verankerungsvermögen
bleibt hingegen bei weitaus gravierenderen Rissöffnungen, die bis zu 3 bis
4 mm gehen, erhalten. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung weist ein
Dehnbarkeitsniveau auf, das deutlich mehr absichert als den bei
einer Faser mit „totaler" Verankerung oberhalb
von 1 mm beobachteten Risseffekt, z. B. im Fall eines lokalen Absinkens
der Oberfläche
der Fahrbahn und einer Rissöffnung,
die 2 mm übersteigen
könnte.
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Die
Drähte,
aus denen die Fasern bestehen, weisen vorteilhafterweise einen Durchmesser
im Bereich zwischen 0,65 und 0,85 mm und ein Verhältnis von
Gesamtlänge/Durchmesser
im Bereich zwischen 65 und 85 auf. Insbesondere weisen die Fasern
ein Verhältnis
von Gesamtlänge/Durchmesser
von etwa 80 auf. In einer Ausführungsform
wird jeder gebogene äußere Teil
aus einem geradlinigen Teil, der durch den genannten gebogenen,
mindestens 2 Krümmungen
umfassenden Teil mit dem zentralen Teil verbunden ist, gebildet.
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Die
in der vorliegenden Erfindung verwendeten Fasern weisen vorteilhafterweise
einen Durchmesser von 0,75 mm, eine Gesamtlänge von 60 mm und eine Zugfestigkeit
von wenigstens 1100 N/mm2 auf. Diese Faser
dient auch dem Zweck, bei gleichem Gewichtsanteil im Beton, eine
gegenüber
der Anzahl der traditionell verwendeten Fasern mit einem Durchmesser
von 1 mm verdoppelte Anzahl an Fasern zu erreichen. Im Sinne einer
erhöhten
Verfestigung beim Drahtziehen weist der feinere Draht im übrigen eine
höhere
Elastitätsgrenze auf,
die ihn leistungsfähiger
als einen Draht von 1 mm Durchmesser macht.
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Die
bei Betonen, die ausgehend von der erfindungsgemäßen Zusammensetzung erhalten
wurden, beobachtete Rissbildung ist auf Werte im Bereich zwischen
0,3 und 1 mm begrenzt. Aus einer solchen Begrenzung der Risse folgt,
dass die Betonaggregate, die die unregelmäßige Oberfläche der Seitenwände des
Risses bilden, untereinander eingebunden und in Position gehalten
werden, wobei der Einbindungseffekt durch die in der Betonmatrix
auf der einen und der anderen Seite des Risses verankerten Fasern
gewährleistet
wird. Diese gegenseitige Blockierung der Granulate untereinander
und der Fasern, die eine „Naht" der Ränder des
Risses gewährleistet,
bewirkt, dass der derart kontrollierte Riss keine wesentliche Schwächung der
globalen Struktur der Fahrbahn hervorruft. Der Riss ist nicht aktiv,
in dem Sinne, dass er sich unter den Beanspruchungen des Schwerverkehrs
während
der Dauer des Betriebs der Fahrbahn nicht weiterentwickelt. Die
Ränder
des Risses bleiben im übrigen
durch die zwischengranulären
Kontakte zwischen den Betonbestandteilen mechanisch eingebunden,
sodass die Fasern daher weniger einer Ermüdung unterliegen, wodurch eine
gute Dauerhaftigkeit der Fahrbahn gewährleistet wird.
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Darüber hinaus
konnte für
den Fall, dass die Öffnung
der Risse unterhalb 1 mm bleibt, gezeigt werden, dass das gegebenenfalls
mit Salz zur Glatteisbeseitigung versetzte Wasser nicht in einen
solchen Riss eindringt, selbst wenn dieser an der Oberfläche auftritt.
Das Risiko der Korrosion der Fasern in dem Riss ist somit begrenzt.
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Die
verwendeten Aggregate weisen 70 bis 100% gebrochene Gesteinsmaterialien
auf, die scharfe Kanten und eine annähernd quadratische Form sowie
eine Kornverteilung im Bereich zwischen 0 und 14 mm aufweisen, sodass
Auftrennungserscheinungen vermieden werden, d. h. die Abtrennung
großer
Teilchen. Die Betonzusammensetzung umfasst außerdem vorzugsweise ein Fließmittel,
das die Verdichtung durch intergranuläre Schmierung erleichtert und
durch das eine Dichte nahe 2400 kg/m3 des
Betons erhalten wird, mit vorteilhaften Konsequenzen wie eine erhöhte Beständigkeit
und die Möglichkeit,
den Anteil an hydraulischem Binder zu verringern.
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Der
optimale Wassergehalt wird durch den modifizierten Test nach Proctor
(Test „Proctor
Modifié") bestimmt und variiert
zwischen 4 und 6% der Trockenbestandteile des Betons.
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Vorteilhafterweise
umfasst die Zusammensetzung einen Gehalt an hydraulischem Binder
nahe 250 bis 300 kg/m3 Beton, einen Wassergehalt
von 4 bis 6 Gew.-% der Trockenbestandteile des Betons, entsprechend ungefähr 100 bis
150 Liter Wasser pro m3 Beton, einen Anteil
metallischer Fasern im Bereich zwischen 25 und 50 kg, vorzugsweise
zwischen 30 und 40 kg/m3 Beton. Beispielsweise
umfasst die Zusammensetzung 280 kg hydraulischen Binder und 110
Liter Wasser/m3 Beton.
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Der
Gehalt an Fließmittel
beträgt
vorteilhafterweise mindestens 0,3% des Gewichts an hydraulischem Binder.
Man kann einen intergranulären
Schmiereffekt mit Hilfe einer niedrigen Dosierung an Fließmittel
erzielen, z. B. 0,3 bis 0,5% des Gewichts an hydraulischem Binder.
Der verzögernde
Effekt beim Abbinden des Betons, wenn das gleiche Produkt für den verflüssigenden
und verzögernden
Effekt verwendet wird, kann hingegen nur mit höheren Anteilen an Fließmittel
erzielt werden, z. B. mindestens 0,7% des Gewichts an hydraulischem
Binder, wenn man die Handhabbarkeit des frischen Betons für ungefähr 20 Stunden
erhalten möchte, z.
B. für
eine Weiterverarbeitung am nächsten
Tag auf dem Beton des Vorabends.
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Die
erfindungemäße Betonzusammensetzung
kann zur Herstellung oder Verstärkung
von Fahrbahn- oder Industrieflächenstrukturen
verwendet werden, die schwere rollende Lasten tragen müssen, wie
diejenigen, die z. B. durch häufige
Passagen von Lastkraftwagen, schweren Maschinen oder Großraumflugzeugen hervorgerufen
werden.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
erzeugt eine Betonschicht, die über
einer ausgedehnten Fläche
von Öffnungen
durch Rissbildung, z. B. von 0 bis 4 mm, eine kontinuierlich variable
Biegfestigkeit ohne Reißen
der Fasern aufweist. In einer Ausführungsform variiert die Festigkeit über der
Fläche
um weniger als 20% in Bezug auf ihren Nominalwert.
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Der
Einsatz des erfindungsgemäßen Materials
erfolgt mittels eines Straßenfertigers
für Betonplatten, bei
dem es sich um ein allgemein verwendetes Gerät zum Einsatz bituminöser Materialien
handelt, oder mittels eines Planiergeräts. Der Beton wird anschließend durch
einen Verdichter von mehreren Tonnen, der eine oder zwei vibrierende
Walzen aufweist, verdichtet. An diese Verdichtung kann eine knetende
Wirkung angeschlossen werden, die durch die Einwirkung einer Walze
vermittelt wird, die z. B. eine Last von 3 bis 5 Tonnen pro Rad
aufwendet.
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Der
verdichtete Beton mit Faserbewehrung kann anschließend direkt
von einer bituminösen
Rollschicht bedeckt werden, die Nachbehandlung kann durch eine Emulsion
an splitthaltigem Bitumen ausgeführt werden.
Eine Fahrbahn, die aus einer Basisschicht aus erfindungsgemäßem Beton,
die anschließend
durch eine bituminöse
Rollschicht bedeckt wurde, besteht, hat den Vorteil einer Trennung
von Funktionen, wobei der Zementbeton eine lange Lebensdauer der
Struktur unter Schwerverkehr gewährleistet
und die bituminöse
Beschichtung zu einer Matte führt,
die erhöhte
spezifische Qualitäten
aufweist, z. B. eine trocknende Beschichtung, die das Regenwasser
absorbiert und/oder eine akustische Beschichtung, die die Fahrgeräusche begrenzt.
Die Betonschicht kann gleichermaßen von einem Sandasphalt,
der stark mit Zement versetzt ist, bedeckt werden, wobei der Sandasphalt
aus einer Mischung von 3 Komponenten besteht, d. h. Zement,
ein mit Füller
angereicherter Sand (umfassend einen wesentlichen Anteil feiner
Teilchen) und einen Sand mit geringem Feinanteil, wobei der mit
Füller
angereicherte Sand mindestens 10 bis 20 Feinanteile
von weniger als 0,080 mm aufweist.
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Über die
Anwendung zur Herstellung neuer kontinuierlicher nahtloser Fahrbahnen
mit sehr guten Haltbarkeitseigenschaften hinaus kann der erfindungemäße walzverdichtete
Beton mit Faserbewehrung zur Verstärkung von Fahrbahnen verwendet
werden. Gleichzeitig mit einer Verstärkung kann dieses Verfahren
auch die Probleme der Spurrillenbildung bituminöser Fahrbahnen durch Aufbringung
einer dünnen
Schicht von 5 bis 18 cm, bedeckt von einer dünnen oder sehr dünnen bituminösen Beschichtung,
regulieren.
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Die
folgende detailliert erläuternde
Beschreibung einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung unter
Bezug auf die beigefügte
schematische Zeichnung dient einer besseren Veranschaulichung der
Erfindung und weitere Zielsetzungen, Details, Charakteristika und
Vorteile treten deutlicher hervor.
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In
dieser Zeichnung bedeutet:
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1 ein Diagramm, das den
Stand der Technik darstellt und die Ergebnisse von Trennungstests
einer Faser mit „totaler" Verankerung und
einer Faser mit verformbarer Verankerung, die beide einen Durchmesser
der Drähte
von 1 mm aufweisen, darstellt;
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2 eine schematische Teilansicht
von der Seite einer in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung verwendbaren
Faser; und
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3 ein Diagramm, das die
Versuche zur Verbiegung mehrerer Prismen, die ausgehend von einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
erhalten wurden, im Vergleich mit Zusammensetzungen gemäß dem Stand
der Technik darstellt.
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Gemäß 2 umfasst die erfindungsgemäße Zusammensetzung
metallische Fasern, die aus mit gebogenen äußeren Teilen 12 versehenen
Drähten 10 bestehen.
Die Drähte
sind im Wesentlichen zylindrisch über ihre gesamte Länge L und
umfassen einen im Wesentlichen geradlinigen zentralen Teil 11,
der auf jeder Seite durch ein gebogenes Zwischenstück 13,
welches in das genannte äußere Teil 12 übergeht,
verlängert wird.
Jeder Teil 12 wird durch einen geradlinigen Teil gebildet,
der durch das genannte gebogene Zwischenstück 13, das mindestens
zwei Krümmungen
aufweist, mit dem zentralen Teil 11 verbunden ist. Die
Drähte
weisen einen Durchmesser d im Bereich zwischen 0,38 und 1,05 mm,
eine Gesamtlänge
L im Bereich zwischen 19 und 80 mm und eine minimale Zugfestigkeit
von 900 N/mm2 auf.
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Die
zwei äußeren Teile 12 eines
Drahtes können
eine unterschiedliche oder ähnliche
Form aufweisen. Die Länge
l, l' der geradlinigen
Teile der äußeren Teile 12 kann
unterschiedlich oder ähnlich
sein und liegt im Bereich zwischen 1,5 und 4 mm. Das gebogene Stück 13 jedes äußeren Teils
bildet mit dem zentralen geradlinigen Teil 11 einen stumpfen
Winkel α oder α', der gleich oder
kleiner als 160° ist.
Die zwei so definierten Winkel α, α' können identisch
oder unterschiedlich sein. Das eine der Zwischenstücke eines äußeren Teils
liegt nicht notwendigerweise in der durch das andere Zwischenstück und den
zentralen Teil 11 gebildeten Ebene. Im übrigen liegt jedes äußere Teil
nicht notwendigerweise in der durch sein Zwischenstück und den
zentralen Teil gebildeten Ebene. Die Querverschiebungen h, h' zwischen dem zentralen
Teil 11 und jedem äußeren Teil können identisch
oder verschieden sein und betragen mindestens 0,75 mm. In dem hier
beschriebenen Beispiel umfasst die erfindungsgemäße Zusammensetzung unter der
Marke „Dramix
80/60" vertriebene
Fasern. Die Faser „Dramix
80/60" ist durch
eine Gesamtlänge
L von 60 mm bei einem Durchmesser d von 0,75 mm gekennzeichnet,
entsprechend einem Verhältnis λ von 80,
und besitzt eine Zugfestigkeit von mindestens 1100 N/mm2.
Die beiden Winkel α, α' sind im Wesentlichen
identisch und die Zwischenstücke,
die äußeren Teile
und der zentrale Teil 11 sind im Wesentliche in derselben
Ebene.
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Verschiedene
Zusammensetzungen wurden entsprechend Tabelle II realisiert, wobei
die Zusammensetzungen 1, 2 und 4 sich
ausschließlich
durch die Art der in ihnen enthaltenen Fasern voneinander unterscheiden.
Die Zusammensetzung 1 umfasst „Twincone"-Fasern mit „totaler" Verankerung, die Zusammensetzung 2 umfasst „Dramix
FL 45/50"-Fasern
mit an den äußeren Enden
abgeflachten Haken, und die erfindungsgemäße Zusammensetzung 4 umfasst „Dramix
80/60"-Fasern. In
diesen drei Zusammensetzungen beträgt der Anteil an Fasern 30
kg/m3. Die Zusammensetzung 3 umfasst „Dramix
FL 45/50"-Fasern
wie die Zusammensetzung 2, hier jedoch in einem Anteil
von 35 kg/m3.
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Die
Formulierung der Betonzusammensetzungen wurde so definiert, dass
sie einem Kriterium der Druckfestigkeit in der Größenordnung
von 50 bis 60 MPa genügt,
entsprechend dem für
walzverdichtete Betone gültigen
Kornverteilungsmaß (NF
P 98–128).
Die an Zylindern der Größe 16 × 32 cm,
entsprechend der gültigen
Norm, gemessene Druckbeständigkeit
ist in Tabelle III wiedergegeben. Die Versuche wurden an drei Betonzylindern
für jede
Zusammensetzung 1 bis 4 durchgeführt.
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Zur
Bestimmung der durch die Fasern vermittelten Fähigkeit, eine Restlast bei
Auftreten eines Rissbildungsmechanismus im Material auszuhalten,
wurden Versuche zur Biegung an Prismen durchgeführt. Die Prismen wurden bei
zirkulärer
Biegung getestet. Unter Berücksichtigung
der Größe der Fasern
wurden Prismen mit großen
Abmessungen ausgewählt,
mit einer Länge
von 70 cm, einer Höhe
von 20 cm und einer Dicke von 15 cm. Die Entfernung zwischen den
Stützpunkten
bei der Biegung betrug 60 cm und die Entfernung zwischen den Punkten,
an denen die Last aufgewendet wurde, betrug 20 cm. Jedes Prisma
wurde vorher im zentralen Querschnitt eingekerbt, um den Riss zu
lokalisieren. Ein Messfühler
sondierte diese Einkerbung und ermöglichte, die Untersuchung direkt
auf die Rissöffnung
auszurichten. 3 zeigt
die Ergebnisse vergleichender Biegeversuche, die ausgeführt wurden,
um die Leistungsfähigkeit
der verschiedenen Fasern zur Kontrolle der Rissbildung des Betons
zu bewerten.
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Die
Kurven 1 bis 4 entsprechen jeweils den zuvor definierten
Zusammensetzungen 1 bis 4. Das Auftreten des Risses
erfolgt unterhalb eines Lastniveaus von etwa 25 kN bei den verschiedenen
Zusammensetzungen.
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Das
mit der „Twincone"-Fasern enthaltenden
Zusammensetzung 1 erhaltene Prisma weist einen Lastverlust
nach Auftreten des Risses bis etwa 0,2 mm Öffnung auf, danach gestatten
die Fasern eine Wiederaufnahme der Belastung. Ab einem Riss von
1 mm bei der Biegung, entsprechend der maximalen Tragfähigkeit, beginnen
die Fasern zu brechen, was sich in sukzessiven Sprüngen der
Last und einer sehr schnellen Abnahme der Tragfähigkeit des Prismas ausdrückt.
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Das
Prisma der erfindungsgemäßen Zusammensetzung 4 weist
einen leichten Lastverlust bei Auftreten des Risses auf, dann eine
Wiederaufnahme der Belastung. Die maximale Tragfähigkeit wird bei Rissöffnung im
Bereich zwischen 1 und 1,5 mm erreicht. Die Tragfähigkeit
verringert sich anschließend
rasch fortschreitend.
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Für die „Dramix
FL 45/50"-Fasern
in einem Anteil von 30 kg umfassende Zusammensetzung 2 zeigt das
Prisma einen sehr starken Abfall der Last (von etwa 50%) nach dem
Auftreten des Risses. Oberhalb einer bestimmten Rissöffnung von
etwa 1,8 mm sind Sprünge
der Last in der Kurve sichtbar. Diese Sprünge bedeuten Risse der Fasern
wie im Fall der Zusammensetzung 1.
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Für die die „Dramix
FL 45/50"-Fasern
in einem Anteil von 35 kg umfassende Zusammensetzung 3 sind die
Ergebnisse ähnlich
wie diejenigen, die mit der Zusammensetzung 2 erhalten
wurden, wobei allein die Erhöhung
des Anteils der Fasern eine erhöhte
Belastungsfähigkeit
erlaubt.
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Die
Fähigkeit
der Wiederaufnahme der Belastung nach Rissbildung liegt im Wesentlichen
in derselben Größenordnung
für die
Zusammensetzungen 1, 3 und 4. Die Fasern
weisen im Wesentlichen dasselbe Potential hinsichtlich der Rissbildung
bei auf 1 mm beschränkten Öffnungen
auf. Oberhalb davon modifiziert das intrinsische Verhalten der Fasern,
das zu einem Reißen
oder einer Trennung führt,
das Verhalten eines gerissenen Teilstücks. Die „totale" Verankerung zeigt die stärkste Verankerungsfestigkeit
bis zu einer Rissöffnung
von 1 mm. Wenn sich der Riss weiter öffnet, wird jedoch ein Reißen der
Fasern und eine sehr schnelle Verschlechterung des Nahteffektes
an den Rändern
des Risses unterstützt.
Bis zu einer Rissöffnung
von 1 mm zeigt die erfindungsgemäße Faser
eine leicht schwächere
Verankerungsfestigkeit von etwa 7% wie diejenige, die mit einer
Faser mit „totaler" Verankerung erhalten
wird. Hingegen wird die Leistungsfähigkeit der Verankerung bei weitaus
wesentlicheren Rissöffnungen
von bis zu 3 bis 4 mm erhalten, was bei der Verwendung von Fasern mit „totale" Verankerung oder
anderer Fasern nicht der Fall ist.
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Obwohl
die Erfindung anhand einer bevorzugten Ausführungsform beschrieben wurde,
versteht sich, dass sie in keiner Weise begrenzt ist und dass sie
alle technischen Äquivalente
der beschriebenen Mittel umfasst sowie deren Kombinationen, soweit
diese den Rahmen der Erfindung betreffen, wobei der Schutzbereich durch
den Inhalt der Ansprüche
bestimmt wird.