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Einrichtung an Heberspülvorrichtungen für Aborte od. dgl. zur Erzielung einer Kleinspülung.
Es ist bereits bekannt, Spülvorrichtungen für Aborte, bei denen die mittels eines Hebels anzuhebende hohle Ventilspindel eine Heberglocke trägt, mit einer Einrichtung zu versehen, die es ermöglichen soll, den Ventilhebel entweder so weit zu heben, dass die Strömungsenergie des durch das geöffnete Ventil ablaufenden Wassers die Saugheberwirkung hervorruft (Starkspülung), oder nur mit einem so geringen Masse, dass die Strömungsenergie des ablaufenden Wassers noch nicht imstande ist, die Saugheberwirkung zu erzeugen (Kleinspülung). Bei dieser zweiten Art der Betätigung des Ventils, also bei der Kleinspülung, hört daher das Ausströmen des Wassers aus dem Spülkasten sofort auf, wenn der Ventilhebel losgelassen wird und sich das Ventil infolgedessen wieder auf seinen Sitz aufsetzt.
Eine bekannte Einrichtung dieser Art besteht darin, dass der Ventilhebel einen nach unten gerichteten Anschlag und eine über diesen vorragende Schraubenfeder trägt und dass darunter ein Anschlag angeordnet ist, als welcher ein am oberen Rande des Spülkastens angebrachter Flansch dienen kann. Wird der Ventilhebel abwärts gezogen und dabei das Ventil angehoben, so kann der erste Teil dieses Schwenkweges des Ventilhebels so lange frei ausgeführt werden, bis die Feder gegen den Flansch des Spülkastens stösst. Dabei sind die Verhältnisse so getroffen, dass durch diesen freien Schwenkweg des Ventilhebels das Ventil nur so weit gehoben wird, dass die Saugheberwirkung noch nicht eintritt.
Wird der Ventilhebel aber weiter abwärts gezogen, so kann dies nur mehr bei gleichzeitigem Zusammendrücken der Feder geschehen, u. zw. so lange, bis der an dem Ventilhebel befestigte Anschlag gegen den feststehenden Anschlag stösst. Durch diesen zweiten Teil der Schwenkbewegung des Ventilhebels wird das Ventil so weit gehoben, dass die Saugheberwirkung eintritt. Beim Auftreffen der Feder auf den feststehenden Anschlag verspürt der Benutzer eine Vergrösserung des Widerstandes bei der Betätigung des Ventilhebels und soll nun, wenn er nur eine Kleinspülung auslösen will, sowie er diese Vergrösserung des Widerstandes verspürt, mit dem weiteren Niederziehen des Ventilhebels innehalten ; will er eine Starkspülung auslösen, so braucht er sich um diese Vergrösserung des Widerstandes nicht zu kümmern, sondern hat den Ventilhebel soweit niederzuziehen, als es überhaupt geht.
Nun muss aber beachtet werden, dass die Höhe des Ventilhubes, über die hinaus das Ventil nicht gehoben werden darf, wenn nicht die Saugheberwirkung hervorgerufen werden soll, sehr genau festgelegt werden muss, wenn eine solche Vorrichtung beim gewöhnlichen Gebrauch in der gewünschten Weise wirksam gemacht werden soll. Schon eine geringe Überschreitung jenes Ventilhubes, über den hinaus die Saugheberwirkung eintritt, löst die Saugheberwirkung aus, und die eben besprochen bekannte Einrichtung bietet keine Sicherheit gegen eine solche Überschreitung der Betätigung des Ventilhebels, wenn nur eine Kleinspülung ausgeführt werden soll.
Dies kommt daher, dass der Schwenkweg des Ventilhebels, bis dessen Feder gegen den feststehenden Anschlag stösst, wenn man von Lagerreibungen absieht, völlig widerstandslos ausgeführt wird, so dass bei unvorsichtiger Handhabung beim Niederziehen des Ventilhebels in der Regel mit einem Kraftüberschuss gearbeitet wird, der zur Folge hat, dass die Ventilbewegung nicht sofort aufhört, wenn die Feder gegen den feststehenden Anschlag stösst, sondern noch ein Stück darüber hinaus unter Zusammendrückung der Feder fortgesetzt wird.
Eine weitere Unvollkommenheit der bekannten Einrichtung liegt darin, dass keine Mittel vorgesehen sind, um den Schwenkweg des Ventilhebels zur Bewirkung der Kleinspülung, den jeweiligen Verhältnissen entsprechend, genau einstellen zu können (selbst für den Fall, als der Benutzer genau auf das Anstossen der Feder auf den feststehenden Anschlag achten sollte).
Gemäss der Erfindung wird nun bei einer Einrichtung der beschriebenen Art der Ventilhebel unter den Einfluss eines Widerstandes gesetzt, der auf dem ganzen Schwenkweg, der zum Bewirken einer Klein-
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spülung dient. wirksam ist. Ein fühlbarer Widerstand hat bekanntlich zur Folge. dass ein Muskel, der ihn überwinden soll, gerade nur soweit innerviert wird, als es zur Überwindung des Widerstandes erforderlich ist. Will also der Benutzer eine Kleinspülung durchführen und empfindet er schon beim Beginn der Schwenkbewegung des Ventilhebels einen entsprechenden Widerstand, so wird er, wenn er nicht vollkommen unaufmerksam ist, ganz selbsttätig seine Zugkraft so einrichten, dass er an jenem Punkt des Schwenkweges, wo dieser Widerstand plötzlich grösser wird, sofort das Weiterziehen einstellt.
Die Einschaltung dieses Widerstandes hat also zur Folge, dass die Begrenzung des Schwenkweges zur Bewirkung der Kleinspülung besser gewährleistet ist, als wenn dieser Schwenkweg, praktisch genommen, hemmunglos wäre.
Weiters kann die Einrichtung als Ganzes einstellbar angeordnet werden, so dass sie allen örtlichen Verhältnissen genau angepasst werden kann.
In der Zeichnung zeigt Fig. 1 die Anordnung einer Ausführungsform einer Einrichtung gemäss der Erfindung an einem Spülkasten und Fig. 2 die Einrichtung selbst in grösserem Massstabe in einem Axialschnitt.
Im Spülkasten a ist oberhalb des Abflussrohres p in üblicher Weise das Ventil c mit der Heberglocke b angeordnet, die an dem Hebel d hängt, der durch die Kette e betätigt wird. An einem an der Seitenwand des Kastens unterhalb des Hebels cl angebrachten Lager n ist die Einrichtung gemäss der Erfindung befestigt. Sie besteht aus einer zylindrischen Büchse), in der ein Kolben i verschiebbar eingesetzt ist.
Dieser wird von einer starken Sehraubenfeder I getragen, die sich unten an einem in j eingeschraubten Pfropfen 1n abstützt, und ist mit einer zentralen Bohrung versehen, durch die eine Stange l hindurchgeht, die auch eine zentrale Bohrung des Pfropfens 1n durchsetzt und oben durch eine Durchbrechung der Decke der Büchse i herausragt. Die Stange fist oberhalb des Kolbens i mit einem Teller r verbunden, der als obere Abstützung einer Schraubenfeder h dient, deren unteres Ende am Kolben i abgestützt ist.
Unterhalb des Tellers l'ist an der Stange f eine Abstufung g vorgesehen, die, wenn die Stange f abwärts geschoben wird, gegen das Ende eines nabenartigen Ansatzes k des Kolbens i stösst.
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form an einer Seitenwand des Spülkastens a befestigt ist, u. zw. unterhalb des Hebels d, und die Büchse j wird derart eingesetzt, dass das obere Ende der Stange f an der Unterseite des Hebels cl mit einem gewissen Anfangsdruck anliegt, der durch die Feder h erzeugt wird.
Wird der Hebel d mittels der Kette e langsam niedergezogen, so wird die Stange f niedergedrückt und dabei die Feder h zusammengedrückt, u. zw. so lange, bis der Absatz g gegen den Ansatz k stösst.
Bis dahin ist die Feder 1, die viel stärker ist als die Feder h. nicht zusammengedrückt worden. Soll nun der Hebel cl weiter niedergezogen werden, so muss eine bedeutend grössere Kraft aufgewendet werden. weil nun durch Vermittlung der Stange f der Kolben i abwärts bewegt werden soll. was nur unter Zu- sammendrücken der starken Feder I möglich ist. Das Auftreffen des Absatzes g auf den Ansatz k erhöht also ganz plötzlich den Widerstand, den der Benutzer beim Niederziehen der Kette e verspürt, und dies zeigt ihm an, wann er das weitere Niederziehen der Kette e unterlassen muss, wenn er eine Kleinspülung ausführen will.
Dabei ist der Widerstand der Feder h doch so gross, dass bei einiger Aufmerksamkeit des Benutzenden ein Überschreiten der Grenzstellung des Hebels cl für die Kleinspülung nicht stattfinden kann, weil der Widerstand der Feder h es verhindert, dass der erste Teil der Schwenkbewegung des Hebels mit allzu grosser Wucht ausgeführt wird. Dabei kann der Anfangsdruck der Feder A von vorn-
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grossen Widerstand für den ersten Teil des Schwenkweges des Hebels gewährleistet.
Die Verstellbarkeit des Pfropfens 1n ermöglicht überdies die richtige Einstellung des Kolbens i auf jene Höhe, die das Anschlagen des Absatzes g gegen den Ansatz Je an der richtigen Stelle sichert, so dass der Hebel nach diesem Anschlagen tatsächlich nicht weiter niedergezogen worden ist, als dies für die Kleinspiilung zulässig ist.
Man kann also die Einrichtung in jeder Beziehung den gegebenen Verhältnissen anpassen, und sie kann daher bei jeder vorhandenen Spülvorrichtung angebracht werden. Da die Vorrichtung so ausgeführt werden kann, dass sie von den Bestandteilen der Spülvorrichtung baulich ganz unabhängig ist, kann auch die Art und der Ort des Anbringens je nach den örtlichen Verhältnissen gewählt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Heberspülvorrichtung für Aborte od. dgl., bei der ein Teil des Schwenkweges des Betätigungshebels, bei dem das Ventil nur so weit gehoben wird, dass die Saugheberwirkung noch nicht eintritt (Kleinspülung), durch einen federnden Anschlag begrenzt ist, der von dem Hebel zurückgedrängt werden muss, wenn das Ventil so weit gehoben werden soll, dass die Saugheberwirkung eintritt (Starkspülung). dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel (d) auf dem ganzen für die Kleinspülung bestimmten Schwenkweg unter dem Einfluss einer Feder (h) steht.