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Hochverscleissieste Schiene mit leicht auswechselbarem Kopf.
Seit längerer Zeit bemüht man sich, die Schienen für Fahrzeuge verschleissfester zu machen.
Die bisher angewendeten Mittel sind Schienen aus hochprozentigem legiertem Stahl, wie Mangan, Chron : - u. dgl. Stahl. Abgesehen davon, dass die legierten Stähle sehr teuer sind, lässt sich solches Material in komplizierter Form sehr schwer walzen. Ferner werden Schienen aus Kohlenstoffstahl mit gehärtetem
Kopf hergestellt.
Ein weiteres Verfahren besteht darin, dass man einen sogenannten Verbundstahl, einen Stahl- block aus einem Teil harten und einem Teil weichen Stahl, die beide miteinander verschweisst sein sollen, herstellt und aus diesem die Schiene so walzt, dass der harte Teil den Kopf, der weiche den übrigen
Teil der Schiene bildet.
Alle diese Schienen sind nicht vollkommen und haben Nachteile. Sind sie aus sehr hartem Stahl, so lassen sie sich sehr schwer walzen. Sind sie aus Verbundstahl, so ist, abgesehen von der schwierigen
Herstellung der Verbundblöcke, keine absolute Sicherheit gegeben, dass die Verschweissung beider Materialsorten einwandfrei erfolgt, weshalb die Materialien an der Trennfläche sich oft voneinander lösen. Ge- härtete Schienen haben einen bestimmten Minimalkohlenstoffgehalt zur Voraussetzung, wenn sie im
Wasser härtbar sein sollen. Diesem Kohlenstoffgehalt entspricht aber eine Festigkeit des Materials, die dasselbe schon spröde macht. Die grösste Schwierigkeit solcher gehärteter Stoffe sind jedoch die Härterisse, welche, als Haarrisse bezeichnet, durch die dauernde Beanspruchung häufig zum Bruch der Schienen führen.
Die ferner versuchten Mittel, an die besonders beanspruchten Kopfkanten, Rillenränder und Eillengründe der Normal- und RiIlenschienen Hartstahlschleisskanten anzusetzen, zu verschweissen, zu verschrauben und einzuwalzen, sind verfehlt, weil die Verbindung sehr teuer und bei den dauernden Biege-und Stossbeanspruchungen leicht zerstört wird. Andere Versuche, auf einen oben verdickten Steg eine Kappe aufzusetzen, versagen, weil die Verbindung im Dauerbetrieb zerstört wird.
Bei der Schiene gemäss der Erfindung sind der Kopt und der übrige Teil getrennt durch Walzen hergestellt, der Kopf aus einem harten hochverschleissfesten Stahl, der Fuss mit Steg aus einem zähen Stahl von etwa 40 bis 50 kg Festigkeit. Diese beiden Teile sind in unmittelbarer Nähe der neutralen Faser des Steges (elektrisch oder autogen) zusammengeschweisst. Als bestgeeignete Schweissmethode empfiehlt sich die Lichtbogenschweissung mit Kohle.
Es ist bereits vorgeschlagen, gewöhnliche Schienen, die also aus nur einer Sorte Stahl bestehen, dadurch herzustellen, dass der Kopf mit dem halben Steg einerseits und der Fuss mit der andern Steghälfte anderseits durch elektrische Widerstandsheizung zusammengeschweisst werden. Die Schweissstelle liegt hier also erheblich unterhalb der neutralen Faser des Steges, so dass eine solche Schiene an dieser Stelle sehr ungünstig beansprucht wird. Ausserdem ist die Widerstandheizung bei hoehversehleiss- festen Schienen, die zur Verbilligung aus einem hochverschleissfesten Oberteil und einem Unterteil aus gewöhnlichem Schienenstahl zusammengesetzt sind, wegen der Verschiedenheit sowohl des elektrischen Widerstandes wie der Schweisstemperatur der beiden Teile gar nicht anwendbar.
Bei der erfindungsgemässen Schiene dagegen liegt die Schweissstelle an der Stelle ihrer geringsten Beanspruchung, also dort, wo die Schiene bei Belastung durch ein Fahrzeug keine Verkürzung und keine Verlängerung erleidet. Die Verwendung der elektrischen Lichtbogenschweissung oder einer ihr
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gleichwertigen Schweissmethode beruht auf der Erkenntnis, dass die Schweissstelle so schnell erhitzt werden muss, dass die physikalische Verschiedenheit der beiden Teile nicht störend wirken kann. Die neue Schiene kann daher auch mit den denkbar geringsten Kosten auf relativ kleinen und normalen einfachen Walzenstrassen hergestellt werden, selbst wenn es sich um die grössten Vignol-oder Rillen- schienen handelt.
Der Walzfehleraussehuss verringert sich um 50%, weil er jeweils nur am halben Schienenprofil auftritt. Die abgenutzten Sehienenköpfe können abgetrennt und neue wieder angesetzt werden.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele dargestellt, u. zw. betreffen die Fig. 1-3 eine normale Kopfschiene und die Fig. 4 und 5 eine Rillenschiene.
Fig. 1 zeigt den hochverschleissfesten Kopf im Querschnitt, Fig. 2 den Fuss und Steg aus weicherem Stahl und Fig. 3 ihre Vereinigung, wobei die Sehweissstelle in der neutralen Faser liegt. Fig. 4 zeigt einen
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