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Ski und Verfahren zu seiner Herstellung.
Gegenstand der Erfindung ist ein aus zwei oder mehreren Schichten bestehender Ski, der gegen- über den bekannten Skiern dieser Art bei billiger Herstellung die Eigenschaften der aus teuersten Hölzern bestehenden Skier aufweist, eine homogene Lauft1äche besitzt und dessen Schichten ohne Verwendung metallischer Verbindungsmittel zuverlässig aneinander haften.
Gemäss der Erfindung besteht die Lauffläche des Skis aus einem Material, das durch Behandlung von feinzerteiltem Holz mit Hochdruckdampf, plötzlicher Druekentlastung und nachfolgender Pressung unter Wärmezufuhr gewonnen wird. Dieses Material ist unter dem Namen Masonit bekannt und wird im folgenden als solches bezeichnet.
Wenn der Oberteil des Skis aus Holz besteht, z. B. in Gestalt eines alten Skis oder eines neuen für den Zweck vorgearbeiteten Skikörpers, wird erfindungsgemäss auf der Unterseite dieses alten oder des neuen Holzskis auf der ganzen oder dem grösseren Teil der Länge ein Belag aus Masonit in Form einer
Sohle angebracht. Der Belag kann jedoch auch sowohl auf der Unter-als auch der Oberseite angebracht werden.
Die für das Grundwachseln erforderlichen Stoffe können in das Masonit eingeführt werden, ehe dieses auf den Ski aufgelegt wird. Am zweckmässigsten ist es natürlich, die erforderlichen Wachselstoffe, z. B. Teer, Wachs, 01, Paraffin od. dgl., in das Masonit schon bei seiner Herstellung einzuführen, so dass das Masonit mit diesen Stoffen gänzlich imprägniert ist. Dem Masonit fehlt eine ausgeprägte Faserrichtung, weshalb es keine Neigung hat, sich in feuchtem oder trockenem Zustand zu verziehen und daher derartigen Neigungen des eigentlichen Holzskiteiles entgegenwirken kann. Ferner ist es sehr hart und widerstandsfähig und gleicht in dieser Beziehung vollkommen z. B. dem Hiekoryholz.
Ein aus Birkenholz hergestellter Ski mit einem erfindungsgemässen Belag ist einem Hiekoryski voll gleichwertig, ja sogar diesem überlegen und ausserdem bedeutend billiger.
Ein Ausführungsbeispiel eines Holzskis mit einem erfindungsgemässen Belag ist auf der Zeichnung dargestellt, die einen Schnitt durch einen derartigen Ski zeigt.
Es bezeichnet 1 den Holzskikörper, der vorzugsweise etwas dünner ist als die bisher gebräuchlichen Holzskier. Auf seiner Unterseite ist der Ski mit einer Sohle oder Platte 2 aus gehärtetem Masonit bekleidet. Auf der Unterseite dieser Platte : 3 ist gemäss der Zeichnung eine weitere Masonitplatte 3 befestigt, in deren Unterseite eine Rinne 4 ausgearbeitet ist. Die Platten 2 und 3 werden an dem Holzski J ! durch Leimen mit wasserfestem Leim befestigt, und die Rinne 4 kann durch Fräsen ausgearbeitet werden, obgleich es natürlich auch möglich ist, die Rinne in der Platte 3 bei ihrer Herstellung einzupressen.
In gewissen Fällen können mehrere Rinnen 4 verwendet werden, insbesondere bei Sprungskiern und Slalomskiern.
Das Skirohstück aus Holz wird zunächst auf der Unterseite durch Hobeln gerichtet (geplant), worauf es auf der Oberseite nach beiden Enden hin abgeschwächt wird. Dann werden sowohl die Unterseite des Skirohstückes als auch der Belag 2 bzw. die Beläge 2 und 3 mit Leim bestrichen. Unmittelbar darauf, ehe noch der Leim getrocknet ist, wird das Skirohstück mit dem Belag 2 bzw. den Belägen 2 und 3 in einer Spannvorrichtung gespannt, damit der Ski die sogenannte Spanne, d. h. die geringe Wölbung in der Längsrichtung, und die Skispitze oder Schaufel ihre Aufbiegung erhalten. Nachdem der Leim vollständig getrocknet ist, wird die Spannvorrichtung gelöst, und der Ski behält dann die Form bei, die er in der Spannvorrichtung gehabt hat.
Die Wölbung der Spanne und die Aufbiegung der Schaufel
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vorgänge bewirkt werden, die sonst bei Herstellung von gewöhnlichen Skibrettern notwendig sind, nämlich Trocknen des frischen Skirohstückes in einer Spannvorrichtung zwecks Erzielung des Spannens und Buchen, d. h. Erweichen im heissen Wasserbad, zwecks Erzielung der Spitzenaufbiegung oder Schaufel.
Dies wird dadurch ermöglicht, dass die Stärke des Skimaterials bedeutend dünner gehalten werden kann und der Werkstoff daher bei weitem biegsamer ist als bei einem auf gebräuchliche Weise hergestellten Ski. Unterlagssohlen gemäss der Erfindung können indessen auch an auf gebräuchliche Weise hergestellten Skiern sowie auch an älteren, gebrauchten Sliern angebracht werden.
Skier aus mit Wachselmitteln imprägniertem Masonit oder mit Belag mit Platten aus derartigem Werkstoff brauchen nur mit Paraffin oder anderm sogenanntem Oberflächenwaehselmittel bestrichen zu werden, das jeweils den herrschenden Witterungsverhältnissen und der Schneebeschaffenheit angepasst ist ; sie brauchen jedoch beim Wechseln keiner starken Wärmebehandlung ausgesetzt zu werden, weshalb jegliche Verziehungsgefahr ausgeschlossen ist.
Eine oder mehrere Schichten von Belägen können je nach Bedarf und Wunsch verwendet werden, und wenn es erforderlich sein sollte, kann eine Schicht fortgenommen und mit geringen Kosten durch eine neue ersetzt werden. Ein erfindungsgemässer Belag kann auch auf der Oberseite des Skis, namentlich an Sprungskiern, angebracht werden. Damit der wasserfette Leim besser haftet, können die Flächen vor dem Leimen aufgerauht oder geriffelt werden. Es ist jedoch zu bemerken, dass Platten aus Masonit leichter aneinander oder an Holz als zwei Holzstücke aneinanderzuleimen sind. Auch aus diesem Grunde ist der erfindungsgemässe Belag älterem Belagswerkstoff für Skier überlegen, und es kommt noch hinzu, dass Skier mit Belag gemäss der Erfindung keine Neigung zum Rüekgleiten haben.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Aus zwei oder mehreren Schichten bestehender Ski, dadurch gekennzeichnet, dass die Lauffläche des Skis aus einem Material besteht, das durch Behandlung von feinzerteiltem Holz mit Hochdruckdampf, plötzlicher Druekentlastung und nachfolgender Pressung unter Wärmezufuhr gewonnen wird.
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