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Breitstreckvorrichtung für Gewebe.
Die Erfindung betlifft eine Breitstreckvonichtung für Gewebe, bei der dieses über Rollen mit sich kreuzenden Achsen geführt wird und durch endlose Bänder an die Rollen angedrückt wird. Die Erfindung bezweckt, ein Schrumpfen des Gewebes in der Längsrichtung während des Durchganges durch die Breitstreckvorrichtung zu ermöglichen.
Die Zeichnungen zeigen die Breitstreckvorrichtung in schematischer Darstellung in Fig. 1 in Seitenansicht und in Fig. 2 in Draufsicht. Fig. 3 zeigt in grösserem Massstab das Zusammenwirken der die Gewebekanten erfassenden Räder und Bänder.
Die Bügelvorriehtung, in die das Gewebe nach dem Breitstrecken eingeführt wird, weist eine grosse beheizte Trommel 11 auf, deren Umfang teilweise von einem endlosen Filzband 12 in bekannter Weise umfasst wird. Durch die Breitstreckvoriiehtung soll das Gewebe die volle Breite erhalten, wenn es getrocknet und g"6plättet ist. Die erfindungsgemässe Ausbildung der Vorrichtung ermöglicht beim Durchgang durch die Vorrichtung auf mechanische Weise ein Schrumpfen des Gewebes in der Längsrichtung.
Die Breitstreckvorrichtung hat ein Paar gegenüberliegender Kreisplatten 14, die auf senkrechten Hohlträgern 15 befestigt sind. Diese sind um senkrechte Achsen drehbar, die auf einer Plattform 17
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gesetzten Richtungen sich drehen ; hiezu ist beispielsweise eine Welle 18 vorgesehen, die an ihren gegenüberliegenden Enden Gegenwinde hat, die mit Schneckenzähnen auf den senkrechten Trägern kämmen. Die beiden Platten 14 können hiedurch aus der Parallellage in eine solche Lage gebracht werden, in der sie um mehrere Grade divergieren (Fig. 2).
Auf den Innenflächen jeder Seitenplatte 14 ist je ein Rad 19 in geeigneter Weise gelagert, das einen Rand 20 von mehreren Zoll Breite hat. Die Ränder dieser Räder bilden divergierende bogenförmige Bahnen für die Kantenteile des zu behandelnden Gewebes. Die Maschine kann ferner Teleskopstangen 19 a haben, die drehbar an jedem Rad 19 befestigt sind, so dass sie die beiden Räder in der Nähe ihrer Umfangslinien verbinden, jedoch eine Drehung dieser Räder in ihren etwas divergierenden Bahnen gestatten.
Zum Andrücken des Gewebes an die divergierenden Bahnen der beiden Räderränder 20 dienen endlose Bänder 23, die auf den Rändern 20 um mehr als die Hälfte des Umfanges derselben herumlaufen.
Jedes Band 23 wird auf seinem Rückweg von zwei Rollen 24, 25 geführt, die auf einem senkrecht einstellbaren Arm 26 gelagert sind, der von der entsprechenden Seitenplatte 14 getragen wird. Ferner wird das Band 23, nachdem es den Umfang des Randes 20 verlassen hat, durch eine Rolle 29 geführt, die auf einem von der Platte 14 getragenen Arm 30 gelagert ist. Besonders zweckmässig für die erfindungsgemässe Ausbildung einer Maschine dieser Gattung ist die Art und Weise, in der jedes endlose Band 23 sich der Fläche seines entsprechenden Randes 20 nähert. Die Führungsrolle 32 ist so gelagert, dass das Band bei Umkehr seiner Krümmung zwischen die Rolle und den Rand 20 eingeklemmt wird. Jedes Band 23 wird durch Einstellung seines oberen Trägerarm gespannt und drückt so durch seine Spannung gegen den Rand 20.
Dieser Druck wird durch kleine Druckrollen 47, 48 vergrössert.'
Der Antrieb für die beiden Räder 19 liegt vorzugsweise teilweise innerhalb der beiden drehbaren Hohlträger 15 und gestattet so deren Drehung um eine senkrechte Achse, um die Winkelstellung der Räder 19 einzustellen, wie das bei Maschinen dieser Gattung üblich ist.
Das von einer vorhergehenden Gewebezurichtungsvorrichtung, beispielsweise einer Spannrahmenmaschine 37, kommende Gewebe wird beim Vorbeilaufen an Sprühdüsen 38 befeuchtet, so dass es
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beispielsweise 15% Wasser enthält. Die Gewebestruktur wird so der Neuordnung durch von aussen ausgeübte Zugkräfte gefügig gemacht. Nachdem das Gewebe um eine lose Walze 39 herumgelaufen ist, tritt es zwischen die Bänder 23 und die Ränder 20 ein, so dass beide Kanten des Gewebes durch Reibung unverschiebbar mitgenommen werden. Beim Umlaufen um die durch die Ränder 20 bestimmte bogenförmige Bahn wird das Gewebe durch die Divergenz dieser Glieder in der Breite gestreckt, wobei die Bänder 23 im selben Masse divergieren wie die Ränder 20.
Nach dem Verlassen der Ränder 20 und dem Umlauf um eine lose laufende Walze 40 läuft das Gewebe auf das endlose Band 12 der Trocken-und Bügelmaschine auf, in der das Gewebe in dem erreichten Zustand fixiert wird.
Die Vorrichtung gemäss der Erfindung bietet nun dem Gewebe die Möglichkeit eines Nachlassens in der Längsrichtung, wenn es um die bogenförmige Bahn zwischen den Bändern 23 und den mit diesen zusammenwirkenden Rändern 20 herumläuft, so dass das Gewebe der Streckung in der Breite durch im wesentlichen im ganzen Gewebe gleichförmige Zusammenziehung in der Länge folgen kann. Hiezu ist die Gewebekantenhalteeinrichtung so gestaltet, dass sie einen gewissen Durchhang des Gewebes in der Längsrichtung aufnimmt. Jedes Band 23 ist hiezu mit quer verlaufenden Rillen versehen, die die schlaffen Kantenteile des Gewebes zwischen Querrippen 42 (Fig. 3) aufnehmen.
Wie vorstehend beschrieben, werden die Ränder 20 und Bänder 23 von der Führungswalze 32 an der Stelle geklemmt ; wo letztere ihre Krümmung umkehren. Diese Massnahme wird dazu benutzt, um das Gewebe zwischen die Bänder und die Ränder mit einer grösseren Geschwindigkeit auflaufen zu lassen, als die Bänder während des Breitstreckens auf den Rändern 20 umlaufen, wodurch der gewünschte Durchhang in der Längsrichtung (Fig. 3) erreicht wird. Jedes Band 23 besteht hiezu aus einer zugfesten, wenig dehnbaren Schicht 23 a, beispielsweise aus starkem, nicht elastischem Gewebe, und einer verhältnismässig dicken, ausdehnbaren Schicht 23 b, beispielsweise aus Gummi.
Wenn ein solches Band 23 das Gewebe erfasst, sind die Kanten 42 verhältnismässig weit voneinander entfernt ; in dem Augenblick aber, in dem das Gewebe zwischen Bändern und Rändern eingeklemmt wird, nähern sich die Kanten einander genügend, um zu bewirken, dass das Gewebe, das anfänglich in der Längslichtung sich in gestrecktem Zustand befand, auf der bogenförmigen Bahn der Ränder 20 in der Längsrichtung nachgibt (durchhängt).
Die Ränder nehmen daher das Gewebe mit etwas grösserer Geschwindigkeit auf, als sie mit diesem umlaufen.
Da die gezahnten Bänder 23 eine Kürzung in den Kantenteilen des Gewebes ermöglichen, kann sich das Gewebe gleichmässig in allen Teilen zusammenziehen. Das nachfolgende Bügeln legt das Gewebe in diesem gekürzten Zustand fest.
. PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Breitstreckvorrichtung für Gewebe, bei der dieses über Rollen od. dgl. mit sich kreuzenden Achsen geführt wird und durch endlose Bänder an diese. Rollen angedrückt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Bänder mit quer verlaufenden Rillen veisehen sind, deren Kanten das Gewebe gegen die Rollen drucken, so dass die Rillen einen Längsdurchhang des Gewebes aufnehmen können.