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Bildkontrolleiiriehtung an photographiseheu oder kinematographisehen Aufnahmcapparaten.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Bildkontrolleinrichtung für Apparate für photographische oder kinematographische Aufnahmen. An dem Apparat ist ein Konvexspiegel angeordnet, welcher geeignet ist ein virtuelles Bild des aufzunehmenden Objektes (Landschaft, Interieur, Gruppe, Person usw.) zu geben, u. zw. besonders für den Aufnehmenden zum Zwecke der Beobachtung des Objektes, um dabei den Apparat oder das Objekt selbst in eine für das Gelingen einer guten Aufnahme erforderliche Stellung zu bringen.
Der Konvexspiegel ist mit dem Objektiv gemeinsam beweglich und hinsichltich seiner Form, Grösse und 0 Brennweite der Form und Grösse des Bildformates und der Brennweite des Objektivs der Kamera angepasst.
In der Zeichnung sind beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung dargestellt. Fig. 1 zeigt schaubildlich einen Apparat nach der Erfindung. Fig. 2 zeigt im Schnitt einen an dem Apparat anzuordnenden Spiegel. Fig. 3 zeigt eine Variante des Apparates nach Fig. 1. Fig. 4 ist ein Schema der Strahlenberechnung bei einem Apparat nach den Fig. 1 und 2. Die Fig. 5 und 6 zeigen in Vorderansicht und Grundriss eine abgeänderte Ausführungsform des Apparates nach der Erfindung.
An dem Apparat ist ein konvexer Spiegel zu dem eingangs angeführten Zweck angeordnet. Der Spiegel M ist aus Metall oder aus Glas. Vorteilhafterweise sind die Spiegelränder durch einen rechtwinkligen Rahmen abgegrenzt, dessen Form und Grösse dem Rahmen der Platte oder des Films annähernd entspricht.
Der Krümmungshalbmesser des Spiegels wird derart gewählt, dass das virtuelle Bild, das der Aufnehmende sieht, wenn er vor dem Spiegel steht, ziemlich gleiche Dimensionen zeigt, wie das wirkliche vom Objektiv gegebene Bild. Diese Bedingungen können annähernd erreicht werden, wenn der Krümmungshalbmesser des Spiegels (der bekanntlich der doppelten Brennweite gleich ist) gleich oder etwas grösser ist als die doppelte Brennweite des Objektivs L, wie dies in Fig. 4 gezeigt ist, in welcher 0 der Mittelpunkt des Spiegels, Fund Fl die Brennweite des Objektivs und des Spiegels sind.
Der Spiegel ist am Apparat abnehmbar angeordnet, seine Mittelachse fällt mit der Objektiv-
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Die Anordnung des Spiegels kann auch folgende sein. Mit der Sonnenblende c des Objektivs ist ein mit Gleitführungen e versehener Rahmen verbunden, in welchem der Spiegel vor das Objektiv geschoben oder aus dessen Bereich herausgeschoben werden kann (Fig. 3).
Oder es kann der Spiegel, wie in den Fig. 5 und 6 gezeigt, an dem Apparat angelenkt sein, wobei die Scharnierachse beispielsweise an der Apparatgabel g angeordnet sein kann. Ferner kann der Spiegel auch bleibend oder abnehmbar nahe dem Objektiv, beispielsweise seitlich von demselben entweder an einem festen oder einem beweglichen Teil des Apparates angeordnet sein.
Die Wirkungs-bzw. Verwendungsweise des Apparates ist folgende : Es sei zunächst vorausgesetzt, dass es sich um die Aufnahme eines Gegenstandes A, B (Fig. 4) handelt, der ausserhalb der Figur des Aufnehmenden liegt und dass die Achse des Spiegels mit der Achse des Objektivs in Übereinstimmung gebracht ist.
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In diesem Fall beginnt der Aufnehmende wie gewöhnlich damit, das Stativ so aufzustellen, dass der Apparat in entsprechender Höhe über dem Boden und entsprechender Entfernung von dem Objekt mit einer Objektivachse annähernd gegen das Objekt gerichtet ist. Der Spiegel wird jetzt an das Objektiv angelegt.
Nun stellt sich der Aufnehmende in einer bestimmten Entfernung, beispielsweise von 2 m vor dem Spiegel auf. Der Aufnehmende betrachtet nun das virtuelle Bild des Gegenstandes, wobei er sich bemühen muss, seine Augen zeimlich genau in der Verlängerung der gemeinsamen Achse von Spiegel
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der Augen im Spiegel sich in dessen Mittelpunkt, beispielsweise in P (Fig. 4) zeigt. Das virtuelle Bild au, bol erscheint mit Bezug auf den Rahmen f des Spiegels in a2, b2, ebenso wie das wahre Bild a, b mit Bezug auf den Rahmen des Apparates. Auf diese Weise ist es dem Aufnehmenden möglich, erforderlichenfalls die Stellung des Apparates oder des Gegenstandes zu korrigieren, u. zw. ohne Zuhilfenahme eines Suchers oder einer Mattscheibe.
Nun sei der Fall angenommen, dass der Aufnehmende sich selbst aufnehmen will. Es wird dabei auch in dem Fall, dass der Aufnehmende nur seine Büste aufnehmen will, in folgender Weise vorgegangen : Der Apparat wird in Augenhöhe aufgestellt, so dass das im Spiegel erscheinende Bild mit dem wahren Bild identisch ist, welches immer die Entfernung des Aufnehmenden vom Apparat sei. Oder es wird der Apparat in beliebiger Höhe aufgestellt.
Der Apparat nach der Erfindung ermöglicht es dem Aufnehmenden ein gut beleuchtetes Bild zu beobachten, während bei den bekannten Apparaten bei Anwendung von Mattscheibe nur ein schwach beleuchtetes Bild oder im Sucher nur ein stark verkleinertes Bild beobachtet werden kann, welch letzteres übrigens eine genaue Einstellung niemals ermöglicht. Ferner bietet der Apparat bei Selbstaufnahmen, sei es bei Einzelbildern, sei es bei Gruppenaufnahmen den Vorteil, dass sich der Aufnehmende während der Aufnahme beobachten kann, wodurch ihm die Möglichkeit etwa erforderlicher Stellungsänderungen gegeben ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Bildkontrolleinrichtung an photographischen oder kinematographischen Aufnahmeapparaten mit Hilfe eines Konvexspiegels, dadurch gekennzeichnet, dass der Konvexspiegel an dem Aufnahmeapparat mit dem Objektiv gemeinsam beweglich angeordnet ist und Form, Grösse und Brennweite des Spiegels der Form und Grösse des Bildformates sowie der Brennweite des Objektivs angepasst sind.