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Die Verwendung von Ventilatoren für das Waschen von Gasen aller Art, zwecks Ausscheidung von Beimengungen oder als Absorptionsapparate sowie zum Auswaschen von Teer oder andern Stoffen aus den Gasen ist bekannt.
Wenn die Anwendung für die genannten Zwecke trotz der Einfachheit eine recht beschränkte geblieben ist, so ist dies auf den sehr hohen Kraftbedarf, den die Ventilatoren bei ihrer Verwendung
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die ganze Arbeitsweise bedingt. Das Waschmittel muss nebelhaft fein zerstäubt werden. Da nicht alle Wasserteilchen auf Staubteilchen treffen, wird ein grosser Teil der Zerstäubungsarbeit umsonst aufgewendet.
Da der Flüssigkeitsschleier dicht sein, also sehr viel Flüssigkeit zerstäubt werden muss, ist naturgemäss der Kraftbedarf der Gasreinigungsventilatoren im Vergleich zu deren Wirkung als Reiniger sehr gross.
Dazu kommt, dass eine ganz ungenügende Umsetzung der absoluten Austrittsgeschwindigkeit des Gases in Druck stattfindet. Deshalb muss das Flügelrad eine für die Flüssigkeitszerstäubung ganz unnötig hohe Geschwindigkeit haben, soll eine genügend hohe Drucksteigerung im Apparat stattfinden, was einer Kraftvergeudung gleichkommt, oder es muss ein besonderer Hilfsventilator zugeschaltet werden, der Anschaffungspreis und Raumbedarf sowie Kraftverbrauch erhöht.
Es sind auch zum nassen Reinigen von Gasen Einrichtungen mit zum Flügelrad gegenläufig angetriebenen Leitelementen bekannt geworden ; bei diesen wird die gegenläufige Bewegung zur Steigerung der Wirkung infolge der grösseren Relativgeschwindigkeit des Flügelrades benutzt, wobei freilich ein noch grösserer Kraftaufwand erforderlich ist. Schliesslich ist es auch bekannt, die notwendige Energie zur Erzeugung der Gasbewegung in Gaswäschern dadurch herabzusetzen, dass ein Teil dieser Energie durch eine eigene Turbine, also durch eine kostspielige, vom Gasstrom betriebene Zusatzeinrichtung zurückgewonnen wird.
Um mit geringem Aufwand an Waschflüssigkeit und Kraft eine gute Wirkung zu erzielen, ist beim Anmeldungsgegenstand ein neuer Weg beschritten worden. Die Arbeitsweise ist eine Kombination von Ventilations-, Zerstäubungs- und Kontaktwirkung. In das Flügelrad wird weniger oder keine Flüssigkeit eingespritzt, da der Wascheffekt des Flüssigkeitsstaubes im freien Raum, an der aufgewendeten Kraft gemessen, gering ist.
Für den dadurch ersparten Kraftaufwand wird ein in die einzelnen Leitapparatkammern verlegter Widerstand aus flüssigkeitsbenetzten Körpern überwunden, deren Waschwirkung viel grösser ist als der des Sprühregens im Flügelrad, so dass bei gleichem Kraftbedarf ein viel höherer Wascheffekt erzielt oder bei gleichem Wascheffekt ein viel niedrigerer Kraftverbrauch nötig und gleichzeitig durch gesetzmässige Gesehwindigkeitsdruekumsetzung eine höhere Drucksteigerung im Apparat erzielt wird.
Der Leitapparat des Anmeldungsgegenstandes ist mit dem Gehäuse nicht fest verbunden, sondern rotiert je nach den Verhältnissen schneller oder langsamer, gleichgerichtet oder entgegen dem Flügelrad ; die Rotationsgeschwindigkeit des Leitapparates ist aber im Verhältnis zu der des Flügelrades immer ausserordentlich gering, weil es bei der Erfindung nicht-wie bei den bekannten Einrichtungen-auf eine Vergrösserung der Relativgeschwindigkeit des Flügelrades ankommt, sondern ein besonderer Wert auf die als Folge der Wirkung der schiefen Wände des Leitapparates auftretende lebhafte Bewegung
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des Flüssigkeitsbades von innen nach aussen gelegt wird, um hiedurch die Filter- oder Waschkörper ständig rein zu spülen.
Eine z. B. bei bekannten Apparaten angestrebte Energierückgewinnung ist beim Erfindungs-
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unter allen Umständen unentbehrlichen Elemente der erforderliche Energieaufwand auf ein Mindestmass herabgesetzt wird. Durch die erfindungsgemässe Einrichtung wird im übrigen die in den Düsenkammern vorhandene Geschwindigkeit derart vollkommen in Druck umgesetzt, dass die ausserhalb des rotierenden Leitschaufelapparates noch herrschende absolute Gasgeschwindigkeit derart gering ist, dass sie zum Antrieb eines turbinenartigen Zusatzaggregates nicht mehr ausreichen würde.
In den Fig. 1 und 2 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt.
Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch den Apparat, Fig. 2 ein Querschnitt.
Das zu reinigende Gas tritt durch den Stutzen 1 in das Flügelrad 2 ein und wird durch dieses nach aussen geschleudert. Das Flügelrad 2 wird in einem geringen Abstande von dem zur gesetzmässigen Umsetzung von Geschwindigkeit in Druck dienenden Leitapparate 3 umgeben. Dieser Leitapparat ist nicht mit dem Gehäuse 4 fest verbunden, sondern rotiert ohne Rücksicht auf die Drehrichtung mit einer Umfangsgeschwindigkeit, deren Wert den fünfzigsten Teil desjenigen der Umfangsgeschwindigkeit vom Flügelrad im allgemeinen nicht übersteigt.
Aus dem Leitapparat 3 gelangt das Gas in das Gehäuse 4 und durch den Austrittsstutzen 5 nach der Verwendungsstelle, oder, wenn es sich um nach der Absorption der darin enthaltenen Stoffe wertlose Gase handelt, ins Freie. Da die wissenschaftlichen Untersuchungen über das Verhalten durchbrochener Wände im Luft-oder Gasstrom ergaben, dass hinter jeder solchen Wand eine starke Wirbelzone herrscht, sind in der Nähe des Leitapparateintrittes noch zwei bis drei solcher Wände 18 zwischen das Filtermaterial zur Erzielung von Wirbelzonen zwecks Verstärkung der Wasehwirkung eingelegt.
Zur Erzielung der Geschwindigkeitsdruckumsetzung ist der das Flügelrad umgebende Ringzylinder durch Schaufeln 6 in einzelne Kammern geteilt, in welchen die Druckumsetzung stattfindet.
Die Schaufeln 6 haben zwecks stossfreien Eintrittes ungefähr'die Neigung des aus den Flügeln des Schleuderrades austretenden Gasstromes.
Die Diffusorkammern sind nun mit einem Filtermaterial oder Absorptionskorper 7 (feine, zähe Stahlspäne, kleine Ringe oder andere bekannte Materialien) ausgelegt. Der Leitapparat taucht unten in ein Flüssigkeitsbad ein und dreht sich in diesem.
Die eingespritzte Flüssigkeit läuft durch einen syphonartigen Überlauf ab. Weil der Leitapparat im Waschflüssigkeitsbad rotiert, sind die Füllkörper 7 stets benetzt. Ausserdem ist eine Brauseinrichtung 8. vorgesehen, um, wenn erforderlich noch Waschflüssigkeiten von aussen auf den Leitapparat aufgeben zu können.
Im Flüssigkeitsbad werden die ausgeschiedenen Stoffe ausgespült. Durch die schräge Stellung der Schaufeln 6 wird der Waschflüssigkeit eine Bewegung von innen nach aussen erteilt und es findet ein fortwährender Umlauf statt.
Die Drehung des Diffusors erfolgt in der aus der Fig. 1 ersichtlichen Weise. Die Flügelradwelle 9
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im Eingriff steht. Das eingeschaltene Zwischenrad 11 dient zur Umkehrung der Drehrichtung. Soll die Drehrichtung des Leitapparates entgegengesetzt werden, so fällt Ritzel 11 fort und 10 und 12 stehen im direkten Eingriff.
Das Zahnrad 12 ist auf der Welle 13 aufgekeilt. Die Welle 13 ist weiter mit einem Ritzel 14 verkeilt, welches im Eingriff mit einem Stirnrad 15 steht. Der Leitapparat 3 ist mittels der Laufnaben 17 und 16 in dem Gehäuse gelagert. Mit der Nabe 16 ist das Stirnrad 15 verbunden, durch welches der Leitapparat in Umdrehung versetzt wird. Wegen der zweimaligen starken Übersetzung ist die Drehzahl des Leitapparates niedrig.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Gasreinigungsventilator zum Auswaschen oder Absorbieren von festen und flüssigen Stoffen aus Gasen, Luft oder Dämpfen auf nassem Wege, gekennzeichnet dadurch, dass der Leitschaufelapparat zur Geschwindigkeitsdruckumsetzung aus Düsenkammern besteht, die zur nassen Filterung, mit flüssigkeitsbenetzten Füllkörpern, Prallscheiben, Stahlspänen, Ringen od. dgl. gefüllt, den eigentlichen Reiniger zugleich mit dem Geschwindigkeitsdruckumsetzer bilden und eine grosse benetzte Oberfläche bieten, so dass entweder keine oder doch nur sehr geringe Einspritzungen in das Flügelrad'nötig werden, wodurch ein Maximum an Waschwirkung und verhältnismässig hohe Druckerzeugung mit einem gegebenen, geringen Aufwand an Waschmittel und Betriebskraft erzielt wird.