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Die Verbindung zweier übereinanderliegender Stoffbahnen mittels Kautschuk als Bindemittel verfolgt im Prinzip zweierlei Zwecke, so dass dementsprechend auch die Art und Weise dieser Verbindung prinzipiell nach zwei Grundrichtungen zur Ausführung gelangt. Die ältere Anwendung, die noch in der Zeit, in welcher die Vulkanisierung und die hiedurch bedingte Veränderung der Beschaffenheit des Kautschuks unbekannt war, ihren Ausgang nahm, ist die sogenannte Doublierung. Man versteht allgemein darunter die Verbindung zweier gleichartiger oder auch zweier verschiedener Stoffbahnen, insbesondere Textilstotfen miteinander, unter Zwischenschaltung einer dieselben fest und dauerhaft verbindenden, luft-und wasserundurch- lässigen Kautschukzwischenschichte.
Diese Methode findet insbesondere bei der Herstellung wasserundurchlässiger Stoffe, wie für schwere Regenmäntel, Automobilverdeckstoffe, Plane u. dgl.
Verwendung. Die Aufbringung dieser Gummizwischenschicht erfolgt entweder durch mehrfaches Auftragen einer Kautschuklösung auf der Streichmaschine auf die Stoffe und darauf folgendes Zusammenwalzen der beiden Stoffbahnen mittels eines Kalanders oder durch Zwischenlegen einer im Kalander vorgezogenen Kautschukplatte ebenfalls unter Anwendung eines Kalanders.
Die zweite und erst viel später zur Anwendung gelangte Methode bezweckt lediglich das mehr oder minder starke Anheften einer Bahn, z. B. einer Textilbahn auf die andere. Dieses Verfahren welches allgemein als #Kaschieren" bezeichnet wird, bezweckt teilweise nur die Haftung einer Stoffbahn auf der andern für die Dauer der Verarbeitung zu erzielen, um so den Fabrikationsvorgang zu erleichtern oder um durch eine relativ lose Aufeinanderhahung besondere Effekte zu erzielen, die mit einer Stoffbahn nicht ohne weiters erreichbar wären, z. B. die Erzielung besonders formfester Stoffwaren, wie sie für die Schuhindustrie mitunter wünschenswert sind, das Aufkleben von Futterstoffen auf Oberstoffe u. dgl.
Bei der Kaschierung bedient man sich ausschliesslich der Streichmasehinen, auf welche verhältnismässig dünne Schichten mit einem im allgemeinen geringen Gummierungsgewieht pro m2 auf einen oder beide Stoffe aufgebracht werden, worauf die Stoffe durch zwei Walzen aneinander geheftet werden.
Während in den meisten Fällen derartige Kaschierungen ihren Zweck restlos erfüllen, sind sie für eine Anzahl Verwendungsgebiete eben in Folge ihrer Luft- und Wasserundurchlässigkeit nicht geeignet. Dies gilt besonders bei der Verarbeitung zu Schuhwerk, wie z. B.
Sportschuhe, da in diesem Falle die Luftundurchlässigkeit unhygienisch ist und mitunter zu unangenehmen Folgeerscheinungen durch Hautreizungen u. dgl. führen kann.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun ein Verfahren zur Herstellung luftdurchlässiger Kaschierungen, bei welchem die Stoffbahnen bzw. Stoffe unter Vermittlung eines aus einer Kautschuklösung oder Kautschukdispersion, insbesondere einer wässrigen Kautschukdispersion mit hinreichend klebenden Eigenschaften erzeugten, gegebenenfalls Füllstoffe, Farbstoffe, Vulkanisatoren, schaumbildende Stoffe od. dgl. enthaltenden Schaumes vereinigt werden, wodurch eine Kaschierung unter Aufrechterhaltung der Luftdurchlässigkeit ermöglicht ist. Die Erfindung ermöglicht hiedurch die Vereinigung von porösen Stoffen, die über ihre Gesamtfläche
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Zur Herstellung eines solchen Schaumes kann man sich sowohl der üblichen Kautschuklösungen in organischen Lösungsmitteln, als auch vorzugsweise natürlicher oder künstncher Kautschukdispersionen, insbesondere wässriger Kautschukdispersionen (z. B. Latex), bedienen.
Das Verfahren sei an Hand der folgenden zwei Ausführungsbeispiele erläutert :
1. Beispiel : Eine Mischung bestehend aus :
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<tb> 2400 <SEP> Teile <SEP> Revertex <SEP> (Latex-Konzentrat)
<tb> 1840. <SEP> Kreide
<tb> 55 <SEP> <SEP> no
<tb> 36 <SEP> n <SEP> Schwefel
<tb> 3-7, <SEP> Vulkacit <SEP> P
<tb> 50 <SEP> Gramm <SEP> Leinöl
<tb> 265 <SEP> cm3 <SEP> einer <SEP> zehnprozentigen <SEP> Kaseinlosung
<tb>
wird mit 184 cm3 Wasser, in dem 15'7 Gramm techn. Saponin gelöst sind, und weitere 184 cm3 Wasser, in dem 15'7 Gramm Borsäure gelöst sind, versetzt und gut verrührt.
Die nun resultierende Mischung wird nun in einer geeigneten Maschine (besonders eignen sich hiefür Butterfässern ähnliche Apparaturen) zu einem äusserst feinen nicht mehr fliessenden, feststehenden Schaum gestossen.
Dieser feine Schaum wird auf einer normalen Streichmaschine auf den einen der beiden zu kaschierenden Stoffe aufgetragen. Beim Durchgehen unter dem Streichmesser werden die einzelnen Schaumzellen zerdrückt, so dass nach erfolgter Trocknung ein Film verbleibt, welcher mit einer Unzahl gleichmässig über seine ganze Oberfläche verteilten kleinen Löcher durchsetzt ist. Bevor noch die durch die Streichmaschine aufgetragene Schichte restlos getrocknet ist, wird der zweite Stoff zwischen zwei starken Walzen mit dem erstbestrichenen Stoff fest ver-
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2.
Beispiel : 1000 Teile einer 5 %eigen Benzinkautschuklösung werden mit Teilen ZnO, 1 Teil Schwefel, 1/2 Teil Vulkacit P versetzt und in einer geschlossenen Rührvorrichtung durch dauerndes Einleiten von Pressluft ebenfalls in eine feine schaumige Masse verwandelt.
Die weitere Verarbeitung ist der früher beschriebenen analog.
Nach dem Ausführungsbeispiel 2 erhält man eine sehr geschmeidige, luftdurchlässige Kaschierung, wogegen man nach dem Ausführungsbeispiel 1 eine luftdurchlässige Kaschiernng von sehr hoher Formfestigkeit erzielt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung luftdurchlässiger Kaschierungen, dadurch gekennzeichnet, dass die Stoffbahnen bzw. Stoffe unter Vermittlung eines aus Kautschuklösungen oder Kautschukdispersionen, insbesondere wässrigen Eautschukdispersionen mit hinreichend klebenden Eigenschaften erzeugten Schaumes miteinander vereinigt werden.
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