AT135692B - Verfahren zur Herstellung von hydratisiertem, Silikate enthaltendem Kalk mit Hilfe von Reaktionsmitteln. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von hydratisiertem, Silikate enthaltendem Kalk mit Hilfe von Reaktionsmitteln.

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AT135692B
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  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung von hydratisiertem, Silikate enthaltendem Kalk mit Hilfe von   Reaktions-   mitteln. 



   Es ist bekannt, dass die Erstarrung und Erhärtung von aus Kalk und Sand bestehendem Mörtel durch die allmähliche Umwandlung des Calciumhydroxyds in-carbonat sowie durch gleichzeitige Bildung von Caleiumsilikat hervorgerufen wird. Das Calciumsilikat bildet sich durch Verbindung der in dem Sand enthaltenen Kieselsäure mit dem   Calciumoxid.   Der auf diese Weise entstehende Mörtel hat eine verhältnismässig dichte Struktur, da er immer einen   Überschuss   an Kalk   enthält.   der die   Sandkörnehen     umschliesst,   Infolgedessen trocknen die   Mörtelschiehten   nur langsam aus. Das bedeutet einen erhebliehen Nachteil für Neubauten, die Wolmzwecken dienen sollen, da die langsame Verdunstung der Feuchtigkeit in hygienischer Hinsieht nachteilig wirkt. 



   Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von hydratisiertem Kalk für Bauzwecke, durch dessen Verwendung der chemisch-physikalische Aufbau des Mörtels derart abgeändert wird,    dass,   er eine zellenartige Struktur erhält, so dass die Wasserverdunstung und die Erhärtung der   Mörtelschiehten   wesentlich schneller erfolgt.

   Der Grundgedanke des neuen Verfahrens besteht darin, dass gebrannter Kalk mit   verdiinnter   Salzsäure berieselt und vermischt und sodann in einem geschlossenen Raum längere Zeit bis zur Vollendung der unter starker Selbsterhitzung und Bildung von löslicher Kieselsäure verlaufenden   Reaktion sieh   selbst überlassen wird. worauf das gewonnene Produkt gemahlen, in Pulverform, Stückform,   Teigform   oder auch flüssig zur Weiterverarbeitung gelangt, z. B. zur Herstellung von Baumörtel verwendet werden kann.

   Unter geschlossenem Raum ist eine allseits von dicken Wänden umschlossene Kammer, also ein Silo, zu verstehen. welcher mit   kleinen.Abzugsöffnungen versehen   ist ; der eingeführte Kalk und die Salzsäure können dort bei atmosphärischem Druck miteinander reagieren, derart, dass die Hydratisierungswärme nicht oder nur zum geringsten Teile verlorengeht. 



   Das gewonnene Produkt zeichnet sieh durch   ausserordentliches Adhäsionsvermögen aus, während   der mit ihm hergestellte Mörtel, abgesehen von seiner die Wasserverdunstung begünstigenden zellenförmigen Struktur,   ausserordentlich   hohe Festigkeit schon nach kurzer   Erhärtungsdauer   zeigt. Ein weiterer Vorteil besteht darin. dass man mit verhältnismässig viel kleineren   Mörtelmengen   als bisher auskommen und daher wesentliche Ersparnisse bei der   Ausführung   von Bauten erzielen kann. Die Ersparnis an Kalk bei   Verwendung   des neuen Mörtels   beträgt etwa o0  u gegenüber gewöhnlichem Bau-   mörtel. 



   Es ist zwar bereits bekannt, dass die Geschwindigkeit der Hydratisierung in Gegenwart von bestimmten Stoffen gesteigert wird, siehe z. B. J. J. Feely (britische Patentschrift Nr. 4409 A. D. 1906), der das   Löschen   von Kalk durch   eine Essigsäurelösung in Betracht zieht. Niemand   hatte jedoch die Wirkungen der verschiedenen Katalysatoren in bezug auf die   Haftfähigkeit des Calciumhydrats,   das sich in Gegenwart dieser Stoffe bildet, untersucht und niemand hatte daher erkannt, dass Salzsäure eine bedeutend günstigere. Wirkung habe als andere   Katalysatoren.   



   Man hat zwar bereits gebrannten Kalk innerhalb eines   Gemenges mit Sand,   in welchem der Kalk 
 EMI1.1 
 prozess nicht in einem geschlossenen Gefäss, sondern im   Freien vorgenommen.   Dieses Verfahren diente auch nicht zur Herstellung von hydratisiertem Kalk, sondern die eine verhältnismässig geringe Kalkmenge und Sand enthaltende Masse wurde lediglich zur Herstellung von Kalksandsteine benutzt, die nach dem Formprozess mit Dampf getrocknet wurden. 

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   Demgegenüber ist bei dem neuen Verfahren, das von gebranntem Kalk zunächst ohne Zusatz von Sand ausgeht und die Herstellung eines hydratisierten Kalks für Bauzwecke, z. B. zur Mörtel-und
Verputzbereitung, zum Ziele hat, nach der einleitenden Behandlung der Berieselung und Vermischung mit   verdünnter   Salzsäure besonders die zweite Stufe der Behandlung wesentlich, bei welcher das Gemisch von Kalk und Salzsäure für eine gewisse Zeit in einen geschlossenen Raum gebracht und bis zur Vollendung der unter starker Selbsterhitzung der Bildung von   löslicher   Kieselsäure verlaufenden Reaktion sich selbst überlassen wird. Bei der schnell verlaufenden Reaktion werden beträchtliche   Wärmemengen   frei, welche die chemisch-physikalische Umwandlung wesentlich beschleunigen.

   Durch die hiebei auftretende hohe Temperatur erfolgt eine ausserordentlich feine Dispersion der   Calciumhydroxydteilehen.   welche den Grenzen des kolloidalen Zustands entspricht oder noch jenseits derselben liegt. Für die praktische Durchführung des Verfahrens hat sieh z. B. eine   32% ige Salzsäurelösung   als geeignet erwiesen. Zweckmässig kann man dabei eine Salzsäure verwenden, die als Abfallprodukt anderer Industrien billig zur Verfügung steht. Falls man das   Anhaftungsvermögen   des   Kalis erhöhen will,   kann man. vor oder während der Behandlung mit Salzsäure, zum Kalk   Silikate hinzufügen, wie   z. B.

   Zeolithaluminiumsilikat, basisehe Hochofenschlacken u. dgl., die von der Salzsäure leicht angreifbar sind und zur Bildung von Kieselsäure mit puzzolanischer Wirkung führen. 



   In   Abänderung   des beschriebenen Verfahrens kann man ferner so vorgehen, dass man nur eine kleine Menge von hydratisiertem Kalk entsprechend dem beschriebenen Verfahren, jedoch unter Zugabe eines Überschusses von Salzsäure herstellt und diesen stark chloridhaltigen hydratisierten Kalk dann einer grösseren Menge pulverisierten oder gegebenenfalls schon mit reinem Wasser hydratisierten Kalks unter inniger Mischung einverleibt. Dadurch werden die aktiven Teile   (Calciumoxychloridp)   des in Gegenwart von hohen Prozentsätzen Salzsäure hydratisierten Kalks gleichmässig in der ganzen Kalkmenge verteilt, die sich daher in ihren Eigenschaften so verhält wie eine Masse von Kalk, die als ganze in Gegenwart der gleichen Mengen von Salzsäure hydratisiert worden wäre.

   Dies ist so zu verstehen : 
 EMI2.1 
 zunächst 10 kg Kalk und   10 leg   Salzsäure und bringt sie in die Kammer oder den Silo. Nach erfolgter Reaktion werden sodann zu dieser Masse 90      Kalk hinzugefügt, worauf sieh die   Salzsäure gleichmässig   in der ganzen Masse verteilt ; auf diese Weise kann man die Verwendung zu grosser Silos vermeiden. 



  Man kann auch von vornherein zum Hydratisieren des gebrannten Kalks eine Lösung verwenden, die aus Wasser und einem mit   einem Überschuss   an Salzsäure hydratisierten Kalk besteht. 



   Beispiel : Zur Herstellung von hydratisiertem Kalk, entsprechend der Erfindung, nimmt man : 
 EMI2.2 
 
<tb> 
<tb> Gebrannten <SEP> Kalk <SEP> in <SEP> Stücken.....,. <SEP> 100 <SEP> Gewichtsteile
<tb> Hydratisierungswasser <SEP> "". <SEP> """.' <SEP> 40 <SEP> Gewichtsteile
<tb> Salzsäure <SEP> 0-6-10 <SEP> Gewichtsteile <SEP> 32% <SEP> iger <SEP> HCI.
<tb> 
 
 EMI2.3 


Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Herstellung von hydratisiertem, Silikate enthaltendem Kalk mit Hilfe von Reaktionsmitteln, dadurch gekennzeichnet, dass gebrannter Kalk mit verdünnter Salzsäure berieselt und vermischt und dann in einem geschlossenen Raum längere Zeit bis zur Vollendung der unter starker Selbsterhitzung und Bildung von löslicher Kieselsäure verlaufenden Reaktion sich selbst überlassen wird, worauf das gewonnene Produkt gemahlen wird.
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man bei ungenügendem Silikatgehalt des Kalks Silikate, wie Aluminiumhydrosilikat, die während der Behandlung nach Anspruch 1 in leicht löslichen Zustand übergehen, zusetzt.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass dem gebrannten, gepulverten oder gegebenenfalls schon mit reinem Wasser hydratisierten Kalk eine kleine Menge von nach den Ansprüchen 1 und 2 hergestelltem, jedoch unter Zugabe eines Überschusses von Salzsäure hydratisiertem Kalk unter inniger Mischung einverleibt wird, so dass dieser stark chloridhaltige Kalk auf die ganze Mörtelmenge verteilt seine Wirkung ausübt.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass zum Hydratisieren des gebrannten Kalks Wasser mit einem Zusatz von hydratisiertem Kalk verwendet wird, der mit einem Überschuss an Salzsäure nach den Ansprüchen 1 und 2 behandelt ist.
AT135692D 1931-01-31 1932-02-01 Verfahren zur Herstellung von hydratisiertem, Silikate enthaltendem Kalk mit Hilfe von Reaktionsmitteln. AT135692B (de)

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