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Es wurde schon vorgeschlagen, eine gas-oder dampfgefüllte Entladungsröhre mit durch die Entladung geheizten, elektronenemittierende Stoffe aufweisenden Glühelektroden zu versehen und ausserdem auf der Röhrenwand einen leitenden Belag zwecks Einleitung der Zündung anzubringen. Diese Röhren wurden bisher stets derart bemessen, dass sie mit Hilfe von Netzspannungen von 220 Volt Gleich-
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zu zünden. Die Erfindung bezweckt nun. die Röhren derart zu verbessern, dass auch ein Betrieb mit 110 Volt möglich wird.
Gemäss der Erfindung wird zu diesem Zwecke die Röhrenwand in der Nähe einer elektronen- emittierenden Glühelektrode derart eingeschnürt, dass sich der Wandbelag in möglichst geringer Ent- fernung (etwa 2 mm) von dieser Elektrode befindet. Hiedurch wird die Zündspannung der Röhre erheblich herabgesetzt. In dieser Hinsicht ist es auch zweckmässig, den Wandbelag breit zu machen, so dass er sich über mindestens ein Drittel der Röhrenwand erstreckt. Der breite Wandbelag kann dabei vorteilhaft zugleich als Reflektor ausgebildet werden, wobei der Belag mit gutem Erfolg aus Silber hergestellt werden kann.
Reicht der Belag von Elektrode zu Elektrode, so hat es sich gezeigt, dass auch die Breite der Unter- brechungsstelle dieses Belags einen gewissen Einfluss auf die Zündspannung hat. Ein zu enger Spalt setzt nämlich die Zündspannung hinauf, was darauf zurückzuführen ist. dass die bewegten Tonen in diesem Fall hauptsächlich in ihrer Bewegung auf den Schlitz beschränkt sind, während bei einem etwas weiter geöffneten Spalt der Gegenbelag wohl die Bewegung der Ionen infolge der Kapazität unterstützt, aber die Bahnen der Ionen sich weiter vom Spalt entfernen und dadurch die Möglichkeit haben, auf aktivierte Teile der Elektrode aufzutreffen.
Es ist ferner von Wichtigkeit, dass die aktivierte Oberfläche der Elektroden im Verhältnis zu der nicht aktivierten möglichst gross ist. da dann die Wahrscheinlichkeit des Auftreffens von Ionen auf die aktivierte Oberfläche grösser ist. Dies lässt sieh beispielsweise durch eine topf- oder schalenförmige Elektrode erreichen, deren Oberfläche reibeisenförmig durchbrochen und aktiviert ist. Verhindert werden muss eine Kapazität zwischen den Zufiihrungen der beiden Elektroden an Stellen, wo die durch die kapazitive Wirkung bewegten Ionen nicht die Möglichkeit haben, auf aktivierte Teile zu fallen.
Es hat sich herausgestellt, dass die erfindungsgemäss beschaffene Röhre sich sehr gut mit einer Spannung von 110 Volt zünden lässt. Der Gasdruck braucht dabei nicht ausserordentlich niedrig gehalten
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aktivierten Schicht der Elektroden sehr günstig ist. Im Falle, dass die Röhre Argon enthält, kann man dann auch Drucke von etwa 8 mm verwenden.
Eine praktische Ausführungsform wird erhalten, wenn man bei einem Röhrendurchmesser von 30 mm eine Röhrenlänge von 15 cm (zwischen den Elektroden gemessen) wählt.
In die Röhre können auch mehrere verdampfbare Metalle, wie Kadmium und Zink, eingebracht werden, wodurch es gelingt, ein Mischlicht zu erzeugen. Es ist dabei in der Regel nicht zweckmässig,
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übermässig grosse Metallmengen in die Röhre zu führen. Es ist vielmehr im allgemeinen ratsam, gerade nur derartige J1fetallmengen, wie z. B. Quecksilber, zu benutzen, welche ausreichen, um einen Hochdruck zu erzeugen, so dass die Metalle bei Hochdruckbetrieb völlig verdampft sind.
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Vorschaltung einer Drosselspule einen zu der Drosselspule derart dimensionierten Kondensator parallel zu der Entladungsröhre benutzt, dass Resonanz auftritt und dementsprechend höhere Spannungen als 110 Volt momentan an der Röhre entstehen. Besonders dadurch, dass man einen 1\fomentschalter, wie z.
B. auch einen Vakuumsehalter. in die Zuführungen zum Kondensator hineinlegt, kann man sehr hohe Spannungsspitzen zur Zündung erhalten.
Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführung der Erfindung.
In der Figur ist eine Entladungsröhre r dargestellt, die aus den verschiedenartigsten Gläsern, wie Thüringer Glas, gefärbtes Glas, ultraviolettdurehlässiges Glas, sowie auch Quarz angefertigt sein kann. Die Röhre enthält zwei Elektroden Cl und C2, die mit einem elektronenemittierenden Stoff versehen sind und durch die Entladung aufgeheizt werden, d. h. die Elektroden sind anfänglich kalt und werden erst durch den Entladungsstrom heiss. Man hat darauf zu achten, dass die Elektroden in grossen Mengen freies Barium enthalten und dass eine Sauerstoffentwicklung aus dem Ausgangsmaterial, z. B. Barium oxydatum
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z. B. den Drähten oder Näpfen aus Nickel, entsteht.
Die Reduktion der oben angegebenen Bariumverbindung erfolgt, indem die Elektroden im Hochvakuum derart stark mittels Hochfrequenz geglüht werden, dass das metallische Barium sichtbar in grossen Mengen erzeugt ist und die Elektrode nicht mehr die Möglichkeit hat, durch Sauerstoffabgabe dieses Barium in Bariumoxyd umzuwandeln bzw. Sauerstoff abzugeben, wodurch die Edelgasfüllung verunreinigt werden könnte.
Die Röhrenwand ist an der Aussenseite mit einem leitenden Belag b bedeckt, der mit den Strom- zufühfungsdrähten der beiden Elektroden elektrisch verbunden und in der Nähe einer der Elektroden bei S unterbrochen ist. Die Röhre ist in der Nähe der Elektroden bei cl so weit eingeschnürt, wie es gerade noch möglich ist, um eine unerwünschte Erwärmung der Wand zu unterbinden. Erst bei derartig geringen Abständen zwischen Wandstreifen und aktivierten aufgeheizten Elektroden gelingt es, Zündungen zu erhalten, u. zw. nicht nur bei niedrigen Gasdrücken, sondern auch bei höheren Drücken, z. B. mit 8 MM Argon.
Selbstverständlich ist die Länge der 110-Volt-Röhre geringer als die der 220-Volt-Röhre. Sie
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Längen von 7 cm ; unter der Annahme, dass man im Hochdruck einen Spannungsabfall von 1 Volt pro Millimeter hat und bei den 110-Volt-Lampen die Abreissspannung bei 85 Volt liegt, wären also etwa 70 Volt in der Entladung unterzubringen, so dass man auf eine Länge von 7 cm kommt.
Der Wandbelag ist breit ausgestaltet, erstreckt sieh über etwa ein Drittel bis die Hälfte der Gesamt- oberfläche der Röhre und ist aus Silber hergestellt, bildet somit einen Reflektor. Als eine günstige Breite
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An Stelle eines eventuell reflektierenden Belages kann die Röhre auch zweckmässig in ihrer ganzen Ausdehnung von einem leitenden Netzwerk umgeben und nur die Spaltbegrenzung beispielsweise in einer metallischen oder sonstwie leitenden Belägung ausgeführt werden. Bei angestellten Versuchen hat es sich ergeben, dass die Ausdehnung und Formgebung des Streifens von äusserster Wichtigkeit ist, da durch unsachgemäss aufgebrachte Beläge die Zündspannung um beträchtliche Werte, so manchmal von 100 bis auf 160 Volt, stieg.
Zur Vorschaltung für die erfindungsgemäss beschaffenen Röhren kommen in Frage einfache
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stoffwiderstände zur Konstanthaltung der Stromstärke und Drosselspulen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Entladungsröhre mit durch die Entladung geheizten elektronenemittierende Stoffe besitzenden Glühelektroden, Gas- oder Dampffüllung und einem auf der Röhrenwand angebrachten leitenden Belag. dadurch gekennzeichnet, dass die Röhrenwand in der Nähe einer Elektrode derart eingeschnürt ist, dass der Wandbelag sich in möglichst geringer Entfernung (etwa 2 mm) von dieser Elektrode befindet.