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Elektrisehe Leuchtröhre mit Glulektroden und doppelter Wandung.
Elektrische Leuchtröhren, bei denen eine Entladung in den Dämpfen von verhältnismässig schwer verdampfbaren Metallen, wie beispielsweise Thallium, Magnesium, Zink, Kadmium, Kalzium, Cäsium, Rubidium, Natrium oder Kalium, hervorgerufen werden soll, werden zur Verhinderung von Wärmeverlusten und zur Vermeidung der dadurch hervorgerufenen Kondensation der Metalldämpfe vielfach in ein zweites Gefäss luftdicht eingeschlossen, so dass also die Röhre alsdann doppelwandig ausgebildet ist. Die Herstellung derartiger Röhren ist umständlich und schwierig, wozu noch kommt, dass derartige Röhren an den Stellen, wo die Stromzuführungsdrähte für die Glühelektroden im Innengefäss eingesehmolzen sind, leicht springen.
Diese Schwierigkeiten lassen sich vermeiden, wenn, wie dies bei Leuchtröhren mit doppelter Wandung an sich bekannt ist, der die Glühelektroden enthaltende Innenraum der Röhre mit dem Aussenraum derselben durch kapillare Kanäle oder Spalte in kommunizierende Verbindung gebracht und wenn ausserdem für ganz bestimmte Druckverhältnisse in der Röhre gesorgt wird, u. zw. muss erfindunggemäss die Röhre ein beide Räume erffillendes Edelgas von mehreren Millimetern Druck aufweisen und im Innenraum ein solches schwerer als Quecksilber verdampfbares Metall enthalten, dessen Dampfdruck beim Röhrenbetrieb höchstens ein Millimeter, zweckmässig sogar nur Bruchteile eines Millimeters beträgt.
Bei einer derart beschaffenen Rohre wird auch ohne hermetische Abdichtung der beiden Räume der beim Betrieb entstehende Metalldampf sicher im Innenraum der Röhre und damit in der zur Licht-
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der in geringerer Anzahl vorhandenen Metalldampfatome an den kapillaren Verbindungskanälen oder Verbindungsspalten der beiden Rohrenräume weitgehend unterdrückt wird. Die erforderlichen kapillaren Verbindungskanäle können in mannigfache Weise hergestellt werden, z. B. sehr bequem durch Belassung von Spielraum an den in den Innenraum eintretenden Stromzuführungsdrähten der Glühelektroden.
Eine derart ausgebildete Röhre besitzt im Betriebszustande nur das im Innenraum erzeugte charakterstische Licht des unter niedrigem Druck stehenden Metalldampfes, da die Metalldampfentladung, wie bekannt, die Anregung des im Innenraum auch enthaltenen unter viel höherem Druck stehenden Edelgases unterdrückt. Die Metalldampfentladung bleibt auch während der ganzen Lebensdauer der Röhre die gleiche, da ein Verarmen des Innenraumes an Metallvorrat durch Hinüberdiffundieren von Metalldampf in den Aussenraum und Kondensieren in letzterem durch Wirkung der kapillaren Verbindungskanäle einerseits und des Überdruckes des Edelgases anderseits nicht eintritt.
Ausserdem neigt eine erfindunggemäss beschaffene Röhre durch den Fortfall von Einschmelzstellen am inneren Röhrenteil weniger leicht zu Bruch und lässt sich zudem auch leicht herstellen, da der Aussen-und der Innenraum gemeinsam gepumpt und mit Edelgas gefüllt werden können, nachdem zuvor in den Innenraum das gewünschte verdampfbare Metall eingebracht wurde.
Bekannt sind zwar bereits elektrische Entladungslampen, bei denen im Innern eines mit Edelgasen gefüllten Glasgefässes ein zweites Glasgefäss untergebracht ist, das mit dem äusseren Glasgefäss in kommunizierender Verbindung steht und bei welchem innerhalb des Innengefässes ein Metalldampf hervorgerufen und zur Entladung gebracht wird.
Hiebei wurde jedoch im Innenraum nur ein Dampf von Quecksilber oder ähnlichen bei gewöhnlicher Temperatur flüssigen, leicht verdampfbaren Metallen
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oder Metallegierungen erzeugt, u. zw. sogar von so hohem Druck, dass der entstehende Metalldampf das Edelgas vollständig aus dem mit dem Aussenraum durch weite Öffnungen in Verbindung stehenden Innenraum verdrängen und sogar zum Teil in den Aussenraum hinüberdiffundieren konnte. Für schwerer verdampfbare, bei gewöhnlicher Temperatur feste Metalle ist die bekannte Lampe nicht verwendbar, weil schon nach kurzer Betriebsdauer der gesamte Metallvorrat in das kühlere Aussengefäss hiniiberdiffundiert und in diesem durch Kondensation zum Absetzen gebracht ist.
Für den in dem Innenraum zu erzeugenden Metalldampf stehen sämtliche verhältnismässig schwer verdampfbaren Metalle, wie z. B. Thallium, Magnesium, Zink, Kadmium, Kalzium, Natrium, Gallium, Indium, Wismuth oder Antimon, zur Verfügung, da die Dämpfe dieser Metalle schon bei Drücken unterhalb eines Millimeters durch eine elektrische Entladung sehr kräftig zur Liehtausstrahlung angeregt werden. Auch bleibt bei derartigen Metallen, selbst wenn die Röhrentemperatur zufolge hoher Stron ; belastung hohe Werte erreicht, der Dampfdruck niedrig. So sendet z. B. Thallium bei 6000 C Röhre : temperatur eine rein grüne Strahlung, Zink bei 4000 C eine blaue Strahlung aus. Magnesium emittiert gelbgrünes Licht bei etwa 4000 C ; allen diesen Röhrentemperaturen entsprechen Dampfdrücke von
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schwer verdampfbaren Metallen.
In dem Innenraum können gegebenenfalls auch zwei oder mehrere solcher Metalle untergebracht werden. Erforderlich ist hiebei nur, dass beim Röhrenbetrieb der Druck jedes einzelnen 1\IetalÍdampfes so klein ist, dass die Summe der Metalldampfdrücke weniger als l ? ? ? beträgt. In diesem Falle wird dann zufolge gemeinsamer elektrischer Anregung mehrerer Metalldämpfe ein misehfarbiges Licht erhalten.
Eine ähnliche Wirkung kann auch dadurch erreicht werden, dass im Aussenraum oder Innenraum
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Quecksilber oder ein Amalgam, untergebracht wird, dessen Dampfdruck beim Röhrenbetrieb mehr als l MMM beträgt. Die zahlreichen Atome des zusätzlich verwendeten, unter höherem Druck stehenden Metalldampfes breiten sieh ebenso wie die Edelgasatome ohne Schwierigkeiten durch die kapillaren
Verbindungsöffnungen oder Spalte hindurch in beiden Räumen der Röhre gleichmässig aus, ohne die Diffusion der nur in geringerer Anzahl im Innenraum vorhandenen Atome des schwerer verdampfbaren Metalles zu beeinflussen.
Durch die Kombination mehrerer elektrisch angeregter Dämpfe, beispielsweise von Zink und Quecksilber oder Thallium und Quecksilber, lassen sich leicht Leuchtröhren mit einer dem Tageslicht weitgehend angenäherten Farbe erzielen. Auch kann man ferner durch Kombination mehrerer elektrisch angeregter Dämpfe, wie beispielsweise von Thallium und Quecksilber, ein stark aktinisches und daher für photographisehe Aufnahmezwecke geeignetes Licht erzielen. Ferner kann auch durch Kombination von mehreren elektrisch angeregten Dämpfen, wie beispielsweise von Magnesium und Quecksilber, eine besonders starke Ultraviolettlichtquelle erhalten werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Elektrische Leuehtröhre mit Glühelektroden und doppelter Wandung, wobei der die Elektroden enthaltende Innenraum mit dem Aussenraum durch kapillare Kanäle oder Spalte in kommunizierender Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, dass die Röhre ausser einem beide Räume erfüllenden Edelgas von mehreren Millimetern Druck noch im Innenraum ein schwerer als Quecksilber verdampfbares Meta ! L wie etwa Thallium, Magnesium, Zink, Kadmium, Kalzium, Natrium, Gallium, Indium, Wismuth oder Antimon, enthält, dessen Dampfdruck beim Röhrenbetrieb höchstens ein Millimeter, zweckmässig sogar nur Bruchteile eines Millimeters beträgt.