<Desc/Clms Page number 1>
Membrangesteuertes Entlüftungsventil.
Die Erfindung bezieht sich auf ein durch eine Membran gesteuertes Entlüftungsventil und be. zweckt, das Ventil nur dann abblasen zu lassen, wenn Luft in der Gas-oder Dampfmenge enthalten ist.
Es sind Einrichtungen bekannt, die Gasen und Dämpfen beigemischte, in Hohlkörpern vorhandene Luft entfernen, die einesteils z. B. beim Füllen oder Anheizen in den Behältern enthalten ist oder mit den Gasen oder Dämpfen in diese mit hineingerissen wird. Diese Luftmengen können zu Störungen und Schäden Anlass geben, indem sie die Wirkung der Gase oder Dämpfe herabsetzen. Die Entfernung der sich störend bemerkbar machenden Luftmengen wurde u. a. dadurch versucht, dass man sich den Unterschied zwischen dem spezifischen Gewicht der Luft und der Gase oder Dämpfe zunutze machen wollte.
Doch hat dies nicht zum Ziele geführt, da sich die Luftmenge im ganzen Raum mit den Gasen oder Dämpfen vermischt.
Weiterhin sind Entlüfter bekannt, die die Luft entweichen lassen und die Gase oder Dämpfe zurückhalten sollen. Bei diesen lässt sich jedoch nicht vermeiden, dass sie ständig abblasen und hiedurch Dampf-oder Gasmengen mitgerissen werden, was zu Material-oder Wärmeverlusten führt. Neben oben angeführten Methoden, die eine wesentliche Verteuerung der Anlage durch die notwendigen Einrichtungen mit sich bringen, ist das einfachste Mittel zum Entfernen der störenden Luft, dass man zur Erhöhung der Strömungsintensität die betreffenden Räume tüchtig mit dem Gas oder Dampf durchspült und hiedurch die Luft mitreisst und entfernt. Die Nachteile dieser Handlungsweise sind verschiedener Art, z.
B. wird hiedurch ein grösserer Wärmeaufwand je Gewichtseinheit der erzeugten Ware notwendig, was zur Erhöhung der Produktionskosten beiträgt.
Die Erfindung beruht auf dem Gesetz, dass sieh der in einem Hohlraum vorhandene Gesamtdruck aus der Summe der Teildrücke der einzelnen, darin enthaltenen Bestandteile wie z. B. Luft, Gas oder Dampf zusammensetzt. Ist nur z. B. Dampf vorhanden, so wirkt der reine Dampfdruck im Gefäss ; wird aber durch Zutritt von Luft ein Dampfluftgemisch erzeugt, so addieren sich die Drücke von Luft und Dampf zu dem Gesamtdruck im Behälter. Durch die noch zu beschreibende Anordnung wird nun ein innen unter reinem Dampfdruck stehender, verschlossener Membrankörper innerhalb eines Raumes angeordnet, der unter dem Druck des Dampfes und der Luft steht und der mit anderen, z. B. zu Heizzwecken dienenden Behältern, in Verbindung steht.
Im verschlossenen Membrankörper wird die dem Dampf entsprechend Flüssigkeit dadurch zum Verdampfen gebracht, dass der den Membrankörper umströmende Dampf die Flüssigkeit auf die gleiche Temperatur bringt. Der sieh im Membrankörper einstellende reine Dampfdruck entspricht daher der Temperatur des äusseren Dampfes. Ist nun ausserhalb des Membrankörpers ebenfalls nur reiner Dampf vorhanden, so stellt sieh ein Gleichgewichtszustand ein. Sowie aber der Dampf des Heizsystem Luft mitführt, entsteht eine Differenz zwischen dem reinen Dampfdruck innerhalb des Membrankörpers und dem äusseren, sich aus Dampf-und Luftdruck zusammensetzenden
Gesamtdruck. Die Membran wird hiedurch zusammengedrückt und betätigt eine Öffnungsvorrichtung, z. B. ein Ventil, durch das die Luft entweichen kann.
Erfindungsgemäss kann die Membran auch eine elektrische Kontakteinrichtung oder sonst ein
Steuerorgan betätigen, durch deren Einwirkung ein Servomotor od. dgl. zur Betätigung eines Entlüftungsventils verstellt wird. Ansammlungen von Luft in Rohrleitungen, Dampfzylindern u. dgl. werden erfindungsgemäss durch diese selbsttätige, nur bei Vorhandensein von Luft wirkende Abscheidevorrichtung
<Desc/Clms Page number 2>
beseitigt. Der Wärmeübergang ist an allen Stellen gut und nicht durch angestaute Luftmengen beliindcrt.
Weiterhin wird durch die Erfindung verhindert, dass bei Vorhandensein von angesammelten Luftmengen der Gesamtdruck im Heizsystem erhöht werden muss, damit der reine Dampfdruck konstant bleibt.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, u. zw. zeigt : Fig. 1 einen Querschnitt durch den Entlüfter, Fig. 2 einen Entlüfter mit elektrischer Betätigung.
Ein z. B. an ein Heizsystem durch Stutzen a1 angeschlossener Behälter A ist mit z. B. Gewinde a3 durch den Deckel a2 abgeschlossen, der einen Stutzen a4 mit Regelhahn a5 trägt. Im Behälter A ist ein Membrankörper B mit Flüssigkeit C so angeordnet, dass er bei seiner Formänderung den Ventilkörper bl bewegt, der an einem Stift b2 sitzt. Der Ventilkörper passt in den Ventilsitz a6, dessen Öffnung durch den Luftgehalt des Dampfes oder Gases geöffnet oder geschlossen wird.
In Fig. 2 ist beispielsweise der Deckel a2 geschlossen und eine Ventilbetätigung z. B. durch ein Hebelgestänge D ausgeführt, das je nach der Formänderung des Membrankörpers B elektrische Kontakte a7 und a8 zur Änderung eines Verstellmeehanismus eines Entlüfter schliesst.
Selbstverständlich kann dieses Prinzip auch auf andere Gase und Gasgemische als Luft und andere Dämpfe als Wasserdampf übertragen werden.