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Selbsterregendes elektromagnetiscbes Induktionsgetriebe fiir wechselnde Belastung.
Die Geschwindigkeitsregelung von Kraftwagen, Balm-, Förderantrieben, Arbeitsmaschinen od. dgl. wurde bisher mechanisch, meist durch Wechselgetriebe, oder elektrisch-dort, wo die Anwendung von
Hauptstrommotoren nicht möglich ist-mittels Stufensehaltern oder Kunstsehaltungen anderer Art durchgeführt. Die bekannten Regeleinrichtungen, insbesondere Wechselgetriebe, werden hiebei meist von Hand aus, andere mittels automatischer Schalteinrichtungen gesteuert, weisen aber alle den Nachteil auf, dass sie zu wenig anpassungsfähig sind, da die Getriebe meist nur einen sprungartigen. Übergang von einer Geschwindigkeitsstufe zur nächsten gestatten. Auch bedingt dieser Übergang bei Wechselgetrieben ein vorangehendes Entkuppeln und nachherige Wiederkuppeln des Antriebes mit dem Energiever- braucher.
Diese Schaltvorgänge erfordern immerhin eine kurze Zeit, die von der Geschicklichkeit der
Bedienungsperson abhängt. Jedenfalls aber wird während der Schaltzeit ein beträchtlicher Teil der Bewegungsenergie des Energieverbrauchers (Fahrzeuglaufwerk, Arbeitsmaschine od. dgl. ) verzehrt, der dabei an Geschwindigkeit (Schwung) verliert.
Es sind auch kontinuierlich arbeitende Getriebe, darunter auch elektromagnetische Getriebe, bekanntgeworden, die aber nebst ihrem verwickelten Aufbau auch den Nachteil aufweisen, dass sie zur Erregung ihres magnetischen Feldes eine Hilfsstromquelle benötigen.
Die Erfindung betrifft nun ein insbesondere für Kraftwagen, aber auch für Bahn-und Förderantriebe, Arbeitsmaschinen u. dgl. geeignetes, ohne jede Hilfsstromquelle wirksames, elektromagnetisches
Getriebe zur dynamischen Verbindung des motorischen Antriebes (Verbrennungskraftmaschine, Nebenschlussmotor, Transmission) mit dem Energieverbraucher (Fahrzeuglaufwerk, Arbeitsmasehine od. dgl.), das bei einfachster Bauweise die durch das entsprechende Übersetzungsverhältnis sich ergebende Geschwindigkeit des Energieverbrauchers seiner jeweiligen Belastung selbsttätig, ohne wesentliche Beeinflussung der Drehzahl des Antriebes, elastisch und stossfrei anpasst, so dass alle Nachteile der bekannten mechanischen und elektrischen Einrichtungen dieser Art vermieden sind.
Das Getriebe, das aus zwei Magnetsystem und Kurzschlussanker bildenden, gegeneinander verdrehbaren Teilen besteht, von denen einer mit der treibenden, der andere mit der angetriebenen Welle der Kraftübertragung verbunden ist, weist erfindungsgemäss auf dem die Kurzschlusswieklung tragenden Getriebeteil eine vorteilhaft in Längsbohrungen der Wicklungsstäbe eingesetzte Hilfswicklung auf, die über einen Kollektor mit der Erregerwicklung der Magnetpole auf dem andern Getriebeteile verbunden ist und in welcher bei der Relativbewegung der Getriebeteile der für die Magnetpole erforderliche Strom induziert wird.
Diese Anwendung von Selbsterregung bei dem Getriebe nach der Erfindung ermöglicht eine besonders leichte und betriebssichere Ausführung des Getriebes, dessen Verwendbarkeit für einen mobilen Betrieb derart gewährleistet ist.
Die Magnetpole auf dem einen der beiden Getriebeteile erzeugen bei dessen Relativbewegung gegen den andern Teil ein Drehfeld, das die auf dem andern Teile vorgesehene Kurzschlusswicklung beeinflusst.
Durch dieses auf mechanischem Wege hervorgerufene Drehfeld wird der die Wicklung tragende Getriebeteil wie der Anker eines Induktionsmotors mit einer von der Belastung abhängigen, mehr oder weniger grossen Schlüpfung mitgenommen.
Die Zeichnung veranschaulicht eine, insbesondere für Kraftwagen geeignete beispielsweise Ausführungsform des Getriebes nach der Erfindung, u. zw. zeigt Fig. 1 das Getriebe im Schnitt und Fig. 2 die Schaltung des Getriebes.
Das zum Ersatz des Zahnräder-Wechselgetriebes bei Kraftwagen dienende elektromagnetische
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sehr beträchtlichen Relativgeschwindigkeit des durch den Schwung des Fahrzeuges noch umlaufenden andern Getriebeteiles in der Hilfswicklung 6 ein starker Erregerstrom induziert, der durch den verstellbaren Widerstand 11 den Bremsverhältnissen angepasst werden kann, so dass in der umlaufenden Käfigwicklung 1 ein starkes Bremsmoment auftritt.
Derart kann das Induktionsgetriebe nach der Erfindung bei der Fahrt im Gefälle auch zur elektrischen Bremsung von Kraftfahrzeugen verwendet werden, was sowohl betriebstechnisch als auch wirtschaftlich von Vorteil ist, da hiebei nicht nur der Verbrauch an Öl und Betriebsstoff, sondern auch die Abnutzung des Motors und der Bremsbeläge verringert wird.
Da für die Wirkung des Getriebes nur die Relativgeschwindigkeit der Teile massgebend ist, kann auch umgekehrt die treibende Welle mit dem die Kurzschlusswicklung 1 tragenden Getriebeteil 2 und die angetriebene Welle 10 mit dem Teil des Getriebes verbunden sein, auf dem das Magnetsystem angeordnet ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Selbsterregendes elektromagnetisches Induktionsgetriebe für wechselnde Belastung aus zwei Magnetsystem und Kurzschlussanker bildenden, gegeneinander verdrehbaren Teilen, von denen einer mit der treibenden, der andere mit der angetriebenen Welle der Kraftübertragung verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem die Kurzschlusswicklung (1) tragenden Getriebeteil (2) eine Hilfswicklung (6) vorgesehen ist, die über einen Kollektor (7, 8) mit der Erregerwicklung (4) der Magnetpole auf dem andern Getriebeteil (3) leitend verbunden ist und in der bei der Relativbewegung der Getriebeteile (2, 3) der für die Erregung der Magnetpole erforderliche Strom induziert wird.