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Leitrinne für Einzelkornsä-und Sortiermaschinen.
Vorrichtungen für Sämaschinen zumVereinzeln einer bestimmten Anzahl Körner oder eines einzelnen Kornes mittels umlaufender gebogener Leitrinnen, die so ausgebildet sind, dass ihr Querschnitt auf der ganzen Länge ungefähr dem Kornquerschnitt entspricht, ihre freien Seitenwände etwa bis zur Kornhöhe hochgezogen sind und ihr Krümmungshalbmesser gegen das Ausgabeende zu allmählich abnimmt, sind bekannt (österr. Patentschrift Nr. 117884). Durch die besondere Quersehnittbemessung und die Anordnung der Rinnen wird schon beim Schöpfen die hiebei zum Vereinzeln notwendige Einzelreihe hergestellt und durch die Krümmung erfolgt dann die Vereinzelung der Körner. Die Rinnen sind hiebei als einfache Schleifen oder mehrgängige Spiralen ausgebildet.
Es wurde nun auf Grund eingehender praktischer Versuche gefunden, dass bei Maschinen dieser Art für die Leitrinne die einfache Schleife oder mehrgängige Spirale keine geeignete Form bildet, insbesondere, wenn jeweils nur ein einziges Korn abgegeben werden soll, denn es kommt bei den in Form einer einfachen Schleife oder zweigängigen Spirale gebogenen Leitrinnen sehr häufig vor, dass die Vorordnung in diesen fehlerhaft vor sich geht und auf einmal mehr als ein Korn abgegeben wird, dessen Folge ein fehlerhaftes Säen ist.
Dieser Mangel soll nach der Erfindung nun dadurch beseitigt werden, dass die Leitrinnen, deren Querschnitt in bekannter Weise ungefähr dem Samenquersehnitt entspricht, aus ineinander übergehenden
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Krümmungshalbmesser je nach einem mit grossem Krümmungshalbmesser ausgebildeten Abschnitt plötzlich soweit abnimmt, dass die Sehne der Leitrinne in Kornaehshohe ungefähr der Länge eines einzelnen Kornes entspricht.
Ein weiteres Merkmal der Leitrinne gemäss der Erfindung besteht darin, dass sich die Längsachsen der Abschnitte von grossem Krümmungshalbmesser in miteinander einen spitzen Winkel einschliessenden Ebenen befinden, d. h. dass diese Abschnitte gegeneinander in der Weise versetzt sind, dass sie abwechselnd nach der einen und nach der andern Seite hin eine Neigung zur Drehebene haben.
Auf der Zeichnung ist Fig. 1. die schematische Darstellung einer Rinne gemäss der Erfindung.
Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform der Rinne mit Abgaberohr im Aufriss und Fig. 3 in Seitenansicht. In Fig. 4 ist ein beispielsweiser Einbau der Rinnen in eine Sämaschine im Aufriss, teilweise im Schnitt und in Fig. 5 in einem Schnitt nach Linie V-V der Fig. 4 dargestellt.
Die Formgebung der Rinnen soll zunächst an Hand der FÜr. 1 näher erläutert werden. 1 ist das Schöpfende der Leitrinne. Von dem Schöpfende 1 ist die Rinne etwa in Form einer flachen Spirale 2
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sich der Krümmungshalbmesser wieder und die Rinne verläuft bis J in Form einer flachen Spirale. Der Krümmungshalbmesser nimmt bei 5 wiederum schnell ab, um bei 6 in eine Spiralkurve zu übergehen. Dasselbe wiederholt sich bei 7 und 8. Nun sind die Abschnitte 3-4, 5-6, 7-8 so ausgebildet, dass die Sehnen der entsprechenden Bögen in Kornachshöhe über dem Rinnengrund etwa der Länge eines einzelnen Kornes entsprechen.
Bei der Ausführungsform der Rinne nach Fig. 2 und 3 sind die geschilderten Abschnitte gleichfalls zu erkennen ; sie sind mit gleichen Bezugsnummern wie in Fig. l bezeichnet. Die Rinne hat einen spitzen U-oder V-förmigen Querschnitt, wobei der eine Schenkel der U-oder V-Form zweckmässigerweise etwas
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Weise versetzt. dass sie bald nach der einen, bald nach der andern Seite hin eine gewisse Neigung zur Drehebene haben. Das Ausgabeende 9 der Rinnen mündet in ein zylindrisches Röhrchen 10.
Wird die Leitrinne mit Samen gefüllt und in der Pfeilriehtung um eine im wesentlichen waag-
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Nachdem nun in diesen Abschnitten nur ein einzelnes, u. zw. zumeist das vorderste Korn richtig Platz nehmen kann, so stauen sieh die hinter diesem befindlichen Körner in der Weise, dass sie sich über und neben dem vordersten Korn ausserhalb der Rinne Platz suchen und somit bei der weiteren Drehung der Rinne aus derselben herausfallen.
Nach dem ersten Abschnitt 3-4 von kleinem Krümmungshalbmesser verbleiben zumeist noch zwei oder drei Körner in der Leitrinne, von welchen nach dem Abschnitt 5-6 bei der Mehrzahl der Fälle nur ein einziges Korn übrigbleibt ; nach Durchlaufen des Abschnittes 7-8 ist aber eine volle Sicherheit geboten, dass in der Rinne nur ein einziges Korn verbleibt, welches bei 9 aus derselben in das Abgaberohr 10 und von hier aus in den Boden oder in den Sortierraum herausfällt. Nach sehr eingehenden Dauerversuchen beträgt die Fehlergrenze weniger als 2%.
Das weitere Merkmal, dass die mit grossem Krümmungshalbmesser ausgebildeten Rinnenabschnitte gegeneinander in der Weise versetzt sind, dass sie abwechselnd nach der einen und nach der andern Seite hin eine Neigung zur Drehebene haben, ist auch von Wichtigkeit, weil hiedurch die überflüssigen Körner gezwungen sind, beim Umlaufen der Rinne bald auf der einen, bald auf der andern Seite derselben herunterzufallen.
Bekanntlich ist es auch von Vorteil, wenn die Lauffläche der Leitrinnen poliert ist, damit die Körner leicht rutschen können.
Die Leitrinnen gemäss der Erfindung können nun in einer ähnlichen Weise, wie etwa in der österr.
Patentschrift Nr. 117884 geschildert, in eine Sämaschine oder aber in eine Sortiermaschine eingebaut werden. Es soll aber betont werden, dass der Einbau der Rinnen an sich nicht den Gegenstand der Erfindung bildet.
Die Fig. 4 und 5 zeigen eine Einzelkornsämaschine mit Leitrinnen gemäss der Erfindung. Wie aus diesen Figuren ersichtlich, sind die Röhrchen 10 samt Leitrinnen in einem Ring 11 eingeklemmt.
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schrauben 14 an einer Büchse 15 befestigt ist. Die Büchse 15 trägt an ihrem andern Ende ein Kettenrad 16, durch welches es samt Scheibe 13 und Ring 11 um die feststehende Welle 17 in Drehung versetzt werden
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bilden ein Särad.
Gegenüber der umlaufenden Scheibe 13 ist eine feststehende Scheibe 19 vorgesehen, dessen Rand 20 sich über den Ring 11 erstreckt. An der feststehenden Scheibe 19 ist seitlich der Saatgutbehälter 21 und unten der Schuh 22 befestigt. Der Saatgutbehälter 21 mündet durch eine Öffnung 23 in den Raum zwischen den Scheiben 13 und 19. An dem Rand 20 der Scheibe 19 nahe dem vorderen Ende des Schuh es 22 ist eine nicht dargestellte längliche Öffnung vorgesehen.
Bei der Inbetriebsetzung der Maschine wird zunächst der Saatgutbehälter 21 mit Samen gefüllt, die Maschine mit dem Schuh 22 auf den Boden gesetzt und in der Pfeilrichtung I bewegt. Die Bewegung der Sämaschine wird etwa vom Antriebsrad durch eine Kette an das Kettenrad 16 übertragen, das nun das Särad in der Pfeilrichtung 11 in Drehung versetzt. Hiebei schöpft das Ende 1 der Leitrinnen eine
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gefallen sind.
Während der weiteren Umdrehung des Särades wandern nun die geschöpften Körner in den Leitrinnen in der oben geschilderten Weise und die überflüssigen Körner fallen in den Raum zwischen Scheiben 13 und 19 bzw. auf den Rand 12 der Scheibe 13 zurück, bis schliesslich nach zweimaliger Um- drehung die in den Rinnen wandernden Körnergruppen auf je ein Einzelkorn reduziert werden und jedes
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abgegeben wird. Die Einzelkörner werden in den Boden aufeinanderfolgend in genauen Abständen abgelegt.
Die Rinnen gemäss der Erfindung können auch in Einzelkornsortiermaschinen eingebaut werden.
Es erübrigt sich auch diese Maschine darzustellen, weil hier der Einbau der Rinnen ungefähr in derselben Weise erfolgt wie bei den Sämaschinen. An Stelle des Särades tritt hier ein Sortierrad ähnlicher Bauart und die Einzelkörner werden nicht in den Boden, sondern in einen Sortierraum abgegeben, in welchen ein Luftstrom zweckmässig in einer zur Abfallriehtung der Körner senkrechten Richtung eingeblasen wird.
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