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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bindemittel zur Herstellung von Kunstleder und ähnliehen Ersätzen von Produkten tierischen und pflanzlichen Ursprungs, wie Häuten, Pergament u. dgl., wobei diese Ersätze dem bisher bekannten Kunstleder weit überlegen sind.
Die bisher auf den Markt gekommenen, aus den verschiedenartigsten Stoffen, wie Gewebe, Papier, Pflanzenfasern, Pulver von Kautschuk und Leder, hergestellten Kunstleder, enthalten im allgemeinen Glyzerin, das sie geschmeidig machen soll. Die Lederpulver enthaltenden Produkte kommen dem echten
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Geselhmeidigkeit ist zu gering, um sie als Ersatz für Maroquin benutzen zu können, und endlich können sie nicht in Form dünner Blätter hergestellt werden.
Die Erfindung gestattet einen Lederersatz von aussergewöhnlicher Festigkeit und besonderer
Geschmeidigkeit durch Verwendung eines Bindemittels herzustellen, das Koniaku, d. i. die Stärkemehlart der in Japan sehr verbreiteten Pflanze conophallus konjah enthält. Diese Stärkemehlart wurde bisher nur als Nahrungsmittel und Klebstoff benutzt.
Die Erfindung ist nicht auf die Herstellung von Kunstlederersatz im engsten Sinne des Wortes beschränkt, sondern erstreckt sich auch auf dem Aussehen und der Zusammensetzung nach ähnliche Kunstprodukte, welche die wichtigsten Eigenschaften des echten Leders : Festigkeit und Geschmeidigkeit, im wechselnden Masse besitzen und hierin dem echten Leder und ähnlichen Produkten gleichkommen oder sie selbst übertreffen können.
Das Koniaku kann den verschiedenartigsten Kompositionen zugesetzt werden, erteilt aber dem Produkt in allen Fällen eine aussergewöhnliche Festigkeit, die Nähte werden fast unzerreissbar, und eine dem Maroquin vergleichbare Geschmeidigkeit. Ausserdem kann man mit Hilfe des Koniaku sehr dünne Blätter herstellen, und die damit erhaltenen Produkte können bei echtem Leder üblichen Verarbeitungen, wie Narben, Färben, Glätten usw., unterworfen werden.
Die Träger des Bindemittels können von beliebiger Art sein, man ist dabei keineswegs auf die in der Kunstledererzeugung gebräuchlichen beschränkt. Man kann Faserstoffe in Form von Blättern (Papier) oder lose Fasern, Rohfasern, Spinnereiabfälle, Faserprodukte, Holzstoff, Papierzeug jeder Art verwenden oder aber auch pulverförmige Stoffe, wie Pulver aus Torf, Holz, Baumwolle, Abfälle von echtem Leder und alle in der Kunstlederfabrikation üblichen Träger. Auch Gewebe, Gitter oder andere aus Fasern, Fäden usw. hergestellte Gebilde von mehr oder weniger natÜrlicher oder künstlicher Bindung sind verwendbar.
Die den Träger und das Koniaku enthaltende Komposition kann ferner Mittel zur Unlöslich- machung in sieh begreifen. Unter diesen ist insbesondere das Tannin hervorzuheben, das die sehr wichtige Eigenschaft besitzt, das Koniaku langsam unlöslich zu machen, so dass man es der Koniaku enthaltenden Komposition lange vor der Verarbeitung zumischen kann.
Die im allgemeinen teigartige Komposition kann unmittelbar durch Trocknen Kunstlederblätter von der gewünschten Dicke ergeben, doch kann man auch das Walzen, Kalandern, Formen, Spinnen usw. zu Hilfe nehmen. Eine andere Verarbeitungsweise besteht darin, dass man den festen Träger mit einer Komposition überzieht oder tränkt, die Koniaku allein oder in Mischung enthält. Auf diese Weise kann man besonders beim Imprägnifren von Geweben, Papierblättern usw. bei Atmosphären-oder höherem
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Druck oder abwechselnder Anwendung von Über- und Unterdruck vorgehen, wie es bei der Imprä- gnierung üblich ist.
Man kann das Produkt auch durch rbereinanderlegen von Blättern von Papier (z. B. von unge- leimtem oder Seidenpapier), Gewebe usw. und Zwisehenlage von Schichten des koniakuhaltia : en Binde- mittels erzielen, dem gewünschtenfalls auch ein Füllmittel, z. B. Fasern, zugesetzt sein können. Je nach der gewünschten Dicke des Produktes ändert sieh die Zahl der Schichten ; die erhaltenen Blätter können sodann jeder weiteren Bearbeitung (Gerben, Narben, Färben, Glätten usw.) unterzogen werden.
Beispielsweise hat nachstehende Komposition vorzügliche Ergebnisse geliefert :
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<tb>
<tb> Waser <SEP> ............................................. <SEP> 1000 <SEP> fs
<tb> Koniaku <SEP> als <SEP> Pulver <SEP> 20g
<tb> Glyzerin............................................ <SEP> 40 <SEP> cm3
<tb> Tanninlösung <SEP> 2¸%ig.......................................... <SEP> 125 <SEP> cm3
<tb>
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mischt, zum Tränken eines Trägers dienen oder, wie vorstehend angegeben, zwischen Blätter eines Trägers eingetragen werden. Das Gewicht der vorstehend angegebenen Komposition kann beispielsweise dem
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In jedem Falle aber sichert die Anwesenheit von Koniaku eine viel höhere Festigkeit und Schmiegen mkeit des Produktes, als sonst erreichbar wäre.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Bindemittel zur Herstellung eines Lederersatzes aus faserigen, pulverigen oder anderen Füllstoffen, dadurch gekennzeichnet, dass es Koniaku, die bekannte Stärkeart der Pflanze conophalllls konjah enthält.