AT131768B - Verfahren zur Gewinnung von hormonartigen Produkten. - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von hormonartigen Produkten.

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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



    Verehren zur Gewinnung   von   hormonartigen   Produkten. 



   Es wurde die   überraschende   und wertvolle Beobachtung gemacht, dass sich aus Bitumina und ähnlichen Produkten, wie Kohle. Destillationsprodukten der Kohle, andern Mineralölen, Erdölen u. dgl., Stoffe gewinnen lassen, die in ihrer Ostrus erregenden Wirksamkeit dem weiblichen Sexualhormon gleichkommen. Der Beweis hiefür wird an kastrierten weiblichen Nagetieren nach dem bekannten Test von Allen und Doisy erbracht (vgl.   Joum.   of Biological Chemistry, Vol. 61   [194J,   p. 711). 



     Erfindungsgemäss werden   diese Östrus erregenden hormonartigen Stoffe in der Weise gewonnen, dass man die als Ausgangsmaterial dienenden Bitumina und ähnliche Produkte den zur Gewinnung von Sexualhormonen   üblichen   Methoden unterwirft. 



   Die Kohle oder verwandte Stoife fester Art kann man z. B. nach hinreichender Zerkleinerung der Extraktion mit einem organischen, mit Wasser   nicht mischbaren Lösungsmittel.   wie Äther, Ligroin, Chloroform u.   dgl..   unterwerfen. Nach Abdampfen des Lösungsmittels, vorzugsweise im Vakuum, kann der Rückstand entweder einer nochmaligen Extraktion mit einem andern Lösungsmittel unterworfen werden oder auch unmittelbar in einer wässrigen Lösung aufgenommen und für die gewünschten Zwecke verwendet werden. 



   Bei flüssigen Produkten, wie Destillationsprodukten der Kohle oder andern   Mineralölen,   z. B. Erdöl, als Ausgangsstoffe werden diese beispielsweise zuerst mit wässrigem Alkohol oder wässrigem Aceton mehrmals ausgeschüttelt. Hiebei geht ein wesentlicher Teil der Ostrus erregenden Produkte in die wässrig-alkoholische oder   wässrig-acetonische   Lösung über. Aus dieser können sie dann. etwaigenfalls nach vorheriger Einengung, durch Extraktion mit einem organischen, mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel, z. B. Äther. Ligroin, Chloroform oder andern, gewonnen werden. Die ätherische oder sonstige Lösung des Ostrus erregenden Produkts wird dann, wie schon beschrieben, weiter behandelt. 



   Die Verfahrensprodukte sind meist ölige, manchmal auch halbfeste Substanzen von schwachem,   mineralölartigem   Geruch und von hellgelber bis dunkelbraune Farbe. Sie haben keinen scharfen Siedepunkt ; die höher siedenden Anteile sind nur im Vakuum ohne Zersetzung destillierbar. Die Produkte bestehen fast nur aus Kohlenstoff. Wasserstoff und Sauerstoff und enthalten nur Spuren von Schwefel und Stickstoff, die ohne Belang für den Östrus erregenden Effekt sind und gegebenenfalls entfernt werden können. 



   Die praktische Ausführung der neuen Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele veranschaalicht. 



   Beispiel 1 : 10 kg feingepulverte Steinkohle werden mit Chloroform so lange extrahiert, als der Extrakt noch gefärbt abläuft. Nach Abdunsten des Chloroforms erhält man 100 g einer teerartigen Masse. welche mit   96% Igem   Alkohol aufgenommen wird, wobei ein harziger Anteil ungelöst bleibt. Das so erhaltene, nur noch 43   g   wiegende Produkt wird in geeigneter Weise in eine wässrige Emulsion gebracht und kastrierten Ratten eingespritzt. Nach zwei Tagen zeigt sich die Wirkung im Scheidenausstrichtest nach Allen und Doisy. Die Wirksamkeit beträgt etwa 200 Mäuseeinheiten pro Gramm Extrakt. 
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 angesäuert und, ohne den ausgefallenen Niederschlag zu beachten, mit Äther ausgeschüttelt. Der erhaltene   Ätherextrakt   wird durch Verdampfen vom Äther befreit.

   Man bekommt einen Rückstand im Gewicht von 22 g, aus welchem man durch Extraktion mit   800/oigem wässrigem     Methanol 11   eines wirksamen Produkts erhält, das in   l y   80 Mäuseeinheiten enthält. 



   Beispiel 3 :   IZy eines rumänischen   Erdöles wird mit wässrigem Äthanol von   50"'   mehrere Male ausgeschüttelt. Der erhaltene Extrakt wird eingedampft und der harzige Rückstand mit Benzol extrahiert. Dann wird der benzolische Extrakt mit verdünnter Natronlauge erschöpfend ausgeschüttelt, die alkalische Lösung angesäuert und mit Äther extrahiert. Man erhält 15 g eines Extraktes, von welchem 1 y bei der Auswertung nach Allen und Doisy etwa 400 Mäuseeinheiten aufweist. 



   An Stelle von   wässrigem   Äthanol von   500/0   kann wässriges Aceton von   60% verwendet   werden. 



   Beispiel 4 : 1   Zy   einer zwischen 250-350  übergehenden Steinkohlenteerölfraktion wird mit einer gleichen Menge eines Gemisches von drei Teilen Äthanol und einem Teil Äther mehrere Male ausgeschüttelt. Die vereinigten   alkoholisch-ätherischen   Extrakte werden durch Destillation von Äthanol und Äther befreit und der erhaltene Rückstand mit wässrigem Äthanol von 80% aufgekocht. Nach dem Abkühlen wird von dem ausgeschiedenen Harz abfiltriert. die wässrig-alkoholische Lösung verdampft.

   Der erhaltene   Rückstand,   der   5'4 g wiegt, zeigt   bei der Prüfung nach Allen und Doisy eine Wirksamkeit von 50 Mäuseeinheiten pro Gramm Extrakt. 
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 aus russischen Mineralölen hergestellten Präparates werden mit der gleichen Menge Kieselgur verrieben und mehrere Male mit einem Gemisch von 150 Teilen Methanol und 50 Teilen Äther in einer   Kugelmühle   extrahiert. Die Extrakte werden klar filtriert und durch Eindampfen vom Methanol und Äther befreit. Der verbleibende   Rückstand   von   194'5 qy wird durch   drei- maliges Ausschütteln mit Methanol weiter gereinigt.

   Man erhält dann 48 y eines braunen stark fluorescierenden Öles von mineralölartigem Geruch, welches direkt zur Auswertung verwendet wird. 1 g desselben enthielt 100 Mäuseeinheiten bei der Prüfung nach Allen und Doisy. 



   Beispiel 6 :   liy   eines rohen, russischen   Mineralöles   wird im Vakuum von   dz   fraktioniert destilliert und die zwischen 200-250  übergehende Fraktion aufgefangen. Man erhält ein hellgefärbtes, fluoreszierendes Öl. Dieses Produkt, das im Kubikzentimeter nur un- gefähr zwei Mäuseeinheiten   enthält, wird   nun durch mehrmaliges Ausschütteln mit einer   Athanol-Äther-Mischung,   bestehend aus drei Teilen Athanol und einem Teil Äther. weiter in der im Beispiel 4 beschriebenen Weise gereinigt. Man erhält 10    01   von etwa der zehn- fachen Wirksamkeit wie das Ausgangsmaterial. Dieses so gewonnene Produkt kann direkt zur biologischen Auswertung benutzt werden.

   Durch Wiederholung der Reinigungsprozeduren kann noch eine weitere bedeutende Steigerung der Wirksamkeit erreicht werden. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Darstellung von Östrus erregenden hormonartigen Produkten, dadurch gekennzeichnet, dass Bitumina und ähnliche Produkte, wie Kohle, Destillationsprodukte der Kohle, andere Mineralöle, Erdöle und verwandte Stoffe, den zur Gewinnung von   Sexualhormonen     üblichen   Methoden unterworfen werden.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zuerst gewonnenen Extrakte der bituminösen Produkte ihrerseits einer weiteren Extraktion mit einem ändern Lösungsmittel unterworfen werden.
    3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass man die Destillationsprodukte der Kohle oder andere Mineralöle, z. B. Erdöle, zuerst mit wässrigem Alkohol oder wässrigem Aceton behandelt und das Östrns erregende Produkt in diese Lösungsmittel überführt. aus welchen es durch nachträgliche Extraktion durch mit Wasser nicht mischbare organische Lösungsmittel, wie Äther, Ligroin. Chloroform od. dgl.. gewonnen werden kann.
AT131768D 1930-01-17 1931-01-13 Verfahren zur Gewinnung von hormonartigen Produkten. AT131768B (de)

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