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Elektrisch beheizter Glühofen.
Beim BlankgliÛ1en von Metallen ist es bekanntlich erforderlich, das Gut nicht nur während des Glühens, sondern auch während des Abkühlens vor dem Einfluss der atmosphärischen Luft zu schützen.
Das geglühte Gut muss infolgedessen bis zur beinahe völligen Abkühlung im Innern des Ofens verbleiben, wodurch die Wirtschaftlichkeit des Ofens in hohem Masse von der Zeit abhängig ist, innerhalb welcher die Abkühlung des geglühten Gutes erzielt wird. Um die wirtschaftliche Ausnutzung des Ofenbetriebes zu erhöhen und die Abkühlzeit abzukürzen, ist es bekannt, den Ofen mit Kühlkammern zu versehen, die nach Beendigung des Glühvorganges mit dem Ofeninnern, beispielsweise durch verschliessbare Schlitze, verbunden werden. Die Kühlung wird dadurch erzielt, dass die Kühlkammerwände aus gut wärmeleitendem Metallblech hergestellt und von der Aussenluft als Kühlmittel umspült werden.
Diese Anordnung besitzt den Nachteil, dass bei Beginn der Kühlung die verhältnismässig dünnen Wände der Kühlkammern plötzlich der hohen Temperatur des Glühraumes ausgesetzt werden, wodurch ein Verziehen und Krümmen der Kühlkammerwände eintreten kann. Es besteht infolgedessen die Gefahr eines Undichtwerdens der Kühlkammern, so dass das Glühgut unbrauchbar wird.
Diese Nachteile werden gemäss der Erfindung dadurch beseitigt, dass die Kühlkammerwände aus gut wärmeisolierendem Material hergestellt werden, so dass die auf die Kühlkammerwände bei Beginn der Kühlung in den Kühlraum einströmenden heissen Gase keine schädliche Wirkung ausüben. Die Kühlkammerwände können entweder mit demselben wärmeisolierenden Stoff wie der Ofen selbst oder beispielsweise mit einer Metallfolie-Isolierung ausgekleidet sein. Die Aussenluft kommt dabei als Kühlmittel für die Kühlkammerwände nicht mehr in Frage und die Kühlung wird nur durch besondere in den Kühlkammern angeordnete Kühlrohre bewirkt. Die zusätzliche Kühlung von mit einem Metallmantel umgebenen Kühlkammern durch besondere Kühlrohre ist an sieh bekannt.
In den Fig. 1 und 2 sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Fig. 1 zeigt einen von oben zu beschickenden Ofen, bestehend aus einem Glühraum 1, der von wärmeisolierenden Wänden 2 und Schamottewänden 3, die die Heizwiderstände tragen, umschlossen wird, Der Ofen ist durch einen wärmeisoJierenden Deckel 4, der Tragösen 5 und 6 hat, verschlossen. Der Deckel 4 ist haubenartig mit einem über den Umfang des Ofens hinausreichenden Teil 7 ausgebildet, dessen unterer Rand, wie an sich bekannt, in eine Flüssigkeit, beispielsweise in das Öl 8 der Dichtungrinne 9, taucht. Die Dichtungsrinne 9 ist am oberen Teil des Ofens angeordnet. In der von dem Deckel 4 gebildeten Kammer 10 sind Kühlschlangen 11 angebracht.
Die Seitenwände des haubenartig ausgebildeten Deckels sind ebenfalls entweder mit demselben wärmeisolierenden Stoff wie der Deckel oder mit einem andern gut wärmeisolierenden Stoff ausgekleidet.
Während des Glühvorganges liegt der Deckel dicht auf dem Ofenkörper auf, wodurch der Glühraum des Ofens vollkommen abgeschlossen ist. Soll nach Beendigung des Glühvorganges eine rasche Abkühlung herbeigeführt werden, so wird der Deckel 4 an den Ösen 5 und 6 angehoben, jedoch nur so weit, dass der untere Rand des haubenartig ausgebildeten Deckels 4 noch in das Öl 8 eintaucht. Das heisse Schutzgas kann dann durch die an den Stossfugen 12 entstehende Spalte zu den Kühlschlangen 11 in der Kühlkammer 10 gelangen, kühlt sich dort ab und fällt, da es spezifisch schwerer wird, in den Glühraum 1 zurück. Nachdem es sich dort wieder erwärmt hat, steigt es abermals zu den Kühlschlangen 11 empor usw.
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Ein zweites Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in Fig. 2 dargestellt. Sie zeigt einen von der Seite zu beschickenden Ofen, dessen Glühraum 1 von wärmeisolierenden Wänden 2 und 3 umschlossen wird. In der einen Wand des Ofens ist eine Kühlkammer mit Kühlrohren 11 angeordnet.
Die Wände der Kühlkammer 13 sind mit demselben wärmeisolierenden Material wie die Wände 2 des Ofens ausgekleidet und von dem Ofenmantel ? umfasst. Die Kühlkammer ist durch Öffnungen 14 und 15, die während des Glühvorganges durch Verschlussstücke 16 und 17 geschlossen sind, mit dem Glühraum des Ofens verbunden. Das Öffnen und Schliessen der Öffnungen 14 und 15 erfolgt mittels der Stangen 18 und 19, die durch Stopfbüehsen 20 und 21 in der wärmeisolierenden Kammerwand herausgeführt und mit den Verschlussstücken 17 und 16 verbunden sind.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Elektrisch beheizter Glühofen, der zur Beschleunigung des Abkühlvorganges mit Kühlkammern versehen ist, die durch verschliessbare Öffnungen mit dem Ofeninnern verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlkammerwände aus wärmeisolierendem Material bestehen.