DE514235C - Elektrisch beheizter Gluehofen - Google Patents

Description

• Elektrisch beheizter Glühofen Beim Blankglühen von Metallen ist es bekanntlich erforderlich, das Gut nicht nur während des Glühens, sondern auch während des Abkühlens vor dem Einfluß der atmosphärischen Luft zu schützen. Das geglühte Gut muß infolgedessen bis zur beinahe völligen Abkühlung im Innern des Ofens verbleiben, wodurch die Wirtschaftlichkeit des Ofens in hohem Maße von der Zeit abhängig ist, innerhalb welcher die Abkühlung des geglühten Gutes erzielt wird. Um die wirtschaftliche Ausnutzung des Ofenbetriebes zu erhöhen und die Abkühlzeit abzukür7xn,--ist es bekannt, .den Ofen mit Kühlkammern zu versehen, die nach Beendigung des Glühvorganges mit dem Ofeninnern, beispielsweise durch verschließbare Schlitze, verbunden «>erden. Die Kühlung wird dadurch erzielt, daß die Kühlkammerwände aus gut wärmeleitendem Metallblech hergestellt und von der Außenluft als Kühlmittel umspült werden.
• Diese Anordnung besitzt den Nachteil, daß bei Beginn der Kühlung die verhältnismäßig dünnen Wände der Kühlkammern plötzlich der hohen Temperatur des Glühraumes ausgesetzt werden, wodurch ein Verziehen und Krümmen der Kühikammerwände eintreten kann. Es besteht infolgedessen die Gefahr eines Undichtwerdens der Kühlkammern, so daß das Glühgut unbrauchbar wird. Diese Nachteile wenden gemäß der Erfindung dadurch beseitigt, daß die Kühlkammerwände aus gut wärmeisolierendem Material hergestellt werden, so daß die auf die Kühlkammerwände bei Beginn der Kühlung in den Kühlraum einströmenden heißen Gase keine schädliche Wirkung ausüben. Die Kühlkammerwände können entweder mit demselben wärmeisolierenden Stoff wie der Ofen selbst oder beispielsweise mit einer Metallfolieisolierung ausgekleidet sein. Die Außenluft kommt dabei als Kühlmittel für die Kühlkammerwände nicht mehr in Frage und die Kühlung wird nur durch besondere, in den Kühlkammern angeordnete Kühlrohre bewirkt. Die zusätzliche Kühlung von mit einem Metallmantel umgebenen Kühlkammern durch besondere Kühlrohre ist an sich bekannt.
• In den Abb..z und 2 sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Abb. r zeigt einen von oben beschickten Ofen, bestehend aus einem Glühraum r, der von wärmeisolierenden Wänden :2 und Schamottewänden 3, die die Heizwiderstände tragen, umschlossen wird. Der Ofen ist durch einen wärmeisolierenden Deckel d., der Tragösen 5 und 6 hat, verschlossen. Der Deckel :I ist haubenartig mit einem über den Umfang des Ofens hinausreichenden Teil 7 ausgebildet, dessen unterer Rand, wie an sich bekannt, in die Flüssigkeit, beispielsweise in das Öl 8 der Dichtungsrinne 9, taucht. Die Dichtungsrinne 9 ist am oberen Teil des Ofens angeordnet. In. der von dem Deckel q. gebildeten Kammer io sind Kühlschlangen i i angebracht. Die Seitenwände des haubenartig ausgebildeten Deckels sind ebenfalls entweder mit demselben wärmeisolierenden Stoff wie der Deckel oder mit einem anderen gut wärmeisolierenden Stoff ausgekleidet.
• Während des Glühvorganges liegt der Deckel dicht auf dem Ofenkörper auf, wodurch der Glühraum des Ofens vollkommen abgeschlossen ist. Soll nach Beendigung des Glühvorganges eine rasche Abkühlung herbeigeführt werden, so wird der Deckel 4 an den Ösen 5 und 6 angehoben, jedoch nur so weit, daß der untere Rand des haubenartig ausgebildeten Deckels q. noch in das Öl 8 eintaucht. Das heiße Schutzgas kann dann durch die an den Stoßfugen 12 entstehende Spalte zu den. Kühlschlangen i i in der Kühlkammer io gelangen, kühlt sich dort ab und fällt, da es spezifisch schwerer wird, in den Glühraum i zurück. Nachdem es sich dort wieder erwärmt hat, steigt es abermals zu den Kühlschlangen i i empor und so weiter.
• Ein zweites Ausführungsbeispiel .der Erfindung ist in Abb. z dargestellt. Sie zeigt einen von der Seite beschickten Ofen, dessen Glühraum i von wärmeisolierenden Wänden 2 und 3 umschlossen wird. In der einen Wand des Ofens ist eine Kühlkammer 13 mit Kühlrohren i i angeordnet. Die Wände der Kühlkammer 13 sind mit demselben wärmeisolierenden Material wie die Wände 2 des Ofens ausgekleidet und von dem Ofenmantel 22 umfaßt. Die Kühlkammer ist durch Öffnungen 14 und 15, die während des Glühvorganges durch Verschlußstücke 16 und 17 geschlossen sind, mit dem Glühraum des Ofens verbunden. Das Offnen und Schließen der öffnungen 14 und 15 erfolgt mittels der Stangen 18 und i9, -die durch Stopfbuchsen 2o und 21 in der wärmeisolierenden Kammerwand herausgeführt und mit den Verschlußstücken 16 und 17 verbunden sind.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Elektrisch beheizter Glühofen, der zur Beschleunigung des Abkühlvorganges mit Kühlkammern versehen ist, die durch verschließbare Öffnungen mit dem Ofeninnern verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlkammerwände aus wärmeisolierendem Material bestehen. a. Glühofen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlkammer von dein gegen Wärmeverluste isolierten abhebbaren Deckel selbst gebildet und in an sich bekannter Weise durch einen Flüssigkeitsverschluß nach außen abgedichtet werden. 3. Glühofen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlkammern in den Seitenwänden des Ofens angeordnet sind. q.. Glühofen nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlkammern, wie an sich bekannt, finit Kühlschlangen verseben sind.