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Ölgefüllte Kabelanlage.
Bei Hochspannungskabeln mit Ölfüllung wird mit Rücksicht auf die durch Temperaturänderungen hervorgerufene Ausdehnung des Öles gewöhnlich am Anfang und Ende des Kabels ein Ölreservoir vor-
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der Volumverringerung Öl aus dem Reservoir in das Kabel. Handelt es sich um sehr lange Kabelstrecken, so findet bei dieser Anordnung der Druckausgleich nicht genügend schnell statt, um Hohlraumbildung völlig zu vermeiden, so dass die elektrische Festigkeit des Kabels herabgesetzt wird. Diese Erscheinung macht sich besonders bei Mehrleiterkabeln bemerkbar, bei denen die Zwickel zwischen den Einzeladern durch Trensen ausgefüllt sind.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine ölgefüllte Kabelanlage, bei der durch den Aufbau des Hochspannungskabels an sich und durch die Art der Ölzuführung dem genannten Übelstand wirksam entgegengetreten wird. Um den Widerstand, den das Öl im Kabel findet, möglichst herabzusetzen, werden zwischen den Einzelleitern der Mehrleiterkabel und dem gemeinsamen Bleimantel keine Trensen untergebracht, so dass die Zwickel vollkommen von Öl ausgefüllt sind und somit Ausdehnung und Kontraktion des Öles in den Zwickeln ungehindert vor sich gehen kann. Ferner wird parallel zur gesamten Kabelstrecke eine mit Öl gefüllte Rohrleitung verlegt und (beispielsweise an den Kabelmuffenstellen) mit den Zwickeln im Kabelinnern durch Rohrstücke verbunden.
Die Anbringung einer solchen Rohrleitung längs des Kabels hat den Vorteil, dass erstens besondere Gefässe an den Endstellen ganz fortfallen können, weil die Rohrleitung an sieh in ihrer gesamten Länge als Reservoir dient und dass ferner der Ausgleich jeweils örtlich an sehr vielen Stellen des Kabels erfolgt. Die parallele Rohrleitung ist vorteilhaft gegenüber dem Kabel erhöht angebracht.
Ferner hat die Anwendung der vorgeschlagenen parallel zum Kabel verlegten Ölrohrleitung für den Fall der Verlegung der Kabel im Ringsystem den Vorteil, dass selbst bei Anwendung von Rohrleitungen nur kleinen Querschnittes alle Stellen des Kabels von einem einzigen höher als das Kabel gelegenen Behälter durch Speiserohre unter gleichmässig hohem Druck gehalten werden können.
Durch Ventile, die im Kabel in gewissen Abständen, in den Muffen oder in den Verbindungsstücken zur Rohrhauptleitung vorgesehen sind, kann bei Temperaturerhöhung die Ausdehnung des Öles verhindert und eine Drucksteigerung des Öles bewirkt werden, wodurch die dielektrische Festigkeit des Kabels erhöht wird. Der Bleimantel des Kabels ist hiebei, um ihn widerstandsfähig gegen den inneren Überdruck zu machen, mit einer Eisenarmatur versehen.
Nach dem weiteren Vorschlag der Erfindung sollen die parallel zum ölgefüllten Kabel verlegten Ölführungsrohre aus Blei bestehen, so dass sie sieh leicht biegen lassen, auf Häspel aufgespult und gleichzeitig mit dem elektrischen Kabel verlegt werden können. Für den Fall, dass auf das Bleirohr bei Verwendung von Druckausgleichventilen oder infolge einer Ölfüllung, die unter äusserem Druck steht, von innen ein Druck ausgeübt wird, sind diese Bleirohrleitungen (sowie die Zuführungsstutzen) mit Profildrähten nach Art einer verschlossenen Bewehrung umwickelt oder mit einer Bandage oder einem Geflecht aus Rund-oder Flachdraht aus widerstandsfähigem Material umgeben.
Um das Verbeulen der Bleirohrleitungen beim Haspeln oder Verlegen zu verhüten, kann im Innern der Bleirohre ein Stützorgan, beispielsweise in Form einer Drahtschraube, vorgesehen sein.
In den Fig. 1-3 sind die Kabelanlage und Einzelteile dargestellt. Es zeigt Fig. 1 eine Gesamt- ansicht eines Kabelabschnittes mit einem parallel verlegten Speiserohr, das in den Muffenstellen an
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dass die Adern mit einem metallischen Mantel umgeben sind, auch fortgelassen werden kann), c ist der äussere Bleimantel, d und e die Bewehrung aus Stahldrähten bzw.-flachband, mit f ist die Kabelmuffe bzw. das Muffengehäuse bezeichnet. An diese. Muffengehäuse sind Rohrstücke g angeschlossen. Diese Rohrstücke dienen zur Verbindung von Kabelmuffe (bzw. Kabel) mit der parallel zum Kabel verlegten Bleirohrleitung h. Diese Verbindungsleitungen g brauchen nicht unbedingt an die Muffen angeschlossen
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Erwärmung) in der Kabelanlage vorgesehen und in der Figur beispielsweise in die Verbindungsrohre g eingebaut sind.
Die Rohrleitung h wird an den Enden oder vorteilhafter in der Mitteln einen oder mehrere erhöht angebrachte Ölbehälter angeschlossen.
Die Bezeichnungen für die Teile des Kabels, das in Fig. 2 im Querschnitt dargestellt ist, sind die gleichen wie in Fig. 1. Die Zwischenräume zwischen den einzelnen Adern des Kabels, die nicht durch
Trensen ausgefüllt, sondern zur Aufnahme des Öles dienen, sind mit k bezeichnet.
Die in Fig. 3 dargestellte Speiseleitung besteht aus einem inneren Bleirohr 1, einer darüber ver- seilten Lage von Profildrähten m und einer über diese in entgegengesetzter Richtung gewickelten Bandage aus Flachband n. Die Bewehrung der Rohrleitung ist zum Schutze gegen chemische Einwirkungen mit einer Wicklung o aus Juteband (oder mit teergetränktem Hanf) umgeben. Es kann bisweilen zweck- mässig sein, auch über dem Bleimantel zwischen diesem und der Profildrahtlage eine Jute-oder Papier- schicht p aufzubringen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Ölgefüllte Kabelanlage, dadurch gekennzeichnet, dass die zwischen den isolierten Einzeladern eines Mehrleiterkabels und dem gemeinsamen Bleimantel vorhandenen, an Stelle von Trensen mit Öl ausgefüllten Zwickel durch eine parallel zum Kabel verlegte, eventuell armierte Rohrleitung aus leicht biegsamem Material, beispielsweise Blei, die mit dem Kabel in gewissen Abständen mittels Rohrstücken in Verbindung stehen, gespeist werden.