<Desc/Clms Page number 1>
EMI1.1
Bei elektrischen Fahrzeugen, insbesondere für Bergbahnen mit langem Gefälle, ist vielfach vorgeschlagen worden, die Motoren bei der Abwärtsfahrt als Generatoren zu schalten und Energie in das Netz zurück-zuliefern. Um hiebei die Bremsenergie möglichst vollkommen zurückzugewinnen, ist es von Vorteil, den Bremskreis der Motoren-abgesehen von der in Nebenschluss geschalteten Erregung-lediglich über Netz und Erde zu schliessen. In diesem Falle ist jedoch bei einem Versagen der Energieabfuhr etwa infolge eines Leitungsbruches oder einer anderweitigen Störung, die eine Energielieferung in das Netz unmöglich macht, ein völliges Versagen der Bremswirkung zu erwarten.
Um das zu verhindern, werden nach der Erfindung bei einem Wegfall der Energielieferung in das Netz die Motoren selbsttätig in Abhängigkeit von elektrischen Grössen auf Reihenschlusscharakteristik umgeschaltet. Die selbsttätige Umschaltung erfolgt mit Vorteil durch ein Relais in Abhängigkeit von der Ankerspannung, sobald diese einen bestimmten Wert überschreitet.
Bei der Verwendung von Reihenschlussmotoren als Nebenschlussgeneratoren erscheint es vorteilhaft, mit der Hauptschlusswicklung eine Hilfswicklung und gegebenenfalls einen zusätzlichen Widerstand in Reihe zu schalten. In diesem Fall kann die Umschaltung im Sinne der Erfindung auch darin bestehen, dass die Hilfswicklung sowie etwa auch ein Teil des zusätzlichen Widerstandes kurzgeschlossen wird. Der Widerstand der Kurzschlussverbindung wird hiebei mit Vorteil so gewählt, dass die Bremswirkung des neu bestehenden Kurzschlusskreises etwas grösser ist als die Bremswirkung bei Energielieferung ins Netz, so dass ohne einen wesentlichen Stoss eine etwas verstärkte Bremsung einsetzt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Mit 1 und 2 sind die beiden Motoranker bezeichnet, die mit den zugehörigen Feldwicklungen 3 und 4 und einem Widerstand 5 als Kurzschlusskreis mit Widerstandsbrücke geschaltet sind. An den Punkten 6 und 7 erfolgt hiebei der Anschluss dieses Kreises an Netz bzw. Erde. In Reihe zu den Erregerwicklungen 3 und 4 sind Nebenschlusshilfswicklungen 8 und 9 sowie zusätzliche Widerstände 10 und 11 angeordnet. Diese Hilfswicklungen und Widerstände können durch selbsttätige Schalter 12 und 13 kurzgeschlossen werden, deren Erregerwicklung an den Ankerklemmen angeschlossen ist.
Sobald bei einem mit derartiger Bremseinrichtung ausgerüsteten Fahrzeug die Strom- rückgewinnungsschaltung hergestellt ist, arbeiten die Motoren im wesentlichen als zwei Nebenschlussgeneratoren, die, bei einem sehr geringen Energieverbrauch in der Anordnung selbst, einen grossen Teil der Energie an das Netz zurückliefern.
Wenn nun infolge irgendeiner Störung die Aufnahmefähigkeit des Netzes beeinträchtigt wird, die Energierücklieferung und damit die Bremswirkung also fällt, steigen die Spannungen an den Ankern 1 und 2. Sobald diese einen bestimmten Wert überschreiten, werden die Schalteinrichtungen 12 und 13 angezogen, dadurch die Hilfswicklungen und die zusätzlichen Widerstände kurzgeschlossen, so dass ein aus den Motorankern, den Reihenschlusswicklungen und der Widerstandsbrücke bestehender Kurzschlussbremskreis gebildet wird, der eine sichere Bremsung gewährleistet. Auch kann die Überwachung unmittelbar in Abhängigkeit von der Stärke des Nutzbremsstromes erfolgen.
<Desc/Clms Page number 2>
Die Anwendung des Erfindungsgedankens ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. So kann beispielsweise der Kurzschlussbremskreis jede beliebige andere Schaltung haben ; auch kann die Reihenschlusswicklung mit einer zusätzlichen Hilfswicklung parallel geschaltet werden, wobei mit der Reihenschlusswickluhg ein Vorschaltwiderstand in Reihe geschaltet wird, der etwa selbsttätig kurzgeschlossen werden kann.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Nutzbremsschaltung für Gleichstrommaschinen, die als Bremsgeneratoren mit Nebenschlusscharakteristik arbeiten, insbesondere Gleichstromreihenschlussmotoren mit einer zusätzlichen Nebenschlusshilfswicklung, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Wegfall der Energielieferung in das Netz die Motoren selbsttätig in Abhängigkeit von elektrischen Grössen auf Reihenschlusscharakteristik umgeschaltet werden.