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Garderobenmarkensatz.
Der Diebstahl von Garderobenstücken in Konzert-, Theater-und Kinogarderoben geht bekanntlich in der Weise vor sich, dass der Dieb unauffällig die Nummer der Garderobemarke eines Besuchers, der eine wertvolle Garderobe abgibt, feststellt und danach an derselben Stelle seine wertlose Garderobe abgibt. Er richtet sich möglichst so ein, dass er eine Nummer mit derselben Zehner-und Hundertzahl erhält, wie die Nummer der Garderobe, die er zu stehlen beabsichtigt, und einer in der Form ähnlichen Einerzahl, beispielsweise 3 und 8, oder 1 und 4, oder 2 und 7, oder 5 und 6 usw., oder er wartet, bis er für seine Garderobe eine Garderobenmarke mit einer Nummer erhält, bei der er nur die Zehnerzahl zu ändern braucht.
Hierauf ändert er während der Spielzeit die entsprechende Zahl der Nummer durch Radierung oder Ausmalen und lässt sich vor Schluss der Veranstaltung die wertvolle Garderobe aushändigen.
Diese Änderungen der Nummern werden, auch wenn sie recht plump ausgeführt sind, in den seltensten Fällen von dem Garderobenpersonal bemerkt, da bei der Aufregung und Eile, die durch den Andrang des Publikum entsteht, ein genaues Betrachten der Marken unmöglich ist und ausserdem die Beleuchtungsverhältnisse in den Garderoben gewöhnlich ungünstig sind.
Alle Versuche, die Änderungsmöglichkeit der Garderobenmarken herabzumindern, indem jede Zahl einen andern Sehrifteharakter erhält, so dass zur Veränderung der Nummern deren vollständige Entfernung notwendig ist, hat auch aus dem vorerwähnten Grunde nicht zu dem gewünschten Resultat geführt, das gleiche ist auch der Fall bei Garderobenmarken mit Über-und Unterdruck, um die Radier- möglichkeit auszuschliessen. Auch hiebei wird die Schraffur, mit welcher der Fälscher den beschädigten Über-oder Unterdruck ersetzt, aus dem vorerwähnten Grunde nicht bemerkt.
Es ist auch bereits ein Garderobenmarkensatz bekannt, dessen aufeinanderfolgende Marken sich durch die verschiedenen Farben der Marken unterscheiden. Aber auch hier ist, namentlich bei ungenügender Beleuchtung, eine Verwechslung noch leicht möglich, weil etwa zehn verschiedene Farben verwendet werden müssen, weil gewisse Farben (wie z. B. blau und grün, gelb und weiss) bei Lampenlieht erfahrungsgemäss leicht verwechselt werden können und weil zehn auffällig verschiedene Farbtöne nicht vorhanden sind.
Bei den Garderobenmarken gemäss der Erfindung entstehen zwischen dem Stammteil und dem Abriss durch die Fälschung augenfällige Unterschiede, so dass das Garderobenpersonal ohne besondere Aufmerksamkeit die Fälschung entdeckt. Zu diesem Zwecke sind die aufeinanderfolgenden Marken in regelmässiger oder unregelmässiger Folge mit verschiedenen markanten Mustern versehen, die sich erst in grösseren Abständen wiederholen. Würde z. B. jemand versuchen, durch Änderung der Zehnerzahl die gewünschte Garderobe zu erhalten, so würde das Garderobenpersonal die Fälschung unwillkürlich bemerken, da das Muster des abgegebenen gefälschten Abschnittes nicht zu dem Muster des Stammabschnittes der wertvollen Garderobe passt.
Da die verschiedenen Muster sich augenfällig voneinander unterscheiden, wird also die Fälschung auch bei schlechter Beleuchtung und grossem Andrang auffallen.
Um'eine Marke zu ändern, ist der Fälscher gezwungen, das ganze Muster seiner Marke zu entfernen und durch das Muster der betreffenden Nummer zu ersetzen. Voraussetzung ist dabei natürlich, dass er das Muster kennt. Das bedeutet aber praktisch, dass er sämtlichen Druck von der Marke entfernen muss und durch das neue Muster und eine Nachahmung des Aufdruckes der Marke ersetzen muss, was praktisch unmöglich ist.
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EMI2.1
einzeln gedruckt oder von entsprechend gefärbten Streifen od. dgl. abgeschnitten und durch Heftklammern od. dgl. zu einem Block vereinigt werden.
Da bei dem neuen Markensatz sämtliche Muster mit der gleichen Farbe gedruckt werden, kann mit einer einzigen Druckwalze sofort ein fortlaufender, alle Marken enthaltender Streifen mit den Mustern bedruckt werden, der dann einfach durch Einknicken an den Trennungsstellen der Marken zu einem Block zusammengelegt wird. Dadurch wird die Fabrikation verbilligt.
Hinzugefügt sei noch, dass es bei Eisenbahnfahrkarten bereits zur Verhütung von Betrügereien bekannt ist, in die Fahrkartendruckvorrichtung an verschiedenen Tagen verschiedene Druckwalzen einzusetzen, welche die Fahrkarte jedes Tages mit einem Muster bedrucken, das für jeden Tag das gleiche bleibt, aber mit jedem folgenden Tage wechselt. Auch hier müssen so viele Druckwalzen, wie Muster vorhanden sind, verwendet werden, während beim Erfindungsgegenstande nur eine Druckwalze nötig ist. Auch besitzen die aufeinanderfolgenden Fahrkarten des gleichen Tages alle das gleiche Muster, während das Kennzeichen des Erfindungsgegenstandes darin besteht, dass die aufeinanderfolgenden Marken verschiedene Muster besitzen.