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Die Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen, die für den Antrieb von Ton-bzw. Bild- Aufnahme-oder-Wiedergabegeräten bestimmt sind und die mittels Körperkraft (Handkurbel) zu betätigen und mit einer Einrichtung zur Erzielung konstanter oder nahezu konstanter Bewegungsgeschwindigkeit (Zentrifugalregler od. dgl. ) sowie einem den Antrieb der Einrichtung vermittelnden Energiespeicher (Federwerk od. dgl. ) versehen sind.
Es sind bereits zahlreiche Einrichtungen bekannt, bei denen Ton- bzw. Bildaufzeiclmungs- träger mit Hilfe von Handantriebsorganen angetrieben werden. Auch sind solche Vorrichtungen bekannt, bei denen zwecks Ausgleich von Vibrationen zwischen Handantrieb und Aufzeichnung- träger Pufferorgane in Form von Schwungmassen oder federnden Zwischengliedern vorgesehen sind. Auch ist es anderseits bekannt, eine handangetriebene Einrichtung mittels Zentrifugalregler zu regeln.
Allen diesen bekannten Einrichtungen haftet jedoch der Mangel an, dass die verwendeten Hilfsmittel keinesfalls eine konstante Betriebsgeschwindigkeit gewährleisten, da die verwendeten Pufferorgane lediglich Stösse und Vibrationen auszugleichen in der Lage sind, dagegen auf die effektive Antriebsgeschwindigkeit der Einrichtung keinerlei Einfluss ausüben, während die gleichfalls bekannten Zentrifugalregler in der bisher benutzten Anordnung an sich nur eine Überschreitung der Geschwindigkeit, nicht aber auch eine Unterschreitung der Geschwindigkeit zu regeln in der Lage sind. Dazu kommt noch der weitere Mangel, dass alle bekannten Handantriebseinrichtungen eine pausenlos Antriebstätigkeit erfordern und somit den Betrieb und die Bedienung der Apparate ausserordentlich schwierig gestalten.
In der Tat sind die bekannten Handantriebseinrichtungen beispielsweise für die Zwecke der Tonfilmherstellung od. dgl. völlig unbrauchbar.
Durch vorliegende Erfindung wird nun eine Antriebsvorrichtung geschaffen, die eine praktisch absolut konstante Antriebsgeschwindigkeit gewährleistet und eine ausserordentlich bequeme Handhabung der Apparate ermöglicht.
Die erfindungsgemässe Einrichtung wirkt in der Weise, dass unabhängig davon, ob der Handantrieb gleichmässig oder ungleichmässig erfolgt, pausenlos oder mit Pausen, der Antrieb des Aufzeichnungsträgers mit unabänderlich konstanter Geschwindigkeit vor sich geht. Durch diese Eigenschaft ist die erfindungsgemässe Anordnung für ausserordentlich viele Antriebszweck, insbesondere dort, wo durch Hand-oder Fusskraft od. dgl. in bequemer Weise konstante Antriebsgeschwindigkeiten gewonnen werden sollen, wie dies beispielsweise bei Tonaufzeichnun gs- einrichtungen, Bildaufzeichnungseinrichtungen usw. erforderlich ist, benutzbar.
Sowohl für die Zwecke der Tonbildaufnahmen, insbesondere mittels transportabler Einrichtungen, als auch für andere Zwecke der Apparatetechnik u. dgl. ist die erfindungsgemässe Einrichtung von ausschlaggebender Bedeutung.
Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, dass der Energiespeicher so klein bemessen ist, dass er lediglich für einen Bruchteil der Aufnahme-oder Wiedergabedauer ausreicht und daher während der Aufnahme bzw. Wiedergabe fortlaufend, ununterbrochen oder absatzweise durch Körperkraft betätigt werden muss. Auf diese Weise ist es möglich, den Energiespeicher so klein und so leicht auszuführen, dass sein Transport keinerlei Schwierigkeiten verursacht, da Kraftquellen für den Antrieb nicht mitgeführt zu werden brauchen: der
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Tonaufzeichnungsträger wird selbst dann mit gleichmässiger Geschwindigkeit weiterbewegt, wenn die Körperkraft in unregelmässiger Weise auf die Antriebsvorrichtung einwirkt.
In weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens können Einrichtungen vorgesehen werden, die eine eventuell vorhandene Abhängigkeit der Arbeitsgeschwindigkeit der konstant laufenden Einrichtung vom Spannungszustand des energiespeichernden Übertragungsorgans kompensieren. Zu diesem Zweck sind die Konstanthaltungseinrichtung in ihrer Geschwindigkeit beeinflussende, zusätzliche Regelorgane vorgesehen, die vom Spannungszustand des Übertragungsorgans in der Weise beeinflusst werden, dass eventuelle Geschwindigkeitsschwankungen der konstant laufenden Einrichtung bei Änderung der Spannung im Übertragungsorgan unterdrückt werden.
Es liegt ferner im Sinne der Erfindung, das kraftspeichernde Übertragungsorgan mit Anzeigevorrichtungen, die den jeweiligen Spannungszustand anzeigen, auch beispielsweise solchen. wie sie für andere Zwecke bekannt sind, zu versehen. Diese Anzeigeeinrichtungen können z. B. auf optische oder akustische Weise die zulässigen Maximum-und Minimumgrenzen des Spannungszustandes bzw. eine eventuell erwünschte mittlere Sollspannung anzeigen.
Durch die Erfindung wird es somit möglich, Aufzeichnungseinrichtungen, insbesondere auch Aufnahme-und Wiedergabeapparate für Sprechfilme, auch von Hand anzutreiben, während bisher praktisch nur Motorantriebe in Frage kamen.
Als Kraftspeicher für den Ausgleich der Antriebsungleichförmigkeiten können sowohl Federn wie auch Gewichte, Pressluft od. dgl. benutzt werden. Als Regler für die Konstanthaltung der Tourenzahl kann jede an sich bekannte Reglereinrichtung benutzt werden, wie z. B. Zentrifugalregler od. dgl.
Der Erfindungsgedanke ist in der Zeichnung an Hand einiger Ausführungsbeispiele in schematischer Weise veranschaulicht.
In Fig. 1 ist 140 eine Handkurbel und 139 eine Sperrklinke, die eine Rückbewegung der Kurbel verhindert. Die Pufferfeder 141 greift in 142 am Zahnrad 143 an, welches über das Triebrad 144 und die Räder 145 und146 einerseits die Tourenregelungseinrichtung 147 antreibt, anderseits den Antrieb 148 der Tonaufnahmeeinrichtung 149, die ihrerseits wieder mit einer Bildkamera gekuppelt sein kann, betätigt. Sobald sich nun der Spannungszustand der Pufferfeder ändert, ändert sich auch ihr äusserer Durchmesser, so dass dieser Durchmesser als Mass für den Spannungszustand der Feder benutzt werden kann.
Die in 151 drehbar gelagerten Zangenschenkel 152 und 153 liegen nur an der Spiralfeder an und werden durch die Ver- grösserung oder Verkleinerung des Durchmessers mehr oder weniger weit voneinander entfernt.
Das elastische Aufliegen der Zangenschenkel wird durch die Hilfsfeder 154 bedingt. Mit den Enden 155 und 156 der Zangenschenkel stehen die beiden im gemeinsamen Punkte 157 angreifenden Stäbe 158 und 159 in Verbindung, wodurch der Punkt 157 je nach dem Durchmesser der Feder 141 mehr oder minder weit abwärts geschoben wird. Mit dem Punkte 157 steht die Reguliereinrichtung des Tourenreglers 160 in Verbindung, die einen präzisen Ausgleich der durch die Spannungsänderungen der Feder bedingten Tourenschwankungen bewirkt. Hiebei ist als Tourenregulatur 147 ein Zentrifugalregulator angedeutet, der durch die Verschiebungen des entsprechend den gewünschten Zusatzregelungen gekrümmten Bremskegels 160 automatisch in gewünschtem Sinne nachreguliert wird.
Hiedurch wird erreicht, dass die Tourenzahl des Antriebes 148 unabhängig vom Spannungszustand der Feder, also auch unabhängig von den Schwankungen des Handantriebs, stets absolut konstant bleibt. Es kann hiebei auch noch von Schwungrädern Gebrauch gemacht werden oder eine beliebige. bekannte Touren- konstanthaltungseinrichtung benutzt werden.
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Abhängigkeit vom Spannungszustand des Energiespeichers. Hiebei wird im Gegensatz zu Fig. l nicht von den Veränderungen äusserer Dimensionen am Energiespeicher Gebrauch gemacht, sondern es wird hier von der vorhandenen Spannung selbst ausgegangen und diese zur Steuerung des Reglers benutzt. 170 ist wieder eine Handkurbel, durch welche der Antrieb der Einrichtung über den Energiespeicher 171 erfolgen soll.
Es geschieht hier die Kraftüber- tragung von der Kurbel auf den Energiespeicher über eine Zwischenfeder 172 in der Weise, dass der mit der Handkurbel fest verbundene Arm 173 mit seinem gabelartigen Ende 174 den radialen und um die Achse 180 drehbaren Arm 175 umfasst und mitnimmt und dieser radiale Arm mit seinem Ende 176 mit der Feder 172 verbunden ist, die mit ihrem andern Ende an dem mit der Aufzugwelle des Energiespeichers 171 verbundenen Bügel 178 angreift.
Durch Drehung der Handkurbel 170 wird somit die Feder 171, die von den Teilen 175 und 178 mitgenommen wird, gespannt. Je nach dem Spannungszustand der Feder 171 wird nun die Hilfsfeder 172 eine mehr oder minder grosse Deformation erfahren müssen, bevor der Arm 176 den Bügel 178 mitzunehmen in der Lage ist ; die Kurbel 170 wird somit gegen-
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oder kleinere Winkelbewegung vollführen. Durch Anwendung einer mit der Kurbel fest verbundenen Schraubenspindel 181, die in einer mit dem Bügel 178 fest verbundenen Mutter 182 drehbar ist. wird nun erreicht, dass je nach dem Drehungswinkel der Kurbel gegen den Bügel die Spindel 181 mehr oder weniger weil m die Mutter /82 hineingedreht wird.
Die dadurch bedingte axiale Verschiebung der Spindel 1'8/wird vermittels des Armes 18B auf die Schub-
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Weise arbeitet wie der in Fig. 1 beschriebene. Der Mitnehmerarm 173 sitzt auf dem Zahnrade 185, in das die Sperrklinke 186 eingreift und ein Rückdrehen des Armes 173 verhindert.
190 ist ein Mitnehmerstift, an welchem die Feder 171 angreift und durch welchen das Zahnrad 191 und das Getriebe 192, 193 betätigt wird, das einerseits den Tourenregler 147 und anderseits den Apparateantrieb 148 betätigt.
Fig. 3 zeigt eine weitere Vorrichtung zur zusätzlichen Regelung der Tourenzahlen, u. zw. wird hier als Mass für die zu erfolgende Regelung die Differenz der Drehzahlen, die jeweils zwischen der Antriebskurbel 195 und dem EnergiespE'icher 196 besteht und die ihrerseits wieder ein Mass für den im Speicher 196 herrschenden Spannungszustand ist, benutzt. Die Vorrichtung arbeitet in der Weise, dass Handkurbel und Energiespeicher auf ein Differentialgetriebe oder ein Planetengetriebe einwirken und die Differenz der Tourenzahlen hiedurch wirksam wird. 197 ist ein mit der Kurbel 195 verbundenes Zahnrad, das in das zweite Zahnrad 198 eingreift, welches mit dem einen Rade 199 des Planetengetriebes in Verbindung steht.
Durch die Welle 2 () 0 wird die Drehung der Kurbel 195 auf eine im Energiespeicher 196 befindliche Feder übertragen die durch das Federhaus 201 das Triebrad 202 antreibt, mit welchem der Tourenregler 147 bzw. der Antrieb 148 verbunden sind. Das Federhaus 201 steht mit dem Zahnrad 2 () 5 in Verbindung, das über ein den Drehsinn umkehrendes Zwischentriebrad 206 das Zahnrad 207 antreibt, welches mit dem zweiten Rade 208 des Planetengetriebes fest verbunden ist. Die Planetenräder 199 und 208 werden somit einerseits von der Handkurbel, anderseits vom Federhaus in entgegengesetztem Sinne angetrieben, und die Übersetzungsverhältnisse sind hiebei so gewählt, dass sie einander gleich sind.
Das um die Achse 209 des Planetengetriebes drehbare dritte Rad 210 desselben, das in die beiden Räder 199 und 208 eingreift, vollführt somit eine der Differenz der beiderseitigen Drehzahlen entsprechende Drehbewegung um die Achse 209 und kann somit zum Steuern der zusätzlichen Tourenregelung dienen. Zu diesem Zwecke ist mit dem Ansatz 211 des Rades 210 der um die Achse 209 drehbare Bügel 212 verbunden, der an seinem entgegengesetzten Ende 213 die Gabel 214 trägt, die den Arm 225 des schwenkbaren und mit seinem Fortsatz 231 am zusätzlichen Regler CO
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Regelung der Tourenzahlen in Abhängigkeit von der Differenz der Tourenzahlen der Handkurbel und des Federhauses erfolgt.
Der Bügel 212 besitzt noch den zeigerförmigen Fortsatz 313', der vor einer Skala 214'spielt und somit auch ein jederzeitiges Ablesen des Spannungzustandes des Energiespeichers gestattet.
Fig. 4 zeigt den Zeiger 213' mit der Skala zain Ansicht ; 215 ist der mittlere Teilstrich der Skala und entspricht z. B. dem mittleren Spannungszustand des Energiespeichers.
216 und 217 stellen Maxima und Minima dar, bis zu denen der Energiespeidier belastet bzw. entlastet werden darf, ohne dass dies auf den Präzisionsregler noch von störendem Einflusse ist.
Fig. 5 zeigt eine ähnliche Anordnung von Zeiger und Skala, wobei an der Steile des Maximums und Minimums Anschläge 228 und 29 vorgesehen sind (eventuell auch elektrische Kontakte), die das Auslösen von akustischen Signalen oder Lichtsignalen bedingen und so die Handhabung des Antriebes erleichtern. 220 stellt beispielsweise eine Glocke mit hohem Glockenton, 221 eine solche mit tiefem Glockenton dar. 222 und'253 stellen zwei Glocken- klöppel dar.
Die für den Antrieb der Aufzeichnungseinrichtungen erforderliche Kraft wird, zweckmässigerweise hinter dem Pufferaggregat, einer vom Gleichlaufregler konstant gehaltenen Antriebswelle entnommen. Die Übertragung auf die Aufzeichnungseinrichtung kann hiebei mittels beliebiger Kupplungs- oder Mitnehmerelemente erfolgen. Insbesondere können auch biegsame
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aufzeichnungsträger und Tonaufzeichnungsträger, angetrieben werden.
Die Antriebseinrichtung kann mit den Aufzeichnungseinrichtungen in einem Gehäuse vereinigt sein, sie kann aber auch als Zusatzgerät oder selbständiges Gerät ausgebildet werden, das mittels besonderer Kupplungs- bzw. Anschlusselemente mit der Aufzeichnungseinrichtung in Verbindung gebracht wird. Sie kann auch räumlich von der Aufzeichnungseinrichtung getrennt angeordnet sein, wobei sie beispielsweise von Hand oder Fuss des Operateurs oder einer ändern Person angetrieben wird und mittels biegsamer Welle die Aufzeichnungseinrichtung antreibt.
Zur Ermöglichung des Anschlusses der Handantriebseinrichtung an die Aufzeichnung- einrichtung können an ersterer oder an letzlerer oder an beiden die für die Herstellung der
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Verbindung erforderlichen Elemente vorgesehen sein, beispielsweise Wellen. Mitnehmer, Zahn- räder. Kettenräder od. dgl.
Die Antriebseinrichtung kann insbesondere auch in besonders leicht transportierbarer Form bzw. als Kofferapparat, als Rucksackapparat, als Umhängekästchen od. dgl. ausgeführt werden. die z. B. mit biegsamen Wellen zusammenwirken. Dadurch kann die Einrichtung mit be- sonderem Vorteil z. B. für den Antrieb von ausserordentlich leicht transportablen. kinemato- graphischen Tonbildaufnahme- bzw. wiedergabeapparaten benutzt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Für den Antrieb von Ton-bzw. Bild-Aufnahme-oder-Wiedergabegeräten bestimmte
Vorrichtung, die mittels Körperkraft, z. B. durch eine Handkurbel, zu betätigen ist und bei welcher eine Einrichtung zur Erzielung konstanter oder nahezu konstanter Bewegungsge- schwindigkeit (Zentrifugalregler od. dgl.) sowie ein den Antrieb der Einrichtung vermittelnder Energiespeicher (Federwerk od. dgl. ) vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Energie- speicher so klein bemessen ist, dass er lediglich für einen Bruchteil der Aufnahme-oder
Wiedergabedauer ausreicht und daher während der Aufnahme bzw. Wiedergabe fortlaufend, ununterbrochen oder absatzweise durch Körperkraft betätigt werden muss.