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Kinokamera mit Negatorfederwerk
Die Erfindung betrifft eine Kinokamera mit Negatorfederwerk, dessen Feder mit einem Ende an eine frei drehbare Trommel oder Welle und mit ihrem andern Ende an eine Aufzugstrommel angeschlossen und wobei eine dieser Trommeln mit dem Kameratriebwerk verbunden ist.
Um bei Federwerken für Kinokameras möglichst kleine Abmessungen bei grosser Arbeitsleistung zu erhalten, muss der Federwerkstoff bis nahe an seine Leistungsgrenzen beansprucht werden. Wenn man solche hochbeanspruchte Federwerke, wie es oftmals vorkommt, über Wochen oder gar Monate hinweg unter voller Federspannung aufbewahrt, so können sich Ermüdungserscheinungen in Gestalt von bleibenden Verformungen u. dg1. einstellen, die zu einem Nachlassen der Federleistung fuhren.
Zwar ist es schon bekannt, eine Kinokamera mit einem besonderen Schaltwerk zu versehen, das ein
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fer aus der Filmperforation ausgehoben werden. Hiezu sind aber zusätzliche Bedienungsvorgänge notwendig, die nach der Erfahrung meist vergessen werden.
Erfindungsgemäss wird daher vorgeschlagen, zwischen die mit dem Kameratriebwerk verbundene Trommel und das Kameragetriebe eine Reibungskupplung zu schalten, deren Haftreibung nur wenig grösser als die Gleitreibung und deren Reibungsmoment nur wenig grösser als das grösste Federmoment ausgebildet ist. Hiebei sind zusätzliche Bedienungsvorgänge nicht erforderlich. Bei der stets vorhandenen geringen Kräftedifferenz an der Reibungsstelle stellt sich an der Kupplung eine Schlupf- oder Kriechbewegung ein, so dass sich das Federwerk nach etwa zwei bis drei Stunden selbsttätig auf ein erträgliches Mass entspannt. falls in dieser Zeit keine neue Szene aufgenommen wird. Da die Negatorfeder ein praktisch gleichbleibendes Antriebsmoment ausübt, ist auch die Differenzkraft an der Kupplung und damit deren Kriechgeschwindigkeit unabhängig vom Aufzugsweg.
Die Schlupfbewegung stellt sich zwar auch beim Aufziehen ein, ist aber für die Aufzugszeit praktisch ohne Bedeutung. Im übrigen wird durch die Kupplung ein zusätzlicher Schutz für das Federwerk geschaffen, da jetzt nur noch die Übertragungskraft der Kupplung auf die Feder wirken kann und ein Überziehen oder Abreissen sicher verhindert wird.
Die Verwendung von Reibungskupplungen im Antrieb von Kinokameras ist an sich bekannt. Die Kupplungen sind dort dem Federwerk nachgeschaltet und dienen dem Geschwindigkeitsausgleich zwischen den beiden Filmspulen. Zu einem Spannungsausgleich und zu einer Schonung der Feder können sie an dieser Stelle jedoch nicht beitragen.
Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung wird die Reibungskupplung zwischen einer Federkemtrommel und der mit dem Kameragetriebe formschlüssig verbundenen Aufzugsachse angeordnet. Beispielsweise kann ein auf der Aufzugsachse fest und in der Federkemtrommel drehbar sitzendes Zylinderstück vorgesehen werden, in dem federnd abgestützte Reibungsbacken vorgesehen sind.
Damit der Schlupf bzw. die Entspannungsgeschwindigkeit eingeregelt werden kann, muss eine Ver- stellmöglichkeit für die Reibungskraft vorgesehen werden. Beispielsweise kann man hiezu einstellbare Abstützkörper, insbesondere Einstellschrauben, für die Federn der Reibungsbacken verwenden. Zwischen dem Zylinderstück und einem vom Federwerk angetriebenen Getrieberad wird vorteilhaft ein Klinkengesperre angeordnet.
Die Zeichnung gibt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wieder. Es zeigen Fig. l eine räumliche teilweise geschnittene Darstellung einer erfindungsgemäss ausgebildeten Kinokamera, Fig. 2 eine teilweise geschnittene Ansicht des zugehörigen Federwerkes und Fig. 3 einen Schnitt durch das Federwerk gemäss Fig. 2 entlang der Schnittlinie HI-III.
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In der Zeichnung ist mit 1 allgemein das Gehäuse der Kamera bezeichnet, deren Getrieberaum 2 be- grenzt wird durch eine Zwischenwand 3, der von dieser aufragenden Seitenwand 4 und dem Getrieberaumdeckel 5. An der Zwischenwand 3 ist ein Bolzen 6 festgenietet, auf dessen Schaftteil 6a über einen Sprengring 7 gehalten frei drehbar ein Nabenstilck 8 sitzt, an welches das eine Ende einer Negatorfeder 9 angeschlossen ist. Das andere Ende dieser Feder ist an einer Aufzugstrommel 10 angeschlossen, die in der nachstehend zu beschreibenden Weise mit dem übrigen Kameragetriebe in Verbindung steht. Die Feder 9 wird durch Aufwickeln auf die Trommel 10 gespannt. Nach Freigeben des Kameragetriebes zur Aufnahme wickelt sich die Feder 9, die in diesem Sinn vorgespannt ist, auf das Nabenstück 8 auf.
In der Trommel 10 sitzt drehbar ein Zylinderstück 11, in das eine Aufzugsachse 12 eingeschraubt ist, die durch eine Bohrung 13 in einem im Deckel 5 sitzenden Einsatzstück 14 hindurchragt und mittels ihres
Vierkantes 12a ein Anschlussstück 15 trägt, an dem ein Aufzugsschlüssel 16 schwenkbar angelenkt ist.
Das Zylinderstück 11 weist zwei Bohrungen 17 auf, die an ihrem einen Ende mit Gewinde 17a versehen sind und an ihrem andern Ende in Senkbohrungen 17b übergehen. In den Senkbohrungen 17b sitzen Reibungsbacken 18, an welchen Druckfedern 19 angreifen, die durch Gewindestifte 20 abgestützt sind.
Über Senkschrauben 21 ist mit dem Zylinèerstück 11 ein Klinkenrad 22 fest verbunden, das mit einem Zahnrad 23 drehbar auf dem Zylinderschaft 24a eines Bolzens 24 sitzt, der in die Gehäusezwischenwand 3 eingenietet ist. Eine Federklinke 25 ist über einen Bolzen 26schwenkbar am Zahnrad 23 gelagert und wird durch eine Feder 27 in Eingriff mit einer Sperrverzahnung 22a des Klinkenrades 22 gehalten.
Das Zahnrad 23 kämmt mit einem Ritzel 28, das drehbar auf einem Bolzen 29 sitzt und mit einem Schraubenrad 30 verbunden ist, das über eine Schnecke 31 die Blendenwelle 32 antreibt. An der Blendenscheibe 33 sitzt ein Anschlag 34, der in Verbindung mit zwei Anschlägen eines Schiebers 35 Laufbild- und Einzelbildschaltung durch einen Auslösehebel 3 6 ermöglicht.
Durch Drehen des Aufzugsschlüssels 16 im Uhrzeigersinn werden das Zylinderstttck 11 und das Klinkenrad 22 unmittelbar mitgenommen. Das Zahnrad 23 ist dabei durch die Sperrung des Getriebes über den Auslöser 36 festgehalten, so dass die Klinke 25 über den Zahnrücken der Verzahnung 22a gleitet. Durch die Reibungsverbindung mittels der Reibungsbacken 18 wird auch die Trommel 10 mitgenommen. Über die Gewindestifte 20 ist das Reibungsmoment dieser Kupplung so eingestellt, dass es etwas kleiner als das effektiv von der Feder auf die Trommel 10 ausgeübte Drehmoment ist und beim Aufziehen ein geringer Schlupf zwischen 18 und 10 eintritt. Die Schlupfgeschwindigkeit beträgt jedoch nur wenige mm/min. und kann daher vernachlässigt werden.
Erst wenn die Feder ganz aufgezogen ist, rutscht die Reibungskupplung durch und schützt die Feder vor Überbeanspruchung.
Wird die Kamera über mehrere Stunden mit gespanntem Federwerk aufbewahrt, so dreht sich die Trommel 10 relativ zu dem am Rad 23 über die Klinke 25 abgestützten Zylinderstück mit der vorerwähnten Schlupfgeschwindigkeit, bis die Feder teilweise entspannt ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Kinokamera mit Negatorfederwerk, dessen Feder mit einem Ende an eine frei drehbare Trommel oder Welle und mit ihrem andern Ende an eine Aufzugstrommel angeschlossen und wobei eine dieser Trommeln mit dem Kameratriebwerk verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen die mit dem Kameratriebwerk verbundene Trommel und das Kameragetriebe eine Reibungskupplung geschaltet ist, deren Haftreibung nur wenig grösser als die Gleitreibung und deren Reibungsmoment nur wenig kleiner als das grösste Federmoment ausgebildet ist.