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Verfahren zur Herstellung von Druckformen.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein photomechanisches Verfahren zur Herstellung von Druckformen. Die Erfindung ist vorteilhaft für grosse Platten für den Offset-oder direkten lithographischen Druck und für die bildmässige Farbenwiedergabe in beliebiger Anzahl von Farben.
Die Erfindung bezweckt die getreue Wiedergabe der Zeichnung, Farben und Töne der Originalkopie bei Ein-und Mehrfarbendruck und die Verringerung von Zeit und Kosten, welche bisher zur Herstellung eines Satzes von Farbdruckplatten erforderlich waren. Nach der Erfindung soll weiter eine Druckoberfläche hergestellt werden, von der eine grosse Anzahl von Abdrücken genommen werden kann und die leicht zum Weiterdrucken wiederherzustellen ist.
Die Erfindung wird bei einer Druckplatte beschrieben, die zum lithographischen Offsetdrucken dient, obwohl die Erfindung auch für direkten lithographischen Druck, Photogravüre, Rotogravüre, Walzenphotogravüre und andere Verfahren Verwendung finden kann.
Die im folgenden beschriebene Druckplatte ist so beschaffen, dass an den die Farbe aufnehmenden Oberflächenteilen ein Fettstoff in die Metalloberflächenteile eindringt und weder abläuft noch sich ausbreitet und so innig auf die Platte gebunden ist, dass er von ihr nicht durch Waschen oder Reiben entfernt werden kann.
Auf den Zeichnungen stellen die Fig. 1, 2 und 3 schematisch die einzelnen bei der Entwicklung des Bildes und Behandlung der Platte zur Herstellung einer beständigen Druckoberfläche aufeinanderfolgenden Schritte dar.
Gemäss der dargestellten Form der Erfindung wird eine Metallplatte 10, beispielsweise eine Platte aus Zink, Aluminium oder einem andern entsprechenden Metall oder Metallegierung, auf der Druckseite in bekannter Weise leicht gekörnt, um ihre Anziehungskraft auf das Wasser zu vergrössern, und wird mit einer sehr dünnen Schicht 11 eines lichtempfindlichen Materials bedeckt, beispielsweise bichromat- haltiger Gelatine oder Eiweiss, die durch Wirbelbewegungen oder anderswie getrocknet wird.
Die Schicht 11 wird kurze Zeit dem Licht ausgesetzt, um sie zu befestigen, worauf sie benetzt und vorzugsweise nochmals mit lichtempfindlichem Eiweiss bedeckt wird, wobei diese zweite Schicht 12 gleichmässig dünn über die ganze Fläche aufgetragen wird und danach durch Wirbelbewegungen oder anderswie getrocknet wird. Durch diese zweifache Auftragung der lichtempfindlichen Schicht werden hinsichtlich der Zeichnung und Entwicklung bessere Ergebnisse erzielt.
Die so beschichtete Platte kann dann wirksamen Lichtstrahlen ausgesetzt werden, die durch ein durchscheinendes Bild und einen sogenannten Raster in einem entsprechenden Apparat hindurchgehen. bei einem rastrierten Bilde erübrigt sich der Raster. In besonderen Fällen kann die Projektion überhaupt ohne Raster erfolgen.
Als Lichtquelle benutzt man vorzugsweise eine Bogenlampe, die so gebaut ist, dass die positive Kohle mit der Richtungsachse der projizierten Strahlen in einer Linie liegt und diese weiterhin dauernd rotiert, so dass ein punktförmiger Krater gebildet wird, der nur eine geringe Menge weissglühenden Gases oder durch den Bogen verdampftes Metall enthält.
Die mit der Schicht versehene Platte wird an den von den Lichtstrahlen getroffenen Stellen, wie in Fig. 2 dargestellt, bei genügend langer ausgedehnter Belichtungszeit porös und so für die im folgenden
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noch zu beschreibende Mischung an diesen Stellen durchlässig. Diese Teile sind mit 14 bezeichnet, während die nicht belichteten Teile mit 13 bezeichnet sind. Die Belichtung der Platte wird länger ausgedehnt, als dies normal der Fall ist, u. zw. so lange, bis eben die geforderte Porosität der Schicht an den belichteten Stellen eintritt. Es hat sich durch Versuche herausgestellt, dass eine Bogenlampe mit rotierender positiver Kohle sehr befriedigende Ergebnisse liefert.
Dabei war nicht festzustellen, ob dies auf die besonderen Eigenschaften der projizierten Strahlen oder auf die Stärke der Lichtstrahlen zurückzuführen ist.
Damit die Lichtstrahlen gut durch die ganze Schicht hindurchdringen können, ist es zweckmässig, diese nicht allzu dick aufzutragen. Jede einzelne der oben erwähnten doppelten Schichtauftragung muss also sehr dünn sein.
Anstatt die nicht vom Licht getroffenen Stellen der Schicht auszuwaschen und so das Druckbild herzustellen, wie es bisher allgemein üblich gewesen ist, werden die belichteten Platten gemäss der Er-
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je nach der Art der Platte bestimmt. Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass sie genügend flüssig sind, so dass die Mischung leicht fliesst. Eine Zusammensetzung einer derartigen Flüssigkeit ist beispielsweise folgende :
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<tb>
<tb> Lithographische <SEP> Übertragungstinte.......... <SEP> 142 <SEP> g
<tb> Lavendelöl <SEP> 118 <SEP> g
<tb> Asphalt <SEP> 340 <SEP> g
<tb> Benzol <SEP> 340 <SEP> g
<tb> Terpentin <SEP> 170 <SEP> g
<tb>
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die Mischung nicht durchdringt und das darunter liegende Metall unverändert bleibt, so dass Wasserpunkte 13 auf der Platte gebildet werden, welche keine Farbe aufnehmen, wie beispielsweise in Fig. 2 dargestellt ist.
Die Asphaltmischung haftet an dem gekörnten Metall und dringt in dieses ein oder setzt sich auf seiner Oberfläche fest, wo sie erhärtet, und bildet so ein eingesunkenes Bild von Punkten, wenn ein lithographischer Kornraster oder ein hinter einem Raster hergestelltes Bild verwendet wurde oder ein mit Hilfe eines Rasters hergestelltes photographisches Negativ projiziert wurde. An den mit Asphalt belegten Stellen 15 haftet die Druckfarbe, während sie an den nicht von Asphalt belegten Stellen nicht haftet, so dass das Bild festgelegt wird. Es hat sich herausgestellt, dass das Druckbild leicht wieder hergestellt werden kann, nachdem es bereits scheinbar vollkommen verschwunden ist, ohne dass es noch einmal durch das Original belichtet zu werden braucht.
Die Regeneration der Druckplatte geschieht in der Weise, dass die abgenutzt Platte nach vorhergehender Behandlung der blanken Metallstellen, so dass sie kein Fett aufnehmen, beispielsweise durch einfaches Befeuchten der Platte, mit der oben genannten Fett-Asphalt-Mischung nochmals eingewalzt wird. Dadurch nehmen die Druckpunkte neue Mischung auf, und es kann mit dieser Platte ohne Beeinträchtigung der Bildwirkung weitergedruckt werden.
Sobald die Platte nach dem Begiessen mit der Asphaltmischung genügend trocken ist, wird sie in warmem Wasser durch Hilfe von Watte abgewaschen, wodurch die lichtempfindlichen Schichten 11 und 12 vollkommen entfernt werden, so dass nur das fettige eingesunkene Bild, das durch die Asphaltmischung gebildet wird, sichtbar stehenbleibt (Fig. 3).
Die Platte wird dann mit Talkum bepudert und in der bei lithographischen Platten üblichen Weise mit Tannin und Harz oder ändern entsprechenden Reinigungsmitteln gereinigt, worauf sie nochmals mit einer Lösung von Asphalt, einem Benzol oder Terpentinöl zur Festigung des Bildes behandelt werden kann, wobei dann gleichfalls eine etwa notwendig erscheinende Retusche des Bildes in der bei der Lithographie üblichen Art vorgenommen werden kann, bevor es ein-
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können auch in einfacher Weise zur Herstellung tiefgeätzter Platten weiter bearbeitet werden, indem beispielsweise die ausgewaschenen, unbelichteten und nicht mit der Asphaltmischung getränkten Stellen der Platte mit einer Ätzflüssigkeit, die nur an diesen Stellen in die Platte eindringt, behandelt werden.
Das mit erfindungsgemäss hergestellten Platten erzeugte Bild erscheint wirkungsvoller als die mit den üblichen lithographischen und planographischen Druckformen hergestellten Bilder.
Die Herstellung der Druckformen erfordert nur wenige Stunden, u. zw. für einen Satz zum Drucken in fünf oder sechs Farben, und ist verhältnismässig billig.
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