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Bei verschiedenen bekannten Arten von Schussspulmaschinen. trägt eine mit gleichförmiger
Geschwindigkeit angetriebene Welle am einen Ende einen aufgesteckten Spulenkörper mit An- fangskonus, auf den ein von einer Kurvenscheibe angetriebener Fadenführer den Faden in spiralartigen Windungen kegelförmig aufschichtet. Kommt der Fadenführer gegen den dickeren
Teil des abgestumpften Kegels, so wird infolge der gleichbleibenden Drehzahl der Spindel mehr
Faden in der Zeiteinheit aufgewickelt als am dünnen Teil. Die Folge davon ist, dass die
Fadengeschwindigkeit unmittelbar vor der Aufrollspule beträchlich schwankt. Sie kann in ein- zelnen Fällen das sechsfache der Minimalgeschwindigkeit betragen.
Es gibt nun Apparate, bei denen der aufzuspulende Faden vom Haspel weg über einen federnden Fadenüberlaufbügel der Spule zugeführt wird.
Die Erfahrung hat aber gezeigt, dass auf diese Weise kein vollständiger Ausgleich der
Fadengeschwindigkeit und damit der Fadenspannung erzielt'werden kann, schon aus dem Grunde nicht, weil der den Endstellungen des Fadenüberlaufbügels entsprechende, auf den Faden ein- wirkende Zug stark verschieden ist, denn die Federspannung des Bügels wächst mit dessen zunehmendem Ausschlag.
Es gibt nun auch Vorrichtungen, die eine Regelung der Fadengeschwindigkeit so bewerk- stelligen, dass der Faden unmittelbar vor der Spule von einem Schwingfinger zwischen zwei feststehenden Fadenführern hindurchgezogen wird. Es wird damit periodisch mit der Faden- führerbewegung ein Fadenvorrat gebildet, der im geeigneten Augenblick wieder abgegeben werden kann, wenn der Fadenverbrauch der Spule zunimmt. Durch solche Konstruktionen werden aber die Fadenablenkungen und die Reibungsstellen vergrössert, so dass der Faden zu stark und regelmässig beansprucht wird.
Die Erfindung bezweckt nun, einen Fadengeschwindigkeitsausgleich herzustellen, bei dem gleichzeitig die Geschwindigkeit der den Faden liefernden Spule oder des Haspels und die Fadenspannung konstant gehalten wird.
Dies wird dadurch erreicht, dass ein möglichst hoch über der Mitte der Gesamtlänge der
Aufrollspule befindliches Fadenüberlauforgan eine senkrecht zur Achse der sich bildenden Spule gerichtete, gesteuerte Schwingbewegung ausführt, welche die periodisch wiederholenden Schwan- kungen der Umfangsgeschwindigkeit an der Auflaufstelle des Fadens ausgleicht, so dass in dem von der Abrollspule bzw. vom Haspel zum Überlauforgan laufenden Trumm die Fadengeschwindig- keit konstant bleibt. Dadurch wird im Verein mit den zur Führung des Fadens verwendeten, die Reibung verringernden Rollen eine viel grössere Fadengeschwindigkeit ermöglicht.
Die Zeichnung veranschaulicht den Erfindungsgegenstand in mehreren Ausführungsbei- spielen. Fig. 1 ist ein senkrechter Schnitt durch den Spulapparat und die Fadenführerstange.
Fig. 2 ist ein rechtwinkelig zu Fig. 1 geführter senkrechter Schnitt durch eine schraubenfömig verzahnte Kurvenscheibe. Fig. 3, 4 und 5 zeigen Beispiele von Spulen mit kegelförmiger
Wicklungsschichtung und Fig. 6 und 7 zwei andere Ausführungsbeispiele des Erfindung- gegenstandes.
In einem Gehäuse 1 ist eine Spindelwelle 2 gelagert. Sie trägt an einem aus dem Gehäuse vorstehenden Ende eine Reibscheibe 3, die von einer Reibscheibe 4 angetrieben wird.
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Am andern Ende ist ein Mitnehmer 5 für einen Spulenkörper 6 angebracht. Im Gehäuse 1 sitzt auf einer zweiten Welle 7 frei drehbar ein Schraubenrad 8, das von einem auf der Spindelwelle 2 aufgekeilten, kleineren Schraubenrad 9 getrieben wird. In das Schraubenrad 8 sind beidseitig Kurvennuten 10 und 11 gefräst, wovon die eine Nut 10 zur Bewegung der Fadenführerstange 12 dient. Die andere Kurvennut 11 bewegt mittels einer darin laufenden Rolle 13 einen Schieber 14 und durch eine an diesen angelenkte Zugstange 15 eine im Lagerbock 16 drehbare Wippe 17, so dass ein an der Wippe 17 angebrachtes Fadenüberlauforgan, das im beschriebenen Ausführungsbeispiel als Rolle 18 ausgebildet ist, sich periodisch auf-und abwärts bewegt.
Diese Fadenüberlaufrolle 18 ist möglichst hoch über der Mitte der Gesamtlänge der sich bildenden Spule. 80 angebracht, jedoch so, dass sie von der die Maschine bedienenden Person noch bequem erreicht werden kann.
Die in bekannter Weise am Gehäuse befestigte Schraubenspindel 28 trägt ein Reibrädchen 19, das von der Spule 20 durch Reibung entsprechend dem Materialauftrag gedreht wird.
Auf der Fadenführerstange 12 sitzt eine Hülse 21, die in bekannter Weise einen Fadenführer 22 trägt, dessen Ende zu einer Öse 23 geformt ist und die Aufgabe hat, den von der Abrollspule 25 bzw. vom Haspel kommenden Faden 24 durch eine Hin-und Herbewegung auf der Spulenoberfläche zu verteilen.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende : Das auf der angetriebenen Spindelwelle 2 sitzende Schraubenrad 9 versetzt das grosse Schraubenrad 8 in Drehung, u. zw. derart, dass nach X Umdrehungen der Spindelwelle 2 das grosse Schraubenrad eine vollständige Umdrehung gemacht hat, so dass die von der, Kurvennut 10 vermittels der Rolle 26 angetriebene Fadenführerstange 12 eine ganze Hin- und Herbewegung ausführt. Somit legt den Faden- führer 22 in dieser Zeit um den Kegelmantel der Spule. je eine Spirale von X/2 Windungen aufwärts und abwärts.
Die zweite Kurve 11 erteilt der Fadenüberlaufrolle 18 mittels des von der Rolle 13 angetriebenen Schiebers 14 durch die Zugstange 15 und Wippe 17 eine solche Bewegung, dass die Fadengeschwindigkeit im aufsteigenden Trumm 27 zwischen Abrollspule bzw. Haspel und Fadenüberlaufrolle 18 trotz der periodisch veränderlichen Umfangsgeschwindigkeit der sich bildenden Spule an der Auflaufstelle des Fadens gleich bleibt.
In notwendigem Zusammenhang mit dieser gleichbleibenden Fadengeschwindigkeit wird auch der Fadenzug während des Spulens an irgendwelcher Stelle der Kegelfläche gleichmässig bleiben. Der Fadenführer 22 steht an einem der beiden Hubenden, wie sich die Fadenüberlaufrolle 18 in der Mitte ihres Hubes befindet und der Faden bleibt auch zwischen der Überlaufrolle 18 und der Auflaufstelle auf die Spule stets gleichmässig gespannt.
Fig. 3,4 und 5 veranschaulichen verschiedene Spulen, bei denen die Wicklung kegelförmig geschichtet ist.
Beim Beispiel nach Fig. 6 sitzt ein Exzenter 29 auf der Welle 7, dessen Stange 30 ein in einem ortsfesten Rohr 31 eingeschlossenes, die Fadenüberlaufrolle 18 tragendes Kabel 32 hin und her bewegt und so die Rolle 18 hebt und senkt.
Beim Beispiel nach Fig. 7 sitzt auf der Welle 7 eine Exzenterscheibe 33, die mittels auf ihr laufender, an einem Schieber 14 befestigter Rollen 13 einen in einem ortsfesten Rohr 31 geführten Stahldraht 32 hebt und senkt. Ein am oberen Ende dieses Drahtes befestigter Stab 34 trägt die Fadenüberlaufrolle 18.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Fadengeschwindigkeits-und Fadenspannungs-Regelvorrichtung für Spulmaschinen mit kegelförmig gewickelten Spulen, beispielsweise Schussspulmaschinen, unter Verwendung eines eines schwingbar angeordneten Fadenüberlauforganes, dadurch gekennzeichnet, dass dieses möglichst hoch über der Mitte der Gesamtlänge der sich bildenden Spule (20) angeordnete Fadenüberlauforgan (18) eine senkrecht zur Achse der Spule (20) gerichtete gesteuerte Schwingbewegung so ausführt, dass der Faden (24) mit stets gleichbleibender Geschwindigkeit vom Haspel bzw.
von der Abrollspule abgezogen wird und mit stets gleichbleibender Spannung in einer Geraden vom Überlauforgan (18) zur Öse (23) des Fadenführers (22) läuft, wobei der Fadenführer an einem der beiden Hubenden steht, wenn sich das Fadenüberlauforgan (18) in der Mitte des Hubes befindet.