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Verfahren zum Färben von Asbestzementschiefer.
Asbestzementschiefer, welcher in bekannter Weise auf Pappenmaschinen hergestellt wird, kann bisher in zweierlei Art gefärbt werden. Die eine Art des Färbens besteht darin, dass man dem Gemisch von Asbest und einem hydraulischen Bindemittel den Farbstoff in genügender Menge bereits im Holländer zusetzt, so dass der innig vermengte Brei gefärbt auf der Pappenmaschine zur Verarbeitung gelangt.
Eine zweite Art zum Färben von Asbestzementschiefer besteht darin, dass man die erzeugten Platten einseitig mit Farbe bestreicht oder nach dem Spritzverfahren färbt.
Diese beiden bisher bekannten Verfahren zum Färben von Asbestzementschiefer haben jedoch grosse Nachteile. Bei dem an erster Stelle genannten Verfahren wird es bekanntlich notwendig, grosse Mengen von Farbstoffen zu verwenden, um eine intensive Färbung der Platten zu erzielen und der Eigenschaft der Asbestfaser zu entsprechen, die nur schwer eingefärbt werden kann. Die so verwendeten grossen Mengen Farbstoffs verursachen jedoch, dass der Farbstoff einerseits das Asbestkristall, anderseits das Zementmolekül umhüllt. Aus diesem Grunde ist die für eine homogene Platte mit grosser Festigkeit notwendige Voraussetzung der unmittelbaren Berührung der Asbestkristalle mit den Zementmolekülen beeinträchtigt, so dass durch dieses Verfahren wohl intensiv eingefärbte, jedoch bloss minderfeste Platten hergestellt werden können.
Wird der Farbeneintrag vermindert, so kann eine entsprechend intensive Färbung nicht erzielt werden.
Das an zweiter Stelle genannte Verfahren zum Färben von Asbestzementschiefer hat den Nachteil, dass eine innige Verbindung des Farbstoffes mit der Platte überhaupt nicht zu erreichen ist und eine zeitliche Loslösung des Farbstoffes von der Platte in Kauf genommen werden muss.
Auch bei der Herstellung von Asbestzementschiefer durch Aufeinanderpressen geeigneter Materialschichten wurde die Einfärbung der Oberfläche des zu pressenden Stranges in verschiedener Art versucht. Man hat hiebei entweder auf die Oberfläche des bereits zum Pressen vorbereiteten Stranges den Farbstoff aufgestreut oder aber den Farbstoff mit dem Materialgemisch vermengt, welches die Deckschicht des zu pressenden Stranges bilden sollte. In beiden Fällen erzielte man keine entsprechende Einfärbung, weil einerseits der nur lose auf dem zu pressenden Strang liegende Farbstoff von den Presswalzen zum Teil wieder entfernt wurde, indem er an diesen haften blieb, anderseits der Oberflächendruck beim Pressen eine dauerhafte Verbindung des Farbstoffes mit dem zu pressenden Strange nicht zu erreichen vermochte.
Diese Nachteile zu beheben ist der Zweck der Erfindung. Sie besteht im wesentlichen darin, dass ein trockenes Gemisch von Farbe und hydraulischem Bindemittel vor dem Vakuumsauger der Pappenmaschine jeweils nur auf die der Formatwalze zugekehrte Seite des die erste Lage der die Formatwalze umgebenden Florbandschichte bildenden Asbestzementflores aufgetragen wird. Das Florband hat genügend Wassergehalt, um dieses Gemisch von Farbstoff und hydraulischem Bindemittel anzufeuchten, so dass es durch die Wirkung des Vakuumsaugers in das Flor hineingezogen wird und so mit der ersten auf die Formatwalze aufzubringenden Florbandlage eine innige Verbindung eingeht.
Die Rückseite dieser ersten Florbandlage besteht nur aus dem zur Verwendung gekommenen Werkstoff (Asbest und Zement), wodurch die innige Verbindung dieser ersten, an ihrer Oberseite gefärbten Florbandlage mit den nachfolgenden Floren nicht beeinträchtigt ist.
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färbungsvorrichtung und Fig. 3 in Seiten- und Endansicht einen Einzelteil.
Aus dem Stofftroge 1 wird das Asbestzementgemisch in Form eines Flores in bekannter Weise mittels des Transporttuches 2 abgenommen und zwischen Brust-und Formatwalze 3, 4 auf letztere geführt. Hiebei geht das Florband über den Vakuumsauger 5.
Gemäss der Erfindung soll jeweils nur das erste unmittelbar an der Formatwalze anliegende Flor gefärbt werden. Hat die Schichtung der Flore auf der Formatwalze das gewünschte Mass erreicht und wird die so gebildete Platte von der Formatwalze abgenommen, so legt sich ein bereits gefärbtes erstes Florband neuerdings um die Formatwalze.
Dieser Arbeitsgang kann z. B. durch die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung erzielt werden.
In den Behälter 6 wird das Gemisch von Farbstoff und hydraulischem Bindemittel gefüllt, das von einer Transportschnecke 7 in das Fallrohr 8 und in den Verteiler 9 gelangt. In diesem ist eine Verteilerschnecke angeordnet, so dass das Gemisch gleichmässig auf ein Rüttelsieb 10 und auf das Flor fällt.
Der Abstand x der Formatwalze von der EinfärbungssteIIe entspricht nahezu dem Umfang der Formatwalze.
Der Antrieb 20, 21, 22 für die Transportschnecke die Verteilersehnecke im Verteiler 9 und für das Rüttelsieb 10 erfolgt von einem gemeinsamen Vorgelege 11 aus, dessen Kupplungsorgan 12 (Fig. 2) von dem Kern eines Elektromagneten 13 überwacht wird. Der Stromkreis, in welchem dieser Elektromagnet eingeschaltet ist, wird von einem einstellbaren Kontakt geschlossen und unterbrochen, der aus
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abwärts gedrückten Bolzend befestigt, der einen eingeschraubten Stift 11 besitzt, welcher in verschiedenem Abstand eines am Maschinenrahmen. drehbar gelagerten Hebels 18 eingestellt werden kann.
Der Hebel wird dadurch verstellt, dass sich die Formatwalze im Masse der sich aufwickelnden Flore von der Brustwalze 3 abhebt ; diese Bewegung wird mittels Ansehlagstiftes 19 auf den Hebel 18 übertragen.
Der Stift 17 wird am Bolzen 16 so eingestellt, dass die Kontaktlamellen 14, 15 sich berühren, sobald sich das letzte die Plattenstärke bestimmende Flor auf der Formatwalze aufzuwickeln beginnt.
In. diesem Momente wird der Stromkreis des Elektromagneten 13 geschlossen, die Kupplung 12 eingerückt
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zwischen der Einfärbungsvorrichtung und der Formatwalze befindliche Länge ungefärbten Flors wickelt sich somit als letzte Schichte der herzustellenden Platte'auf die Formatwalze, auf welcher nun nach den Nuten 23, 24,. 25 die Materialschicht getrennt wird. Ist dieses letzte Flor vollkommen aufgewickelt, so nimmt der Arbeiter die Teile der Materialschicht von der Formatwalze ab, während sich das inzwischen gefärbte Flor an die Formatwalze anlegt. Diese hat sieh aber gleichzeitig gesenkt, der Kontakt M,. ! J ist unterbrochen und damit die Einfärbungsvorrichtung abgestellt.