<Desc/Clms Page number 1>
EMI1.1
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bleichen von pflanzlichen und tierischen Produkten, insbesondere ölhaltigen oder fetthaltigen Produkten, wie Samen, Früchten, Knochen u. dgl. Versuche,
EMI1.2
Gemäss der vorliegenden Erfindung wird nun das Rohgut. das ist das noch das Öl oder Fett enthaltende Ausgangsmaterial, sei es unzerkleinert, sei es im zerkleinerten Zustande. mit Wasserstoffsuperoxyd oder andern aktiven Sauerstoff abgebenden Verbindungen in Gegenwart von solchen Mengen Fett- lösungsmitteln behandelt, welche zur Benetzung des Gutes ausreichen.
Es ist schon vorgeschlagen worden, Schmutzöle, Abfallfette und Abfallöle mittels Oxydationsmitteln, z. B. Ammoniumpersulfat oder Wasserstoffsuperoxydlösungen. in Gegenwart von indifferenten flüchtigen Lüsungsmitteln zu behandeln ; ferner ist es auch bekannt, Öle, Fette, Wachse u. dgl. durch Einwirkung von organischen Superoxyden zu bleichen, wobei das Fett in neutralen Medien, wie z. B.
Benzin oder Tetrachlorkohlenstoff, gelöst wurde. Demgegenüber ist es für das vorliegende Verfahren
EMI1.3
materialien, allenfalls im zerkleinerten Zustand, mit den Wasserstoffsuperoxydlösungen oder ändern aktiven Sauerstoff abgebenden Verbindungen in Gegenwart von Lösungsmitteln in Berührung'gebracht werden.
In dieser Weise gelingt es, in einem einzigen Arbeitsgauge und unter günstigen Bedingungen
EMI1.4
bessere Berührung mit den Bleichlösungen bewirkt wird und dass schliesslich die katalytische Zersetzung in dem Gut die Wirkung des aktiven Sauerstoffes auf das Öl oder Fett unterstÜtzt
Netzungsversuehe mit Sojabohnen und Sojabohnenmehl haben gezeigt, dass die Netzmittelmengen im Verhältnis 1 : 25 stehen (ohne Berücksichtigung der von dem Gut eingesaugten Flüssigkeit). Grob zerkleinertes Material verhält sich ähnlich wie unzerkleinertes. Daraus erhellt, dass viel kleinere Mengen
EMI1.5
werden als bei der Behandlung von Mehl und dass deshalb auch viel konzentriertere Lösungen verwendet werden können.
Auch ist der Leerverbrauch an aktivem Sauerstoff bei der geriingeren Oberfläche bedeutend geringer. Es empfiehlt sieh daher. Saaten in Form von Schrot, jedenfalls aber vor der Feinmahlung zu bleichen.
Extrahiert man die gemäss der Erfindung behandelten Materialien, so erhält man bedeutend höhere Ausbeuten an Öl oder Fett als bei der Extraktion von mit wässrigen Wasserstoffsuperoxydlösungen behandeltem Gut. Dies beruht offenbar darauf, dass bei Verwendung wässriger Lösungen die starke Feuehtigkeit das Eindringen des Extraktionsmittels verhindert.
Als Lösungsmittel bieten sich in erster Linie organische Flüssigkeiten, wie Alkohole, Benzin, Benzol, Schwefelkohlenstoff. Chloroform, Pyridin, Chlorkohlemstoffverbindungen, wie Tetrachlorkohlenstoff,
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
Öl- oder Fettextraktion in der Weise verbunden werden, dass sie mit einem Lösungsmittel durchgeführt wird, welches Wasserstoffsuperoxyd bzw. eine andere aktiven Sauerstoff abgebende Verbindung enthält.
Sowohl pflanzliche als auch tierische Materialien lassen sich nach dem Verfahren gemäss der Erfin-
EMI2.2
oder Herauslösen der fetten Anteile mit Säuren, zeitigt das Verfahren gemäss der Erfindung Vorteile, indem eine raschere und intensivere Durchdringung des Gutes mit der Bleiehflüssigkeit erzielt wird, und ferner die Netzung viel wirksamer gestaltet wird. Die Anwendung des Verfahrens ist aber auch nicht auf ölhaltige und fetthaltige Produkte allein beschränkt, vielmehr wird auch bei der Behandlung von andern Produkten ein günstiges Ergebnis hervorgerufen.
EMI2.3
wie insbesondere Peroxyde oder Persalze, Verwendung finden.
Ausführungsbeispiele :
1. Sojabohnen werden mit einem Gemisch von 10 Teilen Benzin, 2 Teilen Alkohol und 1 Teil
EMI2.4
Die in dieser Weise behandelten Bohnen sind viel weisser als das Ausgangsmaterial, die grüngelbe Farbe verschwindet, und es wird ein goldgelber Ton erhalten. Das aus dem gebleiehten Gut vermahlene Mehl ist ebenfalls von viel hellerer Farbe als das aus unbehandelten Bohnen gewonnene Produkt. Wird das so vorbehandelte Material extrahiert, so wird auch ein helleres 01 erhalten als aus unbehandeltem.
2. Zur Extraktion von Sojaschrot wird ein Flüssigkeitsgemisch aus 40 Teilen Benzol, 40 Teilen Benzin, 18 Teilen Alkohol und 2 Teilen Wasserstoffsuperoxyd 40% ig verwendet. Die Arbeit wird kalt durchgeführt und dafür Sorge getragen, dass das bleichende Extraktionsmittel gut emulgiert auf das Extraktionsgut kommt. Zweckmässig verwendet man eine mit Rührern ausgestattete Auslaugebatterie.
Man erhält sowohl einen sehr hellen Ölauszug als auch, nach dem Abtreiben des Lösungsmittels, einen Extraktionskuchen, der vermahlt ein nahezu weisses Mehl gibt. Öl wie Mehl sind viel heller als bei der bisher üblichen Aufarbeitung.
3. Bei der Verarbeitung von Knochen behandelt man das Rohmaterial erst in der Kälte über Nacht mit einem Gemisch aus 8 Teilen Benzin, 1 Teil Alkohol und 1 Teil Wasserstoffsuperoxyd 300ig vor und führt erst dann die Entfettung entweder mit Benzin oder nach dem Salzsäureverfahren durch. Es wird dabei ein sehr helles Fett und auch ein sehr reiner, heller Knoehenknorpel für die Verarbeitung auf Leim erhalten.
EMI2.5
Sauerstoff abgebenden Verbindungen, wie Peroxyden oder Persalzen, in Gegenwart von solchen Mengen von Fettlösungsmitteln behandelt wird, welche zur Benetzung des Gutes ausreichen.