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Verfahren zum Auftragen mehrerer schnell anfeinanderfolgender Anstrichschichten.
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stände aller Art geschützt worden, bei dem man die Gegenstände zunächst mit einem Grundanstrich aus einer solchen Masse versieht, deren Bindemittel aus fettem Öl besteht, das mit Chlorschwefel unter Zusatz von Verdünnungsmitteln (z. B. Lackbenzin) und weiteren Mengen fetten Öles nur teilweise umgesetzt worden ist, und dann auf diesen noch nassen Grundanstrich einen zweiten Anstrich, der das gleiche Bindemittel enthält, aufträgt.
Es wurde nun gefunden, dass diese neue Arbeitsweise auch unter Verwendung solcher Anstrichmittel ausführbar ist, die Bindemittel enthalten, deren Anteil an fettem Öl nicht mit Chlorschwefel vorbehandelt worden ist. Es wurde festgestellt, dass jedes Bindemittel, bei dem der Anteil des fetten Öles in solcher Weise vorbehandelt ist, dass die Durchtrocknung in ganzer Masse von innen heraus möglich ist, für das Verfahren verwendet werden kann.
Bei der Herstellung von Anstrichen mit den bisher gebräuchlichen Anstrichmitteln bedarf der Ölanteil des Bindemittels zur Trocknung des Sauerstoffs der Luft, der naturgemäss nur von aussen her, also zunächst nur auf die Oberfläche des Anstriches einwirken kann und infolgedessen die Trocknung von der Oberfläche her einleitet.
Bei der Verwendung von Anstrichmassen, deren öliger Anteil in an sich bekannter Weise durch die Einwirkung von Luft oder ozonhaltigen Gasen bis zur zähen Konsistenz vorbehandelt worden ist, lässt sich jedoch, wie die Anmelderin festgestellt hat, erreichen, dass der Ölanteil in seiner ganzen Masse von innen heraus erstarrt, noch ehe sich der Einfluss des von aussen her wirkenden Luftsauerstoffes, dessen Reaktionsablauf eine gewisse Zeitspanne erfordert, auswirken kann. Das Eigentümliche solcher fetten Bindemittel ist ihre faktis-oder linoxynartige Beschaffenheit und ihre zähe Konsistenz. Sobald nach dem Aufstreichen das leicht flüchtige Verdünnungsmittel, gewöhnlich Lackbenzin, das in verhältnis-
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oder weniger flüssigen Zustand behalten, in einen halbfesten oder festen Zustand über, den man am besten als gelartig bezeichnen kann.
Das Eigentümliche solcher fetten Bindemittel ist neben ihrer gelartigen Beschaffenheit, eine zähe Konsistenz sowie eine weitgehende Anlagerung von Sauerstoff, wodurch die gekennzeichneten Öle im Gegensatz zu den allgemein verwendeten Ölbindemitteln verhältnismässig hohe Acetylzahlen bekommen. Während z. B. Leinöl oder Leinölstandöl nur eine Acetylzahl von etwa 5 aufweist, zeigen die hier gekennzeichneten Öle hohe Aeetylzahlen, so z. B. solche von 50 bis 75 und mehr, die innerhalb dieser Grenzen je nach Herkunft und Qualität der fetten Öle schwanken.
Solche Anstrichmasse können auch zweckmässig in Mischung mit geringen Mengen hochsiedender, also schwerflüchtiger Zusätze, wie z. B. hochsiedenden Kohlenwasserstoffen, ätherischen Ölen, organischen Aminen oder hochsiedenden Estern aufgestriehen werden, die die Oberflächenoxydation verzögern. Neben diesen Zusätzen ist selbstverständlich die Zugabe von Sikkativen zur vollständigen Durchtrocknuns ; der fetten Anstriche notwendig.
Alle mit den im vorstehenden gekennzeichneten Anstrichmittel erhaltenen Anstriche zeigen die bemerkenswerte, bisher nicht bekannte Eigenschaft, dass man sie, auch bei Verwendung von Farben, bereits vor vollständiger Troeknung der Aufstrielhe. also noch nass mit anderen Ans1rirhsrhirhten überziehen
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kann. Je nach den Verhältnissen. Temperatur und luftbewegung im Lackierraum oder im Freien, ist schon nach einer Viertelstunde der Auftrag des nächstfolgenden Anstriehes möglich. Die Auswirkung in der Anstrichtechnik, die heute besonders auf rasche Herstellung der Anstriche grössten Wert legt.
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tragen konnte.
Als Endanstrieh kann man ein beliebig zusammengesetztes Anstrichmittel, z. B. einen Nhro- eelluloselack, auf die noch nassen Voranstriehe auftragen.
Beispiele für den Anstriehaufbau.
1. Für Rostschutzanstriche. Als Grundanstrich einen Mennigeanstrieh nach folgender Vorschrift : 800 Teile Bleimennige, 105 Teile Ölbindemittel mit Sikkativ nach dem beschriebenen Verfahren. etwa 80 Teile Lackbenzin ; darauf etwa nach 1 Stunde ersten Deckanstrieh. Bleiweissgrundfarbe uran.
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farbe halbmatt, darauf nach einer weiteren Stunde Ölüberzugslack oder auch Nitroeelluloseilberzns- lack oder anstatt der farblosen Lacke auch entsprechend Emaillacke deckend oder lasierend.
Die Zusammensetzung der Grundfarbe ist ähnlich wie die der Bleiweissfarbe für ersten Deckanstrich mit entsprechendem Pigment.