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Es sind Gewindebohrer mit unterteilten Schneidkanten für Flachgewinde bekannt. (Vgl. die Deutsche Patentschrift Nr. 435633. ) Bei diesen sind aber die Unterteilungen in den ein- zelnen Kämmen derart versetzt zueinander, dass in der Richtung der Schraubengänge der her- zustellenden Gewinde abwechselnd mehr oder weniger in das Werkstück einschneidende
Teile zur Wirkung kommen. Die Herstellung solcher Bohrer ist umständlich und teuer. Die
Einwirkung auf das Werkstück ist ungleichmässig und hart. Der erfindungsgemässe Bohrer ist wesentlich einfacher in der Herstellung und in der Wirkung den bekannten Bohrern insofern überlegen, als der Angriff auf die zu bearbeitenden Flächen gleichmässig und ruhig, unter möglichst geringer Beanspruchung des Werkzeuges stattfindet.
Beim Bohrer nach der Erfindung sind im Gegensatz zum Bekannten die Schneidkanten in den Kämmen gleichartig ausgebildet, indem die hohen und tiefen Stufen der Zähne je für sich eine Gewindefläche mit gegen den zylindrischen Bohrerteil stetig zunehmendem Aussendurehmesser bilden. Alle weit vorstehenden Schneidkanten liegen z. B. immer oben und alle zurückspringenden Schneidkanten dann immer unten.
Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer beispielsweisen Ausführungsform dargestellt ; Fig. 1 zeigt eine Ansicht des Bohrers und teilweise einen Längsschnitt, Fig. 2 die Umrisslinien der Zähne vergrössert.
Der Bohrer zerfällt im wesentlichen in einen kegeligen Teil 1 und einen zylindrischen Teil 2 ; innerhalb des Teiles 1 ist jeder Schneidzahn abgestuft und bildet zwei Stufen, eine höhere a und eine tiefere b, die beim gezeichneten Ausführungsbeispiel unterhalb der Stufe a liegt. Die Schneidkante der Stufe a liegt somit auf einem grösseren Durchmesser wie die Schneidkante der Stufe b. Alle hohen Stufen für sich und alle tiefen Stufen für sich bilden zusammen je eine Gewindefläche, deren Durchmesser allmählich bis auf den Durchmesser der Schneidzähne e im zylindrischen Teil 2 zunimmt. Die Gewindefläche aspringt kammartig oberhalb der Gewindefläche b vor.
Die Unterschiede zwischen dem Aussendurchmesser der Zähne des zylindrischen Teiles und den Aussenhalbmessern der Stufen a und b, welche in Fig. 2 mit d bzw. c bezeichnet sind, werden stetig gegen den zylindrischen Teil 2 zu immer kleiner, bis sowohl die Stufen a als auch die Stufen b den Aussendurchmesser des zylindrischen Teiles erreicht haben.
Die hohen und tiefen Stufen im kegeligen Teil des Bohrers schneiden hintereinander in die von dem jeweils vorhergehenden Zahn bearbeiteten Teile im Werkstück, u. zw. werden immer gleich dünne Späne von den einzelnen Stufen abgenommen, bis der zylindrische Bohrerteil zur Wirkung kommt, in welchem beide Stufen a. b zusammenfallen und die Endschneidzähne e bilden.
Der Bohrer gemäss der Erfindung verlangt nur einen geringen Kraftaufwand. so dass auch Gewinde mit grossem Durchmesser unter verhältnismässig geringer Beanspruchung geschnitten werden können. Der Bohrer ist nicht so stark auf Verdrehung beansprucht wie die bekannten Bohrer, so dass er dem Zerstören weniger ausgesetzt ist. Das Schneiden geschieht sanft, weich und gleichmässig.