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Giftgassehutzvorriehtiing.
Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Vorrichtung zum Schütze von Militär und Zivilbevölkerung für den Fall von Gasangriffen in künftigen Kriegen. Die bereits bestehenden Gasmasken bilden bei dem heutigen Stande der Giftgastechnik nur unzureichenden Schutz und versagen bei gewissen Gasen vollständig. Trotz der drohenden Gefahr eines Gaskrieges, der bei unzureichenden Schutzmass- nahmen unabsehbare Folgen zeitigen würde, gibt es bis jetzt keine wirklich brauchbaren und absolut sicheren Vorrichtungen, um dieser Gefahr wirksam begegnen zu können.
Die Erfindung zeigt eine Schutzvorrichtung in Form einer doppelwandigen Glasglorke, deren Zwischenräume mit einer Flüssigkeit, am vorteilhaftesten mit Glyzerin, ausgefüllt sind ; diese Glocke ruht auf einer fassonierten Glasplatte auf dem Boden und ist durch einen Flüssigkeitsverschluss gegen aussen abgedichtet. In der Decke ist eine für den Fall der grössten Gefahr vollständig abschliessbare Abzugsmöglichkeit für verbrauchte Luft vorgesehen. Die Lufterneuerung erfolgt aus Stahlflasehen, die hochkomprimierte Luft, z. B. mit höherem Sauerstoffgehalt, enthalten. Ausserdem ist ein Lebensmittelbehälter und ein dicht verschliessbarer Kasten für Toilettezweckevorgesehen, die beide als Sitzgelegenheit dienen können.
Zum leichten Hochheben der Glocke beim Einsteigen ist ihr Gewicht mit Gegengewicht annähernd ausgeglichen.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel in zwei Figuren dargestellt, es zeigt Fig. 1 Längsschnitt, Fig. 2 Luftabzug im Schnitt.
Die Schutzvorrichtung besteht aus einer Glocke a, die viereckigen, runden oder ovalen Querschnitt
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seitig durch Versteifungen c zusammengehalten werden ; der Zwischenraum der Doppelwände ist mit einer Flüssigkeit d, am besten mit Glyzerin, gefüllt. Diese Füllung hat den Zweck, dass durch etwa poröse, wohl gegen Flüssigkeit noch abdichtende Stellen in der Glaswandung kein Gasaustauseh von innen nach aussen vor sieh gehen kann. Selbstverständlich kann man für billigere Ausführungen auch mit massiven, sorgfältig geprüften, einfachen Glaswänden auskommen. Auf dem Boden liegt eine starke fassonierte Glasplatte e auf einer weichen Unterlage, einem Teppich od. dgl.
Die am äusseren Umfange der Platte
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Die Lufterneuerung in der Glocke erfolgt aus am Boden in Ständern g gelagerten Stahlflaschen h, die wie der Lebensmittelkasten i und der für Toilettezwecke ausgebildete, dicht abschliessbare, eventuell mit einer Holzwand zu umgehende Kasten k als Sitzgelegenheit dienen können. Der Abzug der verbrauchten Luft erfolgt durch eine in der Decke angeordnete, sich nach oben verjüngende kegelförmige Öffnung m, die eine Anzahl siebartig durchbrochener Platten n aufnimmt. deren Zwischenräume mit einer die üblichen Gase absorbierenden Masse 0, die erneuert werden kann, ausgefüllt sind.
Die Luft, die in der Glocke immer einen kleinen Überdruck aufweist, kann durch diese Siebe und die poröse Füllung langsam und gleichmässig entweichen, in dem Masse wie sie durch frische sauerstoffreiche Luft aus den Flaschen h ersetzt wird. Für die Zeit der grössten Gefahr kann die Öffnung durch eine mit Gummidichtung p versehene Verschlussklappe q, die in den Scharnieren r drehbar gelagert und etwa bis zu der gezeichneten Lage aufklappbar ist, dicht verschlossen werden, indem die Platte mit Hilfe der Flügelmutter s gegen die Decke gepresst wird. Die Unterseite der Platte kann noch mit einer Glassehale t ausgestattet sein, die eine durch ein Trockenelement gespeiste Glühlampe aufnimmt.
Zum Zwecke des Hochhebens für das Einsteigen ist die Glocke an einem Seil u aufgehängt, das über die Rollen v läuft und ein Gegen-
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gewieht it) trägt, welches das Gewicht der Glocke teilweise ausgleicht. Die senkrechte Führung der Glocke erfolgt in den mit Rollen a ; versehenen Ständern y. Im Gebrauchsfalle wird die Glocke hockgezogen. dann nach Einsteigen von innen wieder mit den Handgriffen herabgedrickt und nach beendigter Gefahr ebenso wieder von innen angehoben. Für kleinere Ausführungen können die Führungsschienen wegfallen und die Glocke einfach durch einen einseitigen Seilzug in eine schräge Lage gekippt werden.
Mit Hilfe dieser Vorrichtung, die in allen Grössen, z. B. für eine Familie, fiir ein ganzes Miethaus oder
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und so viel wertvolles Menschenmaterial erhalten werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Giftgasschutzvorriehtung, dadurch gekennzeichnet, dass eine doppelwandige Glasglocke deren Hohlwände mit einer Flüssigkeit ausgefüllt sein können, auf einer Glasplatte (e) in einer Rinne (/), durch Flüssigkeit nach aussen abgedichtet, aufruht und in der Decke eine Abzugsöffnung (m) für verbrauchte Luft besitzt, die ganz abgeschlossen werden kann, wobei ein Seilzug (u, r) mit Gegengewicht ein leichtes Hochziehen der Glocke ermöglicht.
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