AT124848B - Verfahren zur Herstellung von Schuhwerk. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Schuhwerk.

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Paul Dipl Ing Dr Wangemann
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Paul Dipl Ing Dr Wangemann
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  Verfahren zur   Herstellung   von Schuhwerk. 



   Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zur Herste]lung von Schuhwerk. Das Neue und Wesentliche besteht darin, dass der nahtlose Oberteil oder bei   Lederschuhwerk   das Futter zusammen mit der Innensohle in einem einzigen Stuck in der endgültigen Form als Formling durch Weben hergestellt wird. Es ist bekannt, schlauchförmige   Webstüeke   veränderlichen Querschnittes herzustellen.

   Diese können aber nicht für den vorliegenden Zweck   benutzt werden : Die   Herstellung des Oberteiles aus einem gewebten Formling an Stelle des flachen, bisher verwendeten Gewebes vermeidet die Zusammensetzung des Oberteiles und der Innensohle aus mehreren   Stücken,   vermeidet den Abfall durch Verschnitt, vermeidet das Zusammensteppen aus einzelnen Teilen, vermeidet die sonst unvermeidliche Streckung des
Gewebes nach den einzelnen Richtungen und verbilligt infolgedessen das Schuhwerk ganz ausserordentlich. 



   Von grösster Bedeutung ist, dass das Schuhwerk in Gemässheit der Erfindung nach keiner Richtung hin einer unerwünschten Dehnung unterworfen ist. Infolgedessen kann der gewebte Formling nicht nur für Haus-, Sport-,   Gummi-und Bettschuhe   als Oberteil Verwendung finden, sondern auch bei Ledersehuhen und Stiefeln als Futterteil benutzt werden, welcher im Gegensatz zu der bisherigen Herstellung von Schuhwerk der tragende und   hauptbeanspruehte   Teil des Schuhwerkes ist. Während man bisher gezwungen war, für Lederschuhwerk eine sorgfältige Auswahl des Leders zu treffen und es bei der Schuhfabrikation bis zur Dehnungsgrenze auszustrecken (zwicken), ist bei der Verwendung eines gewebten Formlings als Futter dieses nicht mehr notwendig.

   Der undehnbare Formling nimmt, als Futterstoff verwendet, infolge seiner Undehnbarkeit die gesamte Beanspruchung durch den Fuss beim Gebrauch auf. Infolgedessen kann man ein billiges, nicht brennendes Leder verwenden, da dasselbe keiner Dehnung durch den Gebrauch und die   Fussbeanspruchung   unterworfen ist. Infolgedessen ist es möglich, zwischen der Aussenhaut des Leders und dem   undehnbaren   Futterformling eine für die Lüftung wünschenswerte Zwischenschicht zu belassen. 



   In der Zeichnung ist ein einheitlicher Oberteil in Gemässheit des vorliegenden Verfahrens dargestellt. Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung, von der Unterseite der Sohle gesehen ; Fig. 2 zeigt 
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   In Fig. 1 ist ein Oberteil dargestellt, welcher mit der Innensohle aus einem einheitlichen   Stück   besteht. Vorteilhaft wird beim Weben ein durchgehender, umlaufender Schussfaden f verwendet. Je nach der Verjüngung der Schuhspitze können die Fäden g zusammengezogen aus dem Gewebe herausragen, so dass die vorstehenden Fäden g des Oberteiles nach dem   Fertigweben   abgeschert werden können. 



  Dadurch wird die Haltbarkeit des Oberteiles in keiner Weise   beeinträchtigt.   



   Der auf diese Weise   hergestellte Oberteilformling   kann in Gemässheit der Fig. 2 ohne weitere Handarbeit alsdann auf der Sohle durch Kleben oder Nähen befestigt werden. Ebenso ist es   möglich,   den Oberteil als Futter mit Leder oder einer anderen   Aussenhaut   zu überziehen. 



   Der Lederschuh mit dem formbestimmenden Futter zeichnet sich durch erhöhte Biegsamkeit und Leichtigkeit aus, besonders wenn statt der sonst üblichen   Papp-oder Celluloidversteifungseinlagen   der Futterformling selbst durch Imprägnieren, beispielsweise an der Spitze, der Ferse oder an den Seiten, versteift wird. Dadurch wird die Herstellung   ausserordentlich   vereinfacht, beschleunigt und verbilligt. 



   Der Erfindungsgedanke wird nicht dadurch berührt, dass beispielsweise an der Ferse oder Spitze zum Einlegen einer Kappe bei   a, eine   Naht vorgesehen ist. Man kann auch den Fiissling mit einer offenen 

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 sohle mit einem Schlitz zu versehen, weil die Innensohle sowieso in ihrer gesamten Breite auf der Laufsohle befestigt wird und dadurch der Schlitz von allen Beanspruchungen des Fusses entlastet sein würde. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Schuhwerk, dadurch gekennzeichnet, dass der Oberteil oder bei Ledersehuhwerk das Futter zusammen mit der Innensohle in einem einzigen   Stück   in der endgültigen
Form als Formling durch Weben hergestellt wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass bei dem Weben des Formlings die umlaufenden Fäden (f) durch die Innensohle und den Oberteil gemeinschaftlich durchgehen.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die je nach der Form- gebung zusammengezogenen Fäden (g) aus dem Gewebe herausgeführt und ohne Unterbrechung des Gewebes abgeschert werden.
    4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der in der endgültigen Form gewebte Formling als undehnbares Futter für Ledersehuhwerk benutzt wird.
    5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Futter- formling und der Aussenhaut (Leder od. dgl. ) eine Luftschicht vorgesehen wird.
    6. Verfahren nach den Ansprüchen 1, 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Futterformling statt durch Einlagen durch Imprägnieren an bestimmten Stellen (Spitze, Ferse, Seite) versteift wird. EMI2.2
AT124848D 1929-08-26 1930-08-16 Verfahren zur Herstellung von Schuhwerk. AT124848B (de)

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