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Steifer Herrenhut und Verfahren zu dessen Herstellung.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von steifen Herrenhüten (Melonen") und besteht darin, dass der weiche rund ausgepresste Filzkopf in einer bei Steifhüten üblichen Form über eine elastische Steifform allseits fest und faltenlos gespannt wird. Weitere Kennzeichen der Erfindung liegen in besonderen Hilfsmassnahmen des Verfahrens zum Zweck der grösseren Formbeständigkeit des Steifhutes sowie schliesslich in der Verwendung besonderer Steifformen.
Die bislang gebräuchlichen halbrunden steifen Herrenhüte (Melonen ; genannt) wurden in der Weise hergestellt, dass der entsprechend rund ausgepresste weiche Filzkopf bzw. die entsprechend geformte Krempe durch bekannte chemische Steifmittel, wie z. B. Schellack, steif gemacht wurde und dadurch für normalen Gebrauch die Form lange Zeit beibehielt. Der Nachteil dieser bekannten MateI1alsteifung bestand jedoch darin, dass bei mechanischen Ansprüchen, wie Schlägen oder Druckdeformationen, nach dem Ausbeulen des Hutes in seine ursprüngliche Form die Beulenränder im steifen Filz dauernd sichtbar waren, da der steife Filz an diesen Stellen Bruchspuren zeigte, welche den Hut unbrauchbar machten, wobei auch nach dem Ausbeulen neben den sichtbaren Bruchrändern dauernde Deformationen der Rundform an der Beulenstelle eintrat.
Erfindungsgemäss wird dieser Nachteil dadurch vermieden, dass der steife Hut, insbesondere an den für die Einbeulung gefährdeten Stellen, aus weichem Filz besteht und die Steifheit durch eine elastische Einlage in dem weichen Filz erzielt wird, so dass jede Hutdeformation im weichen Filz ohne Spuren bleibt und dennoch die steife Hutform dauernd erhalten bleibt.
In der Zeichnung ist der Längsschnitt durch einen nach dem Verfahren hergestellten steifen Herrenhut dargestellt.
Der in bekannter Weise in der üblichen Form hergestellte weiche Filzhut wird über die betreffende Kopfform während der Behandlung gepresst. Über dieselbe Kopfform wird ein elastisches Geflecht oder ein Gewebe gespannt und genau der Kopfform angepasst und durch untere Randfassungsstreifen in dieser Form erhalten. Dieses Geflecht oder Gewebe wird zweckmässigerweise in ebenen Flächen oder Streifen aus Rosshaar, Stahldraht, Kunstseide od. dgl. bzw. einer Kombination dieser Elemente derart hergestellt, dass die Gewebe- bzw. Geflechtefäden untereinander freies Spiel haben, so dass die aus diesem Geflecht durch genaue Anpassung an die betreffende Hutform hergestellte Steifform verlässlich elastisch wird und mechanischen Deformationen gegenüber dauernd formbeständig bleibt, d. h. eingedrückte Beulen durch die Gewebe- bzw.
Geflechteelastizität sofort wieder selbsttätig ausgebeult werden. Die über der Hutform hergestellte Geflecht- bzw. Gewebesteifform kann gegebenenfalls selbst noch durch Schellack, Tragant od. dgl. versteift werden. Über die so hergestellte Steifform, welche sonach in ihren Oberflächenabmessungen genau der inneren Flächenabmessung des herzustellenden Hutkopfes entspricht, wird sodann der weiche Filzkopf allseits fest und faltenlos gespannt, worauf die Steifform zweckmässigerweise durch das nachträglich angenähte Schweissleder im Inneren der Hutkrone dauernd und ortsfest festgehalten wird.
Auf der Zeichnung bezeichnet 1 den weichen Hutkopf des herzustellenden steifen Herrenhutes H, 2 die eingespannte elastische Steifform aus dem beschriebenen Gewebe oder Geflecht,
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3 die Stelle, an welcher die elastische Steifform am eingenähten Schweissband 4 abgestützt ist.
Zur Erhöhung der Formbeständigkeit des Hutes kann die höchste Stelle 1 ades Hutkopfes auch durch Schellackanstrich bzw. durch Gummieinlagen im Inneren des Hutkopfes versteift werden, welche Versteifung gegen den Rand 1 r zu verläuft, so dass die gefährdete Rand. wölbung 1 r jedenfalls aus weichem Filz besteht. In ähnlicher Weise kann auch der untere
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Imprägnierungsmittel oder innere Gummieinlagen versteift sein, welche Versteifung gegen den gewölbten Rand 1 ?' des Hutkopfes zu verläuft.
Es sind sodann der höchste Punkt 1 a des Hutkopfes sowie die Unterränder des Hutkopfes 116 durch das Imprägnierungsmittel bzw. die Gummieinlage und die elastische Steifform 2 versteift, wogegen der für Einbeulungen am meisten gefährdete Rand 1 r der Hutform nur durch die Steifform 2 in seiner Form erhalten wird, da dieser Teil des Filzes weich bleibt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von steifen Herrenhüten. dadurch gekennzeichnet, dass der weiche rund vorgepresste Filzkopf (1) über eine elastische, der Kopfform des Filzkopfes genau angepasste Steifeinlage (2,) allseits fest und faltenlos gespannt wird.