<Desc/Clms Page number 1>
Verbindungsglied für Ketten.
Es ist bekanntlich Ketten, deren Glieder aus zwei gegeneinander um 900 verdrehten Ringaugen bestehen, deren eines aus zwei aneinanderliegenden Halbaugen gebildet ist. Diese Glieder werden nämlich aus einem Rundstab hergestellt, dessen Enden zu Halbaugen (Ringe mit halbkreisförmigem Querschnitt) ausgearbeitet werden, worauf diese Halbaugen unter ringförmigem Zusammenbiegen des stabförmigen Zwischenstückes aneinandergelegt werden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun ein Verbindungsglied für derartige Ketten, welches äusserlich ebenso oder ähnlich gestaltet ist wie die Kettenglieder selbst, nämlich insofern, als es auch aus zwei aufeinander senkrechtstehenden Ringaugen zusammengesetzt wird.
Während aber bei den normalen Gliedern solcher Ketten die beiden aufeinander senkrecht stehenden Ringaugen miteinander verwachsen sind, weil sie je aus einem einzigen Werkstück durch Sehmiedearbeit gewonnen werden, besteht das Verbindungsglied gemäss der Erfindung aus zwei gegeneinander um 900 versetzten BÜgeln, die miteinander unmittelbar oder mittels eines besonderen Mittelstückes durch entsprechend angeordnete Widerlagerflächen ihrer Enden in eine lösbare starre, d. h. nicht gelenkige (kraft-oder zwangschlüssige) Verbindung gebracht werden.
Das Verbindungsglied, seine einzelnen Bestandteile und die Art und Weise des Zusammensetzens sind in den Zeichnungen in mehreren Ansichten veranschaulicht.
Die Fig. 1, 2 und 3 zeigen einen der beiden Bügel in einem Querschnitt, einer Seitenansicht und einer Draufsicht. Der zweite Bügel ist ganz genau gleich gestaltet. Die Fig. 4,5 und 6 zeigen das oben erwähnte Mittelstück in zwei um 900 gegeneinander versetzten Ansichten und im Grundriss.
Die Enden der beiden Bügel BI und B2 und das Mittelstück J1 sind derart mit Ausnehmungen bzw. Ansätzen versehen, dass die beiden Bügel in aufeinander senkrecht stehenden Ebenen in das Mittel- stück M eingehängt werden können, so dass dann dieses Mittelstück die Verbindung zwischen den beiden Bügeln herstellt. Vor dem Einhängen der Bügel in das Mittelstück werden die verbindenden Endglieder der Kette in die Bügel Bl und B2 eingehängt.
Die Ausbildung der Enden der Bügel und des Mittelstückes kann, wie leicht einzusehen, verschiedenartig sein ; im Wesen wird es sich immer dalum handeln, dass die Bügel mit dem Mittelstück durch den Eingriff von Widerlagerflächen in eine kraftschlüssige Verbindung (unter Berücksichtigung der Zugbeanspruchung des Verbindungsgliedes) gebracht werden. Selbstverständlich kann man auch die kraftschlüssige Verbindung zu einer starren machen, etwa durch Einführung von Splinten od. dgl.
Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel liegen die Endflächen a. b der Bügelenden parallel zueinander, u. zw. in einem Abstand, der der Breitenabmessung des :. Iittelstückes 111 entspricht, dessen Grundkörper prismatisch mit quadratischem Querschnitt : st. Diese Endflächen (t und b enthalten abwärts konvergierende, im Querschnitt schwalbenschwanzförmige Ausnehmungen c, d, in welche passend gestaltete Ansätze e,/des Mittelstückes von oben her, also von dem Lichtraum des Bügels gegen aussen in der Ebene des Bügels eingeschoben werden können.
Das Mittelstück 111 besitzt an den beiden Parallelflächen, die gegenüber den die Ansätze e, f tragenden Flächen um 90 versetzt sind, ähnliche Ansätze g, h, die aber so angeordnet sind, dass sie zum Einhängen der Ausnehmungen der Enden des andern Bügels B2 geeignet sind.
Sie müssen also in entgegengesetzter Richtung konvergieren und es ist auch nötig, dass sie in der Höhenrichtung des Mittelstückes M gegenüber den Ansätzen e, f versetzt sind, wie die Fig. 4 und 5 erkennen lassen.
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
das Verbindungsglied nach seiner Zusammensetzung gleichfalls aus zwei aufeinander senkrecht stehenden Augen bestehen soll. so stehen die Achsen der bei den hohlzylindrischen Flächen an den Enden des Mittel- stückes M gleichfalls aufeinander senkrecht.
Diese hohlzylindrische Ausgestaltung der Endflächen des Mittelstückes ermöglicht übrigens auch das Zusammensetzen des Verbindungsgliedes bei sehr gedrungener Gestalt der Bügel, wie noch später erläutert werden soll.
Wird also der eine Bügel B1 an das Mittelstück M von der einen Seite her und der Bügel B2 an das Mittelstück M von der andern Seite her angeschlossen, so ist die kraftschlüssige Verbindung zwischen den beiden Bügeln durch Vermittlung des Iittelstückes hergestellt. Die Widerstandsfähigkeit dieser Verbindung hängt dabei natürlich von der Widerstandsfähigkeit der Kupplungsglieder, das sind die Ansätze e, f, g, h und die zugehörigen ausgenommenen Bügelenden, ab. Zur Unterstützung der Widerstandsfähigkeit dieser Verbindung können aber die Bügelenden mit seitlich vorragenden Ansätzen i versehen werden, die Auflager k bilden, die mit den Auflagerflächen der gleichfalls mit seitlichen Ansätzen i versehenen Enden der Bügel B2 in Eingriff kommen.
Dies ist aus den Fig. 9 und 10 zu ersehen, die das zusammengesetzte Verbindungsglied in zwei zueinander senkrecht stehenden Ansichten zeigen.
EMI2.2
Wenn aber das Verbindungsglied dieselbe Festigkeit haben soll wie die andern Kettenglieder. so würde es in der Regel nötig sein, die Ansätze i und die Auflagerfläehen k verhältnismässig gross zu machen. und dies könnte dazu führen, dass sich die äussere Form des Verbindlmgsgliedes allzusehr von der der andern Kettenglieder unterscheiden würde. Lässt man aber die beiden Verbindungsmittel. nämlich
EMI2.3
mässig klein bemessenen Kupplungsorganen eine Verbindung mit hoher Widerstandsfähigkeit erhalten werden.
Das Zusammensetzen des Verbindungsgliedes geschieht in der in Fig. 7 und 8 in Aufriss und Grundriss veranschaulichten Weise. In die beiden Bügel B! und B2 werden die zu verbindenden Endglieder
EMI2.4
der in Fig. 7 dargestellten schrägen Lage von der Seite her herangebracht und dabei legen sieh hohlzylindrische Ausnehmungen tn der Bügelenden an das Ketteneisen des Gliedes l an, so dass die Bügel Bi und B2 sehr nahe aneinandergerückt werden können. Dann wird der Bügel B2in die Zugrichtung geschwenkt
EMI2.5
das zusammengesetzte Verbindungsglied in zwei aufeinander senkrecht stehenden Ansichten und im Grundriss.
Das Auseinandernehmen geschieht selbstverständlich in umgekehrter Reihenfolge.
Es besteht zwar in der Regel keine Gefahr, dass die kraftsehlüssge Verbindung sich auch bei einer Entlastung der Kette selbsttätig lösen würde, doch kann man zur Erhöhung der Sicherheit die Verbindung noch durch Splinte, die durch Bohrungen der einzelnen Organe hindurchgehen, sichern.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verbindungsglied für Ketten, deren Glieder aus zwei gegeneinander um 90'verdrehte Ringaugen bestehen, dadurch gekennzeichnet, dass zwei gegeneinander um 900 verdrehte. den Kettenrillg- augen entsprechende Bügel . B, B miteinander unmittelbar oder mittels eines besonderen Mittelstüekes (M) durch entsprechend angeordnete Widerlagerflächen ihrer Enden in eine lösbare. starre (kraft-oder zwangsehlüssige) Verbindung gebracht sind.