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Abstimmspule für Radioapparate nebst Verfahren zur Herstellung derselben.
Es ist bereits bekannt, die Abstimmung von Radioapparaten durch Änderung der Ganghöhe der
Abstimmspulenwindungen bzw. der Entfernung zwischen den einzelnen Windungen durchzuführen.
Bei den bekannten Anordnungen müsste jedoch die Spule aus verhältnismässig starkem Draht angefertigt werden und erhielt dadurch für die Rundfunkzwecke unbrauchbar grosse Abmessungen. Erfindungs- gemäss werden diese Übelstände behoben und für die Abstimmspule wenig Platz beanspruchende Ein- stellvorriehtungen vorgesehen, welche leicht an das Paneel befestigbar sind. Um die Steifheit der Spule zu vergrössern und um diese freitragend ausbilden zu können, besteht die Spule aus gegeneinander ver- stellbaren Windungsgruppen, wobei die Windungselemente der Windungsgruppen untereinander vernäht, verdrillt oder verklebt sind.
Die erfindungsgemässe Spule kann auch als mehrlagige Spule ausgebildet werden, wodurch diese noch weniger Raum beansprucht.
Die erfindungsgem1isse Spule kennzeichnet sieh dadurch, dass zwei Nachbarwicklungen der Spule stellenweise derart verklebt sind, dass von jeder Klebstelle der eine Windungsteil zur vorherigen Windung und der andere Windungsteil zur nachfolgenden Windung läuft. Derartige Spulen können auf Wickelschablonen mit gerillten Wiekelleisten leicht und schnell hergestellt werden, wobei bei der Herstellung von zweilagigen Spulen solche Wickelleisten angewendet werden, deren Nachbarrillen in radialer Richtung gegeneinander versetzt angeordnet sind.
Das eine Spulenende wird vorteilhaft an einem Isolierstreifen befestigt, das andere Spulenende dagegen an einem längs dieses Isolierstreifens verstellbaren Führungsstück befestigt, an welch letzterem die beiden Enden einer um Führungsscheiben laufenden Schnur befestigt sind, wobei die eine Schnurscheiben- welle durch ein einerseits an dem Isolierstreifen und anderseits an das Paneel befestigtes Halterohr ragt und am freien Ende die Abstimmscheibe trägt.
Die erfindungsgemässe Abstimmspule zeichnet sieh gegenüber den bekannten Abstimmvorrichtungen durch allergrösste Einfachheit, kleinen Raumbedarf, Verlustfreiheit, kleine Dämpfung, leichtes Handhaben, grosse Selektivität und billigen Preis aus. Ein grosser Vorteil liegt noch darin, dass der übliche teuere Abstimmkondensator entbehrlich ist und dass die Abstimmscheibe eine volle Umdrehung macht, wodurch sich besondere Feineinstellscheiben erübrigen.
In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt, u. zw. zeigen die Fig. 1, 2 das Grundprinzip der neuartigen Abstimmspule, die Fig. 3 eine Ausführungsform der
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schablone dazu, die Fig. 6 eine zweite Ausführungsform der Abstimmspule mit zwei durch Luftabstand getrennten Wieklungslagen, die Fig. 7-8 die Wickelschablone dazu, die Fig. 9 ein Ausführungsbeispiel der Stellvorrichtung bzw. Abstimmvorrichtung für die erfindungsgemässe Spule.
Die Fig. 1-2 zeigen das bekannte Grundprinzip, laut welchem die zusammengedrückte Spule b (Fig. 1) eine bedeutend höhere Selbstinduktion hat als die auseinandergezogene Spule (Fig. 2). Dieses Grundprinzip ist jedoch für Rundfunkzwecke ohne weiteres nicht anwendbar, weil die Spule in ausgezogenem Zustande zu lang ausfällt und daher zuviel Raum beansprucht. Erfindungsgemäss werden also mehrere aus isoliertem Draht angefertigte Windungen zu einer Gruppe vereinigt und die Spule dadurch abgestimmt, dass die Entfernung zwischen den einzelnen Windungsgruppen geändert wird. Hiedurch ergibt sich noch der Vorteil, dass die aus verhältnismässig dünnem Draht (zirka 0'6 nun) angefertigte Spule starrer wird und auch freitragend als körperlose Spule ausbildbar ist. Wird die Spule aus sehr
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Die Windungsgruppen können in beliebiger Weise durch Verlitzen, Vernähen, Verkleben usw. hergestellt werden, wobei die einzelnen, verhältnismässig starren Windungsgruppen zwischen den Ver-
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verbindenden Windungsteile verbunden sind (Fig. 3), wie dies aus der weiteren Beschreibung deutlich hervorgehen wird.
In der Ausführungsform gemäss den Fig. 3-5 sind je zwei Windungen zu einer Windungsgruppe durch Kleben vereinigt. Diese Ausführungsform ist zur Massenherstellung äusserst geeignet. Die Fig. 5 zeigt die hiezu nötige Wickelform, welche beispielsweise aus drei Stabpaaren pj. . eg besteht, welche
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sehntt ist aus den jig. a und b zu entnehmen. Der Draht wird durch jede Rille f zweimal hindurchgeführt und dann in schiefer Richtung zur nächsten Rille hinübergeführt. Die Elemente der Stabpaare e1. e2, e3 liegen verhältnismässig näher zueinander, während die Entfernung der einzelnen Stabpaare gegeneinander etwas grösser ist.
Während zwischen den Stäben je eines Stabpaares zwei Drähte aufeinander durch die gegenüberliegenden Rillen laufen, entzweigen sich diese Drähte zwischen den entfernter liegenden Stabpaaren derart, dass stets der eine Draht in die genau gegenüberliegende Rille und der zweite Draht in die nächstfolgende gegenüberliegende Rille läuft, wie dies die Fig. 5 deutlich zeigt. Nach Fertigstellen der Wicklung wird diese zwischen den Stabelementen der einzelnen Stabpaare mit Klebmaterial bestrichen, so dass die übereinanderlaufenden Wicklungsteile zusammenkleben.
In der Fig. 3 zeigen b1, b2, b3 die
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dungen untereinander parallel laufen und zwischen den Klebstellen schraubenlinienförmige, teilweise nach rückwärts, teilweise nach vorwärts laufende Windungsteile entstehen, welche die Klebstellen derart verbinden, dass die Wicklung federnd zusammengedrückt und ausgezogen werden kann. Die rechte Seite der Fig. 4 zeigt die Windungen auseinandergezogen und die linke Seite zusammengedrückt.
Um die Gesamtlänge der Spule zu verkleinern, können die Windungen ohne Schwierigkeiten in zwei Lagen gewickelt werden, hiezu ist nur eine entsprechende Wickelform gemäss den Fig. 7-8 nötig,
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werden. Der Wicklungsdraht läuft abwechselnd in der äusseren und inneren Wicklungslage, so dass zwischen den gegenüberliegenden Innen-und Aussenwindungen nur eine ganz geringe Potentialdifferenz vorhanden ist.
Die Wicklungsstäbe 11 werden in Nuten l des Zylinders k geschoben, welcher mit seinen Endzapfen drehbar gelagert und vermittels einer auf den Vierkantzapfen m geschobenen Randkurbel während der Wicklung gedreht wird. Die Erweiterung k'des Wickelzylinders k bildet einen Anschlag für die eingeschobenen Wiekelstäbe 11. Die fertige Wicklung wird verklebt und dann samt den Wickelstäben von dem Wickelzylinder abgezogen, wonach die Wickelstäbe von der Wicklung befreit werden. Die Wicklung dieser doppellagigen Spule erfolgt fast so schnell als diejenige einer gewöhnlichen Zylinderspule.
Zum Abstimmen muss das eine Spulenende festgehalten und das andere Spulenende längs bewegt werden.
Die Fig. 9 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer solchen Abstimmvorrichtung. Diese besteht aus
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stüek s"längsbeweglieli befestigt ist. Das eine Spulenende wird an das feste Querstück und das andere Spulenende an das bewegliche Querstück befestigt, welches längs des Isolierstreifens in beliebiger Weise geführt ist. Die Verstellung des Querstückes s"kann in beliebiger Weise erfolgen. Erfindungsgemäss sind in dem Isolierstreifen zwei Sehnurscheiben u, u' gelagert, um welche eine Schnur v läuft, welche mit beiden Enden an das Isolierstüek s"angeschlossen ist.
Die Welle der einen Schnurscheibe ist in einem Rohr 2 gelagert, welches einerseits mit dem Isolierstreifen s und anderseits mit dem Paneel 4 des Radioapparates verbunden ist, während an dem durch das Paneel ragenden Wellenende die Abstimm- scheibe 3 befestigt wird. Das Rohr 2 dient gleichzeitig zur zentralen Befestigung der Spule an das Paneel.
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An beiden Enden des Isolierstreifens sind Klemmschrauben 5, 6 vorgesehen. Das eine Spulenende ist an die Klemmsehraube 6 angeschlossen, eine mittlere Abzweigung an die Klemmschraube 6 und das andere Spulenende vermittels eines biegsamen Kabels an die Klemmschraube z. Die Zuleitung s'zu der Klemmschraube z wird vorteilhaft durch einen starren Draht gebildet und dadurch das freischwebende Ende des Isolierstreifens versteift. Die Abmessungen sind derart getroffen, dass bei einer vollen Scheibenumdrehung 3 bzw. M, die Spule ganz zusammengedrückt bzw. ausgezogen wird.
Das Querstück 8" kann längs einer T-förmigen Seitenführung des Isolierstreifens s geführt werden.
Die Verstellung des einen Spulenendes kann auch durch eine Schraubenstellvorrichtung erfolgen, wobei das eine Spulenende an der Paneelinnenseite befestigt wird und durch das Paneel eine steilgängige Schraubenspindel ragt, auf welcher eine Schraubenmutter sitzt, welche mit dem andern Spulenende verbunden ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Abstimmspule für Radioapparate, bei welcher die Abstimmung durch Änderung der Entfernung zwischen den einzelnen Windungen erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstimmspule aus gegeneinander verstellbaren und untereinander vernähten, verdrillten oder verklebten Windungsgruppen besteht.