<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Körpern ans Faserstoffbrei.
Es ist bekannt, Körper aus Faserstoffbrei herzustellen, indem man die jeweilige nötige Menge von Faserstoffbrei in eine Form mit durchlässigen Wandungen eintreten lässt und darauf mittels erhitzter luftförmiger Druckmittel (Luft, Gas, Dampf) die Formung und Trocknung bewirkt.
Zwar sind nach diesen Verfahren seit einigen Jahren grosse Mengen kleinerer Hohlkörper hergestellt worden, jedoch ist es bisher noch nicht gelungen, nach diesen Verfahren grössere, widerstandsfähige Hohlkörper, z. B. Fässer, wirtschaftlich herzustellen. Die Gründe hiefür sind folgende : Zur Herstellung fester, gegen Verletzung widerstandsfähiger Wandungen ist, wie aus dem verwandten Gebiet der Papiererzeugung bekannt ist. die Verwendung eines verhältnismässig "schmierigen" Faserstoffbreies erforderlich. Dieser hat aber die Eigenschaft, dass er nur schwer entwässert. Es ist daher ein sehr hoher Druck nötig, wenn die Formung und Entwässerung der herzustellenden Hohlkörper in wirtschaftlich befriedigender Zeit durchgeführt werden soll.
Wollte man für solch hohen Druck Pressluft verwenden, so würde das Verfahren viel zu teuer.
Druckluft nämlich bedarf für ihre Erzeugung des kostspieligen Umweges über Kraftmaschine und Kompressor. Die im Handel befindlichen kleineren Hohlkörper wurden aus"rösehem", d. h. leicht entwässerndem Faserstoffbrei geformt. Hiefür hat sich Druckluft als luftförmiges Druckmittel bewährt.
Verwendet man aber den weitaus billigeren Dampf, so machte sich der Nebenumstand nachteilig bemerkbar, dass der in die Form eingeführte Dampf namentlich im ersten Teil der Entwässerungsperiode kondensiert und dass das gebildete Kondensat, welches ja dichter ist als das noch dampfförmige Mittel, besonders schlecht durch die Wandungen des herzustellenden Körpers entweicht. Es bleibt also lange in der Form und stört dadurch die erforderliche feste Verfilzung der Faser.
Um diesen Schwierigkeiten wenigstens teilweise zu entgehen, hat man nun vorgeschlagen, das Innere der durchlässigen Form mit einem luftförmigen Druckmittel zu beschicken und auf die Form von aussen ein Vakuum einwirken zu lassen, insbesondere, um die gleichmässige Entwässerung zu unterstützen und um sich bildendes Kondensat abzusaugen. Die Anwendung eines Vakuums aber kompliziert lie zur Ausbeutung solcher Verfahren erforderlichen Vorrichtungen derart, dass ein wirtschaftlicher Formungsbetrieb mit einem luftförmigen Druckmittel und Vakuum kaum denkbar erscheint. Ausserdem ivird das Kondensat in einem zu späten Stadium beseitigt, nämlich nachdem es bereits die Wände des Formlings durchdrungen und Schaden während des Formungsvorganges verursacht hat.
Die Erfindung überwindet die geschilderten Schwierigkeiten auf einfache Weise. Zunächst wird lem überhitzten luftförmigen Druckmittel Gelegenheit gegeben, durch eine besondere, regelbare Öffnung teilweise aus dem Innern der Form zu entweichen, nachdem das Druckmittel seine Wärme oder den grössten Teil seiner Wärme abgegeben hat. Somit ist die Zufuhr neuer Wärme in das Forminnere nicht lavon abhängig, dass bereits das Druckmittel die Wandungen des in der Herstellung begriffenen Körpers lurchdrungen hat.
In der Zeichnung sind zwei Vorrichtungen zur Ausführung des Verfahrens gemäss der Erfindung chematisch in Längsschnitt dargestellt. In Fig. 1 bedeutet a die aufklappbare Form für den zu erzeugenlen Hohlkörper b. In diese Form tritt der Faserstoffbrei und das geheizte Druckmittel durch das Rohr r in. Während ein Teil des Druckmittels durch die Wandungen a und die des sich bildenden Hohlkörpers b ntweicht, kann ein anderer Teil durch die regelbare Öffnung d abströmen, ohne durch die Wände des lohlkörpers hindurchdringen zu miissen. Hiedurch kann die in der Zeiteinheit durch einstromende
<Desc/Clms Page number 2>
Wärmemenge beliebig gesteigert und der Herstellungsvorgang entsprechend beschleunigt und damit verbilligt werden.
In Fig. 2 ist ebenfalls durch a die Form, durch b der zu erzeugende Hohlkörper dargestellt, während bei c der Eintritt des geheizten Druckmittels stattfindet. Der unmittelbare Austritt eines Teils dieses
EMI2.1
geben hat. Um diesen Vorgang noch zwangsläufiger zu gestalten, ist der Austrittskanal d im vorliegenden Beispiele durch einen Verdrängerkörper c hindurchgeführt, der den Rauminhalt der Form verringert.
Die besondere Bedeutung der Erfindung liegt darin, dass sie die Herstellung von Hohlkörpern mit Dampf als ausschliesslichem Druckmittel ermöglicht. Auf die Vorteile ausschliesslicher Dampfanwen- dung wurde oben hingewiesen. Denn mit Hilfe der regelbaren Öffnung cl ist es auf die einfachste Weise möglich, das entstehende Kondensat aus der Form zu entfernen. Zu diesem Zwecke braucht die Öffnung cl nur an derjenigen Stelle der Form zu münden, wo das Kondensat anfällt, im Falle der Fig. 1 oder 2 also unmittelbar am Boden der Form a.
Derjenige Teil des geheizten Druckmittels, der durch die Öffnung cl aus der Form entweicht,
EMI2.2
Behälter führen, der den zur Formung gelangenden Stoffbrei enthält.
Nach der Erfindung ist die Zuführung zusätzlicher Mengen, z. B. von Dampf, nicht mehr abhängig von der Durchlässigkeit der Wandungen des Formlings. Man kann somit widerstandsfähige Körper aus "schmierigen" Faserstoffen erzeugen, deren Mahlungsgrad nach Schopper-Riegler die Zahl 45 übersteigt. Man ist in der Lage, durch das neue Verfahren die Luftdurchlässigkeit sehr erheblich herabzusetzen. Ferner ist es möglich, dem Stoffbrei von vornherein Zusätze, z. B. kolloidale Stoffe, beizufiigen, die den Formlingen die Eigenschaft besonderer Dichtigkeit, insbesondere von Luftdichtigkeit, verleihen.
Als widerstandsfähige Körper, wie sie im vorstehenden beschrieben wurden, kommen vor allem
EMI2.3
werden, eventuell unter gleichzeitiger oder nachfolgender mechanischer Pressung. Durch ihre Nahtlosig- keit sind derartige Behälter besonders für den Versand von Nahrung-un Genussmitteln, Chemikalien, Salzen usw. geeignet, aber auch für den Versand von Waren erheblichen spezifischen Gewichtes, wie für Metalle, Steine, Erden und Erzeugnisse aus solchen Stoffen erheblichen Gewichtes. Ferner lassen sichnach der Erfindungauch Rohre, Isolierkörper, Teile von Maschinen und Apparaten der verschiedensten Art erzeugen, wie industrielle Formstücke überhaupt.
Hiebei ist noch der besondere Vorzug, dass die Formung lediglich mit Matrize und ohne Patrize erfolgt, so dass es nicht erforderlich ist, einen Formkern aus der Form zu entfernen. Dadurch wird also eine weitgehende Unbeschränktheit in der Formgebung ermöglicht.
PATENT-ANSPRÜCHE :
EMI2.4
dungen und unter Zuhilfenahme eines erhitzten luftförmigen Druckmittels, dadurch gekennzeichnet, dass von dem in die Form eingeführten luftförmigen Druckmittel ein Teil durch die Wände des zu formenden Körpers entweicht, ein anderer Teil mittels einer regelbaren Öffnung aus der Form entfernt wird.
2. Verfahren zur Herstellung von Körpern aus Faserstoffbrei in Formen mit durchlässigen Wandungen und unter Zuhilfenahme eines erhitzten luftförmigen Druckmittels, dadurch gekennzeichnet. dass bei Anwendung von Dampf als Druckmittel dieser teilweise in kondensiertem Zustande durch die regelbare Öffnung aus der Form entfernt wird.