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Bekanntlich wurden bisher Spiegelreflektoren m der Weise erzeugt, dass über dem auf verschiedene Weise erzeugten Silberbelag ein auf galvanischem Wege erzeugter KupferniederscMag als direkter Schutz des Silberbelages angebracht wurde. Um letzteren vor der ungünstigen Wirkung der Atmosphärilien weiter zu schützen, werden noch andere Schutzschichten von Farb- und Metallacken und Metallen
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schiedenartige Struktur und verschiedene physikalische Eigenschaften, wie Härte, Duktilität und Legierungsfähigkeit mit der Unterlage. Es werden gewöhnlich für diese Zwecke saure Kupferbäder angewendet.
Da aber der Kupferniederschlag in der hauehdünnen Schicht, welche hier in Betracht kommt, immer mehr oder weniger porös ausfällt, so ist die Möglichkeit gegeben, dass Reste des sauren Kupferbades in die Poren des Niederschlagen eindringen und in dieser Weise den Silberbelag angreifen. Weiterhin erfordert die Erzielung eines Kupferniederschlages von mindestens 0.005mm Schichtdicke die Zeit einer Stunde. Mè1J1 kann zwar mit höherer Badspannung und Stromdichte arbeiten und wird dann tatsächlich rascher einen stärkeren Niederschlag erzielen ; dies bietet aber keinen Vorteil, weil der Niederschlag alsbald pulverig, dunkel und missfarbig wird. Weiterhin oxydiert oder patiniert der Kupferniederschlag - den Einflüssen der Luft unterworfen-bald.
Der Hauptnachteil aber besteht in der begrenzten Hitzebeständigkeit der Kupfer-Silber-Schicht.
Der obgenannte Umstand-dass die Kupferniedersehläge in der hauchdiinnen Schicht immer porös ausfallen-bedingt einen Mehrverbrauch an den weiteren Deckmitteln. Die rote Kupferfarbe übt auch einen ungünstigen Einfluss auf den Silberspiegel aus, indem sie demselben ein dunkleres Aussehen verleiht, da die Silberschicht ja sehr dünn aufgetragen ist.
Die obgenannten Übelstände - hauptsächlich betreffs der Hitzebeständigkeit-werden durch das erfindungsgemässe Verfahren vermieden. Es wird an Stelle des Kupferniederschlages ein galvanischer Nickelniedersehlag angebracht. Hiebei wird von folgenden theoretischen Überlegungen ausgegangen. Der Spiegel entsteht durch Reduktion einer ammoniakalischen Silberlosung, welche als kolloidales Silber sieh auf der Glasoberfläche ausscheidet und den Spiegel bildet. Nun ist bekannt, dass ein Kolloid immer zur Kristallisation neigt, was durch Temperaturerhöhung beschleunigt wird. Es können aber auch katalytische Erscheinungen mitwirken, wie es sich im hier beschriebenen Falle gezeigt hat.
So erblindet ein Silberspiegel, der mit Kupfer gedeckt wurde, bei einer viel niedrigeren Temperatur als ein mit Nickel gedeckter Silberspiegel. Durch die Anwendung des Nickeliiberzuges erreicht man, dass obgenannte katalytische Wirkung zumindest wegfällt. Es bleibt nur ein Faktor, der die Kristallisation des kolloidalen Silbers beschleunigt, u. zw. die Temperatur. Nun ist aber die Wärmeleitfähigkeit des Nickels kleiner als die des Kupfers, so dass die Wärme der Nickelschicht auf die Silberschicht weniger einwirkt als die des Kupfers, wodurch der Kristallisationsprozess gehemmt wird.
Bekanntlich ist aber die Auftragung eines galvanischen Nickelniederschlages mit grossen Schwierigkeiten verbunden, welche hauptsächlich darin bestehen, dass der Nickelniedersehlag zum Abblättern neigt. Dies hat seinen Grund in der Bildung einer Nickel-Wasserstoff-Legierung, welche zu einer schr harten
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Haltbarkeit hat.
Als Elektrolyt wird ein Bad üblicher Zusammensetzung verwendet, u. zw. kommen als Nickelsalze Nickelsulfa. t, Nickelchlorid, Nickelammonsulfat usw., als Leitsalze Ammonsulfat. äthylschwefel- saure Magnesia u. a. in Betracht. Die Azidität wird durch schwache Säuren, wie Benzoesäure, Essigsäure, Zitronensäure, Borsäure u. dgl., aufrechterhalten.
Der Wasserstoffgehalt des Nickelniederschlages soll annähernd zwischen den Grenzen von 0-0009
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Silberschicht, vollkommen genügt, ja sogar bei dickeren Niekelsehiehten zu keinem Abblättern fiihrt. Durch die Nickeldeeknng erreicht man, dass die weiteren Deckschichten bei einer höheren Temperatur angebrannt werden können, wodurch eine bessere mechanische Festigkeit der Schutzschicht erreicht wird. Weiters ist der Silberspiegel im Aussehen viel schöner und heller als der mit Kupfer gedeckte Spiegel und deshalb seine Reflexionswirkung eine bessere als bei bisher erzeugten Reflektoren. Der
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