<Desc/Clms Page number 1>
Elektrische Entladungsröhre mit Wehneltkathode.
In elektrischen Entladungsröhren werden oft Wehneltkathoden verwendet, deren Kern aus Wolfram besteht. Während der Herstellung der Röhren müssen solche Kerne zur Beseitigung der im Wolfram enthaltenen Gase auf hohe Temperatur erhitzt werden, da, falls dies nicht geschehen würde, die Gase im Betrieb der Röhre frei werden und die ordnungsgemässe Wirkungsweise der Entladungsröhre gefährden könnten.
Bei dieser Erhitzung, die oft vor dem Anbringen der Kathodenkörper in den Entladungsröhren erfolgt, werden die aus Wolfram bestehenden Glühkörper brüchig, so dass die mechanische Festigkeit der Körper wesentlich geringer und das Anbringen der Körper in den Entladungsröhren sehr erschwert wird.
Nach der Erfindung werden diese Schwierigkeiten dadurch vermieden, dass die Körper der Wehneltkathoden nicht ganz aus Wolfram, sondern aus einem Manteldraht mit einem aus einer zusammenhängenden Wolframschicht bestehenden, auf einem metallenen Kern angebrachten Mantel bestehen. Der Kern wird zweckmässig aus einem Metall hergestellt, das erst bei höherer Temperatur als Wolfram brüchig wird.
Zweckmässig besteht der Kern des Glühkörpers aus Molybdän.
Wenn auch der Wolframmantel des nach der Erfindung verwendeten Glühkörpers beim Erhitzen brüchig wird, kann durch geeignete Wahl des Stoffes, aus dem der Kern des Glühkörpers besteht, und der Dicke des Wolframmantels dennoch ein genügend widerstandsfähiger Körper erhalten werden. Zweckmässig ist die Dicke des Wolframmantels geringer als 15% der Dicke des Glühkörpers, z. B. 3-10%.
Die Erfindung ist an Hand eines Beispiels näher erläutert.
Als Ausgangsstoff für den Gliihkörper der herzustellenden Entladungsröhre wird ein Stoff gewählt, der bei einer höheren Temperatur als Wolfram brüchig wird, z. B. ein Molybdändraht, der einen Durchmesser von 1500 je. aufweisen kann. Dieser Draht wird mit einem Wolframhäutchen beispielsweise derart überzogen, dass der Manteldraht einen Durchmesser von 1580 ! J. aufweist. Dieses Überziehen mit Wolfram kann in bekannter Weise derart erfolgen, dass der Molybdändraht z. B. auf 1700 C in einer Atmosphäre erhitzt wird, die eine flüchtige Wolframverbindung, wie Wolframhexaehlorid, enthält. Der so gebildete Manteldrabt kann zu einem Draht mit kleinerem Durchmesser gezogen werden.
Es empfiehlt sich, den gezogenen Draht vor seiner Weiterverarbeitung dadurch zu prüfen, dass man ihn in eine Flüssigkeit eintaucht, die Wolfram nicht angreift, wohl aber den Stoff, aus dem der Kern besteht. Die Stellen, wo der Kernstoff nicht mit Wolfram überzogen ist, können durch diese Massnahme sichtbar gemacht werden, so dass man einen Überblick über das Mass gewinnen kann, in dem der Kernstoff mit dem Wolfram überzogen ist.
Besteht der Kern des Manteldrahtes aus Molybdän, so kann man den Draht beispielsweise in eine Mischung von konzentrierter Schwefelsäure und starker Salpetersäure eintauchen.
Es ist gefunden worden, dass ein in der beschriebenen Weise hergestellter Glühkörper auf eine höhere Temperatur erhitzt werden kann, ohne wesentlich an mechanischer Festigkeit zu verlieren als ein ganz aus Wolfram bestehender Glühkörper. Infolgedessen kann der Körper vor seiner Anbringung in der Entladungsröhre entgast werden, ohne brüchig zu werden, und unbedenklich den erforderlichen Formveränderungen unterworfen werden.
<Desc/Clms Page number 2>
Der Glühkörper wird in bekannter Weise mit einem stark elektronenemittierenden Stoff, wie einem Erdalkalimetalloxyd, überzogen und dann als Wehneltkathode verwendet. Das Erdalkalimetall kann z. B. auf den Glühkörper aus dem Dampf niedergeschlagen werden, der durch Zersetzung einer in der Röhre, z. B. auf einer Anode, befindlichen Erdalkalimetallverbindung entwickelt wird, die beispielsweise aus Bariumazid besteht. Gewünschtenfalls kann zwischen dem Wolframmantel und dem elektronenemittierenden Stoff ein weiteres Material, z. B. Kupfer, angebracht werden.
Gegenüber einer Wehneltkathode, die aus einem unmittelbar mit einem Erdalkalimetall überzogenen Molybdändraht besteht, weist die beschriebene Kathode den Vorteil auf, dass zwischen dem Erdalkalimetall und dem Molybdän keine Verbindungen gebildet werden.
Die Entladungsröhren nach der Erfindung, die luftleer sein können, lassen sich für verschiedene Zwecke, z. B. zum Empfangen und Verstärken von elektrischen Schwingungen, als Senderöhren und zum Gleichrichten von Wechselströmen verwenden. Vorteilhaft können die verschiedenen Gliihkörper in Entladungsröhren verwendet werden, die mit einem Gas, z. B. einem Edelgas, gefüllt sind.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Elektrische Entladungsröhre mit Wehneltkathode, dadurch gekennzeichnet, dass die emittierende Substanz der Kathode auf einem Manteldraht angebracht ist, der einen aus einer zusammenhängenden Wolframschicht bestehenden, auf einem metallenen Kern angebrachten Mantel aufweist.