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Verfahren zur Herstellung von Netz-, Wasch-und Beinigungsmitteln.
Es ist bekannt, dass man die Waschkraft einer Seife dadurch nicht unwesentlich steigern kann, dass man sie in eine Verbindung bringt mit flüchtigen organischen Lösungsmitteln, wie Benzin, Petroleum, Terpentinöl u. dgl. Diese sogenannten Lösungsmittelseifen"kommen in der Hauptsache als flüssige Seifen und Seifenpasten in den Verkehr. Daneben kennt man aber auch schnittfeste Seifen und Seifenpulver, die einen mehr oder weniger hohen Gehalt an Lösungsmitteln aufweisen.
Im allgemeinen war man der Ansicht, dass bei der Herstellung dieser Lösungsmittelseifen, insonderheit bei der Herstellung der ein Lösungsmittel enthaltenen Seifenpulver, die Seife als der Träger des Lösungsmittels anzusehen sei, weil nur mit Hilfe von Seife unter Hinzuziehung eines passenden Emulsionsvermittlers Kohlenwasserstoffe in die für den Zweck geeignete feine Verteilung gebracht wurden.
Anorganische Salze sollten ihrer aussalzenden Fähigkeit wegen zu einer Bindung des Lösungsmittels ungeeignet sein. Seifenfreies Waschpulver mit einem nennenswerten Gehalt an fest gebundenen orga- nischen Lösungsmitteln kamen daher bislang nicht in den Verkehr.
In dem österreichischen Patent 86719 (Chemische Faoriken vorm. Weiler-ter Meer) werden allerdings Waschmittel beschrieben, die einen Gehalt an Chlorsubstitutionsqrodukten der Kohlenwasserstoffe der Benzolreihe mit 8-10 Kohlenstoffatomen enthalten. Die genannten Körper lassen sich sowohl in Verbindung mit Seifen klar in Lösung bringen und auch als Bestandteile fettloser Waschmittel verwenden. Aus dem angeführten Beispiel III ergibt sich aber, dass diese fettlosen Waschmittel aus Kieselsäuregallerten bestehen, wie sie durch Einwirkung von Kalziumkarbonat, Soda und Wasserglas sich bilden. Das Lösungsmittel wird von der gallertig gefällten Kieselsäure gewissermassen in Suspension gehalten.
Der Wert derartiger Waschmittel kann aber nur ein höchst mangelhafter sein, zumal das organische Lösungsmittel nur lose mit der anorganischen Gallerte verknüpft ist. Von einer organischen Bindung kann hier nicht die Rede sein.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, dass auch anorganische Salze wie Soda, Glaubersalz u. dgl., die Kristallwasser in mehr oder weniger grossen Mengen zu binden vermögen, auch organische Lösungsmittel wie z. B. Kohlenwasserstoffe aufnehmen und fest binden können, wenn dieselben in geeigneter Weise durch hydrotropische Substanzen in eine Form gebracht werden, in der sie so fein molekular verteilt sind, dass sie eine klare Lösung bilden.
Diese klarwasserlösliche Form der sonst in Wasser unlöslichen oder in Wasser nur emulgierbaren Kohlenwasserstoffe, organische Lösungsmittel, wie Chlorkohlenwasserstoffe u. dgl. erhält man beispielsweise, wenn man die z. B. nach D. R. P. Nr. 365160 hergestellten cyclohexanolhaltigen Seifen und seifenartigen Verbindungen in geeigneter Weise mit den Lösungsmitteln, z. B. den Kohlenwasserstoffen, zusammenbringt. An Stelle der in diesem Patent, bzw. der Zusatzanmeldung erwähnten Cyclohexanol können natürlich auch andere höher molekulare Alkohole wie Butylalkohol, Amylalkohol u. dgl. zu dem
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(alkylierte Naphthole usw. ) herangezogen werden.
Beispielsweise werden 20 Teile Tetrahydronaphthalin zunächst mit Hilfe eines eyclohexanolhaltigen Gemisches aromatischer und hydroaromatiseher Sulfosäuren in eine klar wasserlösliche Form gebracht.
In dieser Form wird das Tetrahydronaphthalin in 40 Teilen Wasser gelöst. Die Lösung wird auf zirka 400 C erwärmt, Langsam und unter ständigem Umrühren werden sodann 50 Teile kalzinierte Soda hin- zugegeben. Das Ganze erstarrt schon nach verhältnismässig kurzer Zeit unter Kristallbildung zu einer festen bzw. krümligen Masse. die sich in Wasser klar auflöst.
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telle des in diesem Beispiel verwendeten Tetrahydronaphthalin können selbstverständlich auch andere Kohlenwasserstoffe bzw. Lösungsmittel wie Benzin, Petroleum, Terpentinöl, Tetrachlorkohlenstoff, Trichloräthylen u. dgl. in Anwendung kommen.
Auch das Verhältnis zwischen LösungsWasser ist je nach dem Verwendungszweck des Endproduktes in mittel, Soda und weiten Grenzen variabel.
Die mit einem wasserlöslich gemachten organischen Lösungsmittel, z. B. einem Kohlenwasserstoff, in eine feste Verbindung gebrachte Soda besitzt ein aussergewöhnlich hohes Reinigungsvermögen, welches dann besonders in Erscheinung tritt, wenn stark verschmutzte und verschmierte Gegenstände gereinigt
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Soda reicht für diesen Reinigungszweck zumeist nicht aus. Daneben besitzt die z. B. kohlenwasserstoffhaltige Soda aber auch ein ganz überraschend hohes Netz-und Emulgierungsvermögen. Sie lässt sich ebenso leicht mit keimtötenden bzw. zur Schädlingsbekämpfung geeigneten Körpern in Verbindung bringen, wie man sie auch mit Seifen oder mit Seitenersatzstoffen verbinden kann, um deren spezifische Eigenschaften nach der einen oder andern Seite hin zu verbessern.