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Verfahren zur Herstellung von Filmen mit linearen lichtbrechenden Elementen.
Die deutsche Patentschrift Nr. 223236 beschreibt für Zwecke der Faibenphotographie einen kinematographischen Film, der auf der nicht mit Emulsion überzogenen Seite ein Relief in Form von parallel verlaufenden halbzylindrischen lichtbrechenden Elementen-etwa 15-20 je Millimeter-trägt. Diese Linsenrasterung wurde bisher in der Weise erzeugt, dass der durch Erwärmen formbar gemachte
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walzen nach verschiedenen Verfahren graviert, die jedoch alle verhältnismässig umständlich sind.
Es wurde nun gefunden, dass man in sehr einfacher Weise ohne Zuhilfenahme von gravierten Prägewalzen Filme mit Linsenrasterung herstellen kann, indem man als Urform eine dicht und gleichmässig mit dünnem Draht bewickelte Walze aus Metall, Glas oder einem andern geeigneten Stoff verwendet, der zweckmässig poliert ist. Zum Bewickeln der Walze benutzt man einen Draht von etwa 40-60 t-t Durchmesser und erreicht auf diese Weise 16-25 Drahtwindungen je Millimeter auf der Walze und ebensoviel Zylinderlinsen auf dem Film. Statt des Drahtes kann jeder andere Stoff von geeignetem Querschnitt Verwendung finden.
Die so hergestellte Drahtwalze kann in verschiedener Weise zur Erzeugung des Linsenrasterfilms verwendet werden.
Soll der als Schichtträger dienende Film gleich bei seiner Herstellung mit dem Linsenraster versehen werden, so wälzt man die in der oben beschriebenen Weise mit Draht bewickelte Walze oder ein durch Abgiessen auf galvanoplastischem oder anderm Wege erzeugtes Doppel davon auf der Giessfläche der bekannten Filmgiessmaschinen ab und erzeugt hier einen Abdruck der Drahtwindungen. Wenn als Giessfläche für den Film eine Metallfläche dient, so muss das Material der Drahtbewicklung bzw. des Doppels der Drahtwalze so gewählt werden, dass es härter ist als das Material der Giessfläche. Für eine Giessunterlage aus Nickel wird man also z. B. eine Bewicklung aus Stahldraht wählen. Dient dagegen als Giessunterlage eine Schicht aus geeigneten kolloiden Stoffen, z.
B. aus Zellstoffabkömmlingen, so genügt eine Drahtwicklung aus weicherem Stoffe als Stahl. In diesem Falle muss die Kolloidschicht durch Erwärmen oder durch Behandeln mit geeigneten Flüssigkeiten vor dem Abwälzen der Drahtwalze formbar gemacht werden. Auf der so mit einem dem Profil der Drahtwalze entsprechenden Relief versehenen Giessfläche wird in bekannter Weise die Filmbahn gegossen, welche dabei auf der Unterseite das Relief der Unterlage annimmt.
Wenn die Linsenrasterung erst an dem fertig gegossenen Film, entweder vor oder nach dem Begiessen mit Emulsion vorgenommen werden soll, so muss zunächst nach der mit Draht bewickelten Walze eine zweite Walze mit negativem Profil geformt werden. Dies kann z. B. in der Weise erfolgen, dass die erste Walze auf einer zweiten Walze aus gegenüber der Drahtbewicklung weicherem Stoff abgewälzt wird. Man kann ferner auch auf elektrolytischem Wege eine Gegenform der Drahtwalze erzeugen. In diesem Falle wird der Draht z. B. auf eine Walze aus leicht zerstörbarem Material, Glas od. dgl. aufgewickelt und elektrolytiseh verkupfert, um die einzelnen Drahtwindungen fest miteinander zu verbinden.
Dann wird der aus Glas bestehende Kern durch Zerschlagen, Herausziehen od. dgl. entfernt, wodurch ein Hohlzylinder entsteht, auf dessen innerer Seite sich die Drahtwicklung befindet. Dieser Hohlzylinder dient als Form zur Erzeugung einer mit einem negativen Profil versehenen Walze. Z : 1 diesem Zweck kann z. B. der Hohlraum mit Metall ausgegossen werden oder man erzeugt auf der inneren
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Wandung elektrolytisch eine starke Metallschicht. Von der so erzeugten negativen Walze können selbstverständlich auch Doppelstücke angefertigt und zum Prägen verwendet werden.
Zur Herstellung der mit dem negativen Profil versehenen Walze kann man auch in der Weise verfahren, dass man an die mit Draht bewickelte Walze eine glatte Gegendruckwalze anpresst, so auf den Umfang der bewickelten Walze ein Relief der Drahtwindungen hervorruft und den Draht entfernt.
Hiebei muss selbstverständlich das Material des Drahtes härter als das der Walze gewählt werden.
Sshiiesslich kann ein Gegenbild der Drahtwindungen auf der Walze so erzeugt werden, dass man die Zwischenräume zwischen Draht und Walze mit einem geeigneten Stoffe, der sich fest mit der Walzen- oberfläche vereinigt, ausfÜllt. 0
Mit den so hergestellten Walzen wird der fertige Film geprägt, nachdem er zu diesem Zweck durch Erwärmen oder durch Behandlung mit geeigneten Flüssigkeiten formbar gemacht worden ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Filmen mit linearen lichtbreehenden Elementen, dadurch gekennzeichnet, dass man als Urform eine dicht und gleichmässig mit dünnem Draht od. dgl. bewickelte Walze aus Metall, Glas oder einem ähnlichen Stoffe oder ein durch Abgiessen oder auf galvanoplastischem oder anderm Wege hergestelltes Doppel einer solchen Walze verwendet.