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Einrichtung zur Verhinderung der Korrosion des Bleimantels und Eisenpanzers von
Erdkabeln.
Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Einrichtung zur Verhinderung der Korrosion des Bleimantels undEisenpanzers von Erdkabeln, bei der dem Bleimantel und dem Eisenpanzer eine gegenüber in der Erde verlegten Elektroden negative Spannung aufgedrückt ist. Man hat bereits verschiedene Möglichkeiten eines solchen kathodischen Korrosionsschutzes vorgeschlagen, so findet sich z. B. in der Literatur die Erwähnung einer versuchsweise Anwendung des kathodischen Schutzes auf ein unterirdisches Rohrsystem. Der Erfolg scheint nicht befriedigend gewesen zu sein, was daraus hervorgeht, dass seither kein ähnlicher Versuch mehr bekannt geworden ist. Die Anwendung des Verfahrens auf unterirdische Rohrleitungen lässt auch, wie die Überlegung zeigt, keinen wesentlichen Erfolg erwarten.
Die Diffusion des sich bei den auftretenden elektrolytischen Vorgängen bildenden Wasserstoffes im Erdreich geht nämlich so schnell vor sich, dass bei langen Rohrstrecken sehr beträchtliche, elektrische Stromstärken erforderlich sind, um den abwandernden Wasserstoff durch sich neu bildenden zu ersetzen.
Die grossen Stromstärken verursachen in langen Rohrleitungen einen grossen Abfall der elektrischen Spannung. Dazu kommt noch, dass eine Ableitung des Stromes aus den meist blank verlegten Rohrleitungen gegen Erde stattfindet. Diese Umstände bringen es mit sich, dass wohl am Anfang der Rohrleitung eine genügende Schutzwirkung vorhanden ist, die aber gegen Ende derselben bis zum völligen Verschwinden abnimmt.
Der Erfindung liegt nun die Erkenntnis zugrunde, dass die einen Erfolg bei Rohrleitungen verhindernden Umstände bei Erdkabeln nicht vorliegen. Bei Kabeln ist nämlich die Ableitung gegen Erde infolge des äusseren Compoundschutzes weitaus geringer. Ausserdem erschwert dieser äussere Compoundschutz die Abwanderung des Wasserstoffes. Daraus folgt, dass die Anwendung des kathodischen Schutzes auf Kabel Vorteile ergibt, die bei der Anwendung auf Rohrleitungen nicht eintreten können, deren Ausbleiben dort aber offenbar dazu geführt hat, die an und für sich bekannten Massnahmen auf Kabel nicht anzuwenden.
Bei der Ausführung der Erfindung werden auf einer Kabelstrecke sämtliche Bleimäntel der Kabelstrecke und auch sämtliche Eisenpanzer leitend verbunden, u. zw. die Bleimäntel getrennt von den Eisenpanzern. Nun werden an einem Ende der Kabelstrecke zwei Kohleelektroden in die feuchte Erde versenkt. Zwischen einer Elektrode und dem Ende der unter sich verbundenen Bleimäntel wird eine elektromotorische Kraft von der Grösse der Polarisationsspannung Bleimantel-Kohleelektrode (in Erde) eingeschaltet, z. B. ein galvanisches Element, u. zw. in dem Sinn, dass die zugeschaltet elektromotorische Kraft der Polarisationsspannung entgegenwirkt, d. h. es muss der negative Pol (Zinkpol) mit dem Bleimantel verbunden werden. Es fliesst dann ein sehr geringer Strom vom Bleimantel durch die Verbindungsleitungen zur Kohleelektrode in der Erde.
Dieser Strom ist der sogenannte Reststrom oder Diffusionsstrom. Die Eisenpanzer werden ebenfalls mit dem negativen Pol einer elektromotorischen
Kraft verbunden, deren positiver Pol an die zweite Kohleelktrode gelegt wird. Sind in der Erde Ströme (Gleichströme) vorhanden, z. B. in der Nähe elektrischer Bahnen, so muss die elektromotorische Kraft der beiden Stromquellen, die man an den Bleimantel und den Eisenpanzer schaltet, so gross sein, dass der Strom niemals von der Kohleelektrode zum Bleimantel oder zum Eisenpanzer fliesst. Es wird dann zwar ein grösserer Verschleiss der verwendeten Batterien bzw. grösserer Aufwand an elektrischer Energie stattfinden, aber die hiefür entstehenden Kosten werden durch die Ersparnis infolge der verhinderten
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Zerstörung der Metalle in der Erde gerechtfertigt.
Ist die Schwankung der Stromstärke der Erdströme sehr gross, so kann unter Umständen die automatische Regulierung der zugeschalteten elektromotorischen Kräfte empfehlenswert sein. Wenn man einen Mehrverschleiss der benutzten Batterie oder grösseren Aufwand an elektrischer Energie in Kauf nehmen will, so kann man sich mit nur einer Erdelektrode und einer elektromotorischen Kraft begnügen, wobei Bleimantel und Eisenpanzer leitend zu verbinden sind ; es soll aber die eingeschaltete elektromotorische Kraft so gross sein, dass kein Strom von der Erdelektrode oder vom Bleimantel durch die metallische Verbindung zum Eisenpanzer fliesst. Die Kohlelektroden in der Erde lassen sich unter Umständen vorteilhaft durch Metallelektroden, z. B. Gusseisenplatten, ersetzen, nur werden letztere mit der Zeit zerstört und müssen dann ersetzt werden.
Um das notwendige Potential den zu schützenden Kabelteilen an möglichst vielen Punkten zuzuführen, ist es möglich, neben dem Kabel ein zweites eigenes Zuführungskabel zu verlegen, oder unter Umständen eine entsprechend isolierten Leiter im Kabel selbst unterzubringen, dessen Ausführungen zum Bleimantel und zum Eisenpanzer beispielsweise in den Muffen erfolgen könnten.