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Vorrichtung zum Vermischen von Gasen und Flüssigkeiten.
Die Erfindung bezweckt Gase und Flüssigkeiten im wesentlichen zur Herbeiführung chemischer oder physikalischer Reaktionen innig miteinander zu vermischen. Die Reaktionswirkung ist um so kräftiger, je feiner die Flüssigkeit zerteilt ist. Man verstäubt oder vernebelt die letztere deshalb, und es ist bereits bekannt, zu diesem Zweck rasch umlaufende Scheiben, auf welche Flüssigkeit aufläuft, oder Ventilatoren zu benutzen, die Gas ansaugen und in die gleichzeitig Flüssigkeit eingespritzt wird.
Mit den bezeichneten Vorrichtungen werden mehr oder weniger feine Tröpfchen erzielt, deren äussere Fläche naturgemäss nur mit den Gasen in Berührung kommt.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, eine kräftigere Reaktionswirkung dadurch zu erhalten dass die Flüssigkeit in Bläschen verwandelt wird. In diesem Falle tritt nämlich nicht nur die Aussenfläche mit dem umgebenden Gas, sondern auch die Innenfläche mit dem eingeschlossenen Gas in Berührung, so dass die erstrebte Wirkung von vornherein doppelt so gross, wie bei den bekannten Vorrichtungen ist. Die Erfahrung lehrt weiter, dass durch die Oberflächenspannung der dünnen Haut der Blasen ein ausserordentlich hoher Druck auf die eingeschlossene Gasmenge ausgeübt wird und dass deshalb auch die Reaktion zwischen beiden Teilen sehr stark ist. Deshalb wird bei Erzeugung feiner Bläschen eine Reaktions- wirkung erzielt, welche die bisher erreichte Wirkung um ein Vielfaches übertrifft.
Gegenstand der Erfindung ist nun eine Vorrichtung zum Vermischen von Gasen und Flüssigkeiten, mittels welcher die letzteren in feine, die Gasteilchen einhüllenc'e Bläschen verwandelt werden. Da beim Zerplatzen der Bläschen äusserst feine Tropfen entstehen, so kann die Vorrichtung auch zur Feinzerstäubung von Flüssigkeit Verwendung finden.
Die neue Vorrichtung ist auf der Zeichnung in Fig. 1 in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht.
Fig. 2 zeigt eine abgeänderte Anwendungsform der Vorrichtung in Verbindung mit einem die Bläschen aufnehmenden Flüssigkeitsbad.
Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem Ventilator, der auf einer rasch laufenden Welle 1 angebracht ist. Er ist aus der waagrechten Scheibe 2, der darüberliegenden kegelförmigen Wand 3 und den beide Teile verbindenden Ventilatorflügeln 4 zusammengesetzt. Zwischen dem oberen Rand der Wand J und der Welle 1 ist eine Öffnung 5 gelassen, durch welche Gas in den Ventilator strömen kann. Ein Rohr 6, welches gegen die Welle gerichtet ist, dient zur Einführung von Flüssigkeit in den Ventilator. Zwischen dem unteren Rande des Kegels 3 und dem Rande der Kreisscheibe 2 befinden sich die von den Flügeln 4 seitlich begrenzten Austrittsöffnungen 7. Der Kegelmantel 13 erstreckt sich so weit nach unten, dass er bis unter die Ebene der Scheibe zu 2 hinabreicht.
Bei schnellem Kreisen des Ventilators tritt folgende Wirkung ein. Die in den Ventilator eingeleitete Flüssigkeit gelangt an den Umfang der Seheibe 2, wird von dieser tangential in Gestalt von Tröpfchen abgeschleudert und prallt gegen den Kegelmantel Dieser hat wegen seines grösseren Abstandes von der Welle 1 eine grössere Umfangsgeschwindigkeit als die auftreffenden Flüssigkeitstropfen. Die letzteren werden deshalb infolge der an der Innenfläche des Mantels stattfindenden Reibung in eine rollende Bewegung gesetzt, und in feinste Schichten zerteilt, die sich beim Abrollen übersehlagen und dabei eine beträchtliche Menge Gas einhüllen, das ebenfalls durch die Öffnungen 7 nach aussen geschleudert wird.
Die so gebildeten Rollen und Blasen werden am Rand des Kegelmantels in feinster Verteilung abgeschleudert und bilden einen mit Gas durchsetzten Nebel von äusserster Reaktionsfähigkeit.
Gemäss Fig. 2 wird die Flüssigkeit dem Ventilator von unten zugeführt. Der Kegelmantel 3 taucht mit seinem unteren Rande in Flüssigkeit ein, die sich in dem Behälter 8 befindet. Die Kreis-
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scheibe 2 liegt etwas oberhalb des Flüssigkeitsspiegels. An ihrer Unterseite ist ein nach oben stärker werdender Kegelstumpf r vorgesehen, der bekanntlich bei schnellem Kreisen die Wirkung hat, dass die
Flüssigkeit an ihm emporsteigt. Sie strömt dann in der Richtung der eingezeichneten Pfeile nach auswärts und wird ebenfalls gegen den Kegelmantel geschleudert. Hier trifft die Flüssigkeit mit dem Gas zusammen und es werden in der vorher geschilderten Weise Gasblasen gebildet, die am Rande des Mantels abge- schleudert werden, u. zw. in die Flüssigkeit hinein.
Rings um den Mantel 3 entsteht ein Flüssigkeitswall, der ganz von Gasblasen durchsetzt ist, die nach einer gewissen Laufstrecke an die Oberfläche treten.
Zum Heben der Flüssigkeit kann an der unteren Seite der Kreisscheibe 2 auch eine Flügelschraube angebracht werden. Dem Ventilator kann natürlich Flüssigkeit auch gleichzeitig von oben und von unten zugeführt werden.