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Zweiteilige Steuervorrichtung für Schiffe.
In einem früheren österreichischen Patent Nr. 116105 hat der Erfinder ein zweiteiliges Steuerruder beschrieben, das bei Anordnung im Abstand zum Schiffskörper eine wasserschnittige Form besitzt und dadurch gekennzeichnet ist, dass der schwenkbare hintere Teil des Ruders länger ausgebildet ist als der starr mit dem Schiffskörper verbundene vordere Teil und dass beide etwa an der Stelle der grössten Dicke aneinander angelenkt sind, so dass sich bei gelegtem Ruder eine der Tragflächenform der Flugzeuge ähnliche Form ergibt.
Gegenstand der Erfindung ist nun eine weitere Ausbildung dieses Steuerruders, wobei alle Verbesserungen die Wirkung der Rudervorrichtung erhöhen sollen.
Es ist bekannt, dass der Drall des Schraubenwasserstromes bei Einschraubenschiffen stets eine geringe Ruderlegung für das Halten des Geradeauskurses erforderlich macht. Man hat deshalb schon versucht, durch Leitvorrichtungen, wie Leitschaufeln u. dgl., die man an den Steven anbaute, dem Schraubenwasserstrom eine Führung im Sinne seiner durch den Drehsinn des Propellers bewirkten Drehrichtung zu geben ; diese schaufelartigen Vorrichtungen sind sowohl gegen starken Wellenschlag als auch insbesondere gegen Eisgang sowie gegen Treibhölzer und sonstige im Wasser plötzlich auftauchende Widerstände sehr empfindlieh. Es ist ja bekannt, dass bei mehrflügeligen Gegenpropellern, namentlich die seitlichen Propeller in einer grossen Zahl bekannter Fälle abgebrochen sind.
Im Gegensatz dazu wird beim Erfindungsgegenstand in einfachster Weise ein feststehender Leitkörper mit grundsätzlich auf seiner ganzen Höhe symmetrischen Querschnittscharakter angeordnet, der den Sehraubenwasserstrom unter Aufgabe seiner drehenden Bewegungsrichtung zwingt, dem beweglichen Ruderkörper zuzuströmen. Das wesentliche Kennzeichen der Erfindung besteht darin, dass die Symmetrieebene des feststehenden
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mittelebene um einen geringen Winkel geneigt (versetzt) ist. Mit dieser Anordnung wird erreicht, dass auch die letzten unangenehmen Wirkungen des Schraubenwasserstromes aufgehoben werden.
Die Zeichnung zeigt beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes, u. zw. stellen die Fig. 1 und 1 a AusfÜhrungsformen dar, bei denen sowohl der bewegliche als auch der feste Teil der Steuervorrichtung bombierte Seitenflächen aufweist. Die Fig. 2 veranschaulicht einen Querschnitt nach der Linie A-B der Fig. la und der Fig. 1, wobei angenommen ist, dass gemäss Fig. 1 Ober-und Unterseite des beweglichen Ruderblattes abgerundet und nicht abgesetzt ist. Die Fig. 3 zeigt eine Ansicht von rückwärts einer erfindungsgemässen Ausführungsform des Ruderkörpers, die Fig. 4 einen Querschnitt nach der Linie C-D der Fig. 3 und die Fig. 5 eine Seitenansicht zur Fig. 3.
Gemäss Fig. 1 a und Fig. 2 besitzt die Rudervorrichtung einen oben und unten etwa gleichen wasserschnittigen Querschnitt, wird jedoch nach der Mitte zu dicker (Fig. 2). Diese Rudervorrichtung ist bei b bauchig ausgeführt, wobei entweder gemäss Fig. 1 die oberen und unteren Begrenzungen abgerundet oder gemäss Fig. l a unter Weglassung der Kappen a abgeplattet sind.
Da gemäss dem Zweck der Erfindung das Schraubenwasser möglichst wirbellos abgeleitet werden soll, wird nach einer weiteren Ausbildung gemäss der Erfindung der bewegliche Ruderkörper, das eigentliche Ruder, aus zwei gegeneinander versetzten Elementen ausgeführt, deren Hinterkanten etwa in der Mitte des Ruders in der Höhe der Schraubenwelle die grösste seitliche Entfernung von der Längsschiffsebene aufweisen und nach oben und unten zu sich kontinuierlich und allmählich der Längssehiffsebene wieder nähern, Hiebei kann,
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in senkrechtem und in waagrechtem Schnitt gesehen, die bombierte Form gemäss Fig. 2 auf die Ruderelemente Anwendung finden. Mit d ist hiebei die Verbindungsplatte in der Höhe der Achse der Schraubenwelle bezeichnet.
Normalerweise ist bei den Einschraubenschiffen ein gewöhnlicher Rudersteven vorhanden (in der Zeichnung nicht dargestellt). Der Vorderteil der erfindungsgemässen Vorrichtung umkleidet nun diesen normalen Rudersteven. Hiedurch wird schon eine über die durch die Festigkeit geforderte Dicke hinausgehende zusätzliche Verdickung hervorgerufen ; als über die erforderliche Festigkeit hinaus- gehende Dicke der Vorrichtung ist eine lichte Weite zwischen den Verkleidungsblechen anzusehen, die die übliche durch die Klassifikationsvorsehriften gegebene Dicke des Ruderstevens und die Breite der Ruderösen überschreitet.
Die Vorrichtung ist selbstverständlich in allen beschriebenen Ausführungsarten nicht nur für Seitensteuerung, sondern auch für Horizontalruder an Unterwasserfahrzeugen geeignet.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Steuerruder für Wasserfahrzeuge, das in Verbindung mit einem über die erforderlichen Festigkeitsverhältnisse hinaus dick gehaltenen Rudersteven eine wasserschnittige Gesamtform und bei Ruderlegung eine tragflächenähnliche Form ergibt, wobei das Ruderblatt etwa an der dicksten Stelle des Stevens angelenkt und breiter als dieser gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Symmetrieebene des vorderen feststehenden Teiles zur Längsschiffsmittelebene winklig steht.