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Ruderblatt. Wird, wie bekannt, bei Sportrudern die Blattrippe förtgelassen,
welche dem Abfluß des durch die Blattfläche gedrückten Wassers gleichsam den Weg
in Richtung der beiden Längsbegrenzungskanten vorschrieb, so strömt von dem schwach
gewölbten Blatt das gedrückte Wasser von der Druckfläche ab und bewegt sich, da
der Abfluß nach der unten befindlichen Längskante .des Blattes durch den größeren
Widerstand des Wassers
behindert wird, in Gestalt der Kämmwelle
über die obere, also nach dem Wasserspiegel zu gekehrte Längskante nach der Saugefläche
des Blattes. Dies hat eine Verringerung der Wasserpressung vor der Druckfläche zur
Folge und gleichzeitig eine teilweise Aufhebung des Sogs auf der der Druckfläche
abgewandten Blattseite. Infolge Abnahme des Wasserdruckes und Verminderung des Sogs
weicht aus diesem Grunde das Blatt in Richtung der ausgeübten Kraft zurück, so daß
die Austauchstelle des Blattes am Ende des Schlages gegenüber der Eintauchstelle
entgegen dem Fahrsinn eine erhebliche Wegstrecke zurückliegt. Dieser Rücklauf oder
Slip bedeutet eine verminderte Ausnutzung des Ruderschlags in Richtung der Vorwärtsbewegung.
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Zwecks Verringerung dieses Rücklaufs und Ausnutzung des vollen Ruderschlages
für die Vorwärtsbewegung, so daß Eintauch- und Austauchstelle des Ruderblattes fast
zusammenfallen, erhält das Ruderblatt gemäß der Erfindung eine Ausgestaltung, welche
das Entstehen und Überschlagen der Kämmwelle an seiner, im Wasser oben, also nach
dem Wasserspiegel zu gekehrten Längsbegrerizungskante verhindert. Demgemäß wird
die obere Längsbegrenzungskante nach der Druckfläche zu nicht symmetrisch mit der
unteren, sondern schärfer umgebogen ausgebildet, so daß hier die Blattdruckfläche
einen stark gewölbten Querschnitt aufweist.
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Die Zeichnung zeigt in Abb. i und 2 einen Grundriß und einen Querschnitt
durch das Blatt, welch letzterer nach Linie A-B durch Abb. i gelegt ist.
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Das am Ruderstiel a (in dem Ausführungs- i Beispiel versetzt) angebrachte
Blatt b hat von der Mitte aus, wie Abb. 2 zeigt, nach der unteren Begrenzungskante
b' hin eine schwache, allmähliche Wölbung, während die ! obere Begrenzungskante
b2 infolge stärkerer I Verwindung zu der Mitte des Blattes die Druckfläche stark
überwölbt, indem ihre der Druckfläche angehörige Begrenzungswand fast senkrecht
zu dem Mittelteil des Ruder-Blattes gestellt ist. Durch gestrichelte Linien ist
angedeutet, wie das nach oben strömende: Druckwasser infolge dieser Ausgestaltung
in Wirbelbewegung versetzt und immer wieder j vor die Blattdruckfläche hingeleitet
wird. i Die Überwölbung des Blattes an der oberen Längsbegrenzungskarite verflacht
sieh in der Längsrichtung des Blattes nach dessen Enden zu.
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Letzteres ist insbesondere ersichtlich aus der Abb. 3, welche an einem
Bootskörper c das eingetauchte Ruder a, b von oben gesehen zur Darstellung
bringt und gleichzeitig in strichpunktierter Linie die Bewegung des Ruders im Wasser
zeigt, insbesondere auch der Blattspitze .im Wasser Abis zur Beendigung des Schlages.
Hierbei ist der Slip, wie er aus der strichpunktierten Schlaufe sich erg'bt, sehr
geringfügig und demgemäß die Ausnutzung .des Ruderschlages die größtmögliche. In
Abb. 3a ist eine entsprechende Slipschlaufe für die bekannten Ruder dargestellt.
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Die angestrebte Wirkung wird angenähert auch dann erreicht, wenn bei
dem bekannten Ruder an der oberen Kante eine senkrecht zur Blattfläche stehende
Leiste angebracht wird.
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Außer der Verringerung des Blattrücklaufes im Wasser bringt die erfindungsgemäße
Ausgestaltung den Vorteil mit sich, daß bei Beendigung des Schlages, wenn das Behindern
der Drehbewegung des Ruders aufhört, das Blatt um 9o° umgeworfen wird und selbsttätig
mit seiner Breitseite auf dem Wasser liegend an die Oberfläche emportaucht, wie
dies für das Ausholen zum neuen Schlage erforderlich ist. Demgemäß hat es der Ruderer
nicht mehr nötig, beim Austauchen des Blattes auf das Ruder eine Drehkraft auszuüben.
Aber auch sonst bringt die neue Gestaltung des Ruderblattes bei der Rückführung
des Blattes über der Wasserfläche Vorteile; denn: während die bekannten Ruderblätter
schon bei schwachem Wellengang in die Wasserberge einschneiden können und den Rückschlag
behindern, gleitet das neue Blatt dank der gewölbten Oberkante über diese Berge
leichter hinweg.