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Verfahren zur synthetischen Herstellung von flÜssigen Brennstoffen aus den bei der
Entgasung oder Vergasung von kohlenstoffhaltigen Materialien gebildeten Gasen.
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Die Anmelderin hat festgestellt, dass die zusätzlichen Gase eine doppelte Rolle spielen, nämlich einerseits der Hydrierung dienen, anderseits dafür sorgen, dass der Katalysator ständig wirksam bleibt.
Er findet, wenn man beispielsweise Nickel als Katalysator anwendet, folgende reversible Reaktion statt :
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Wenn diese Reaktion auch beim Eintritt und im Hauptteil des Reinigungsapparates vor sich geht, so ist es doch praktisch unmöglich, die Gaszufuhr für die Hydrierung so genau zu regeln, dass gleich- zeitig mit der Bildung der gewünschten leichten Kohlenwasserstoffe am Austrittsende der Apparatur der Katalysator als reines Metall erhalten bleibt, ohne dass sich an dieser Stelle Schwefelwasserstoff ansammeln würde. Mit andern Worten, die mit Wasserstoff gesättigten und leichteren Gase werden zwangläufig etwas Schwefelwasserstoff beim Austritt aus dem Katalysatorapparat mitreissen.
Gemäss der vorliegenden Erfindung, die in der praktischen Anwendung der von der Anmelderin gemachten wissenschaftlichen Beobachtung besteht, ist am Austrittsende des Apparates, wo unter normalem Druck eine Anreicherung der Gase an Wasserstoff in Gegenwart von Katalysatoren stattfindet, eine Reinigungsvorrichtung vorgesehen, die gestattet, aus den bei der Reaktion gebildeten Gasen den
Schwefel zu entfernen, der in Form neugebildeten Schwefelwasserstoffes mitgerissen wird. In dieser Reinigungsvorrichtung, die z. B. mit Kupfer beschickt ist, zersetzt sich der Schwefelwasserstoff, und der frei gewordene Wasserstoff kann teilweise in den Katalysatorapparat zurückgeführt werden.
Das neue Verfahren gestattet nun eine Hydrierung in Gegenwart von Katalysatoren, die zwischen zwei Reinigungsoperationen eingeschaltet ist. Der vorangehenden Reinigung obliegt die Aufgabe, den mineralischen Schwefel und im weitgehendsten Masse auch den in organischer Verbindung vorliegenden Schwefel zurückzuhalten. Im Laufe der Hydrierung in Gegenwart von Katalysatoren bildet der haupt- sächlich aus den sehr stabilen Thiophenen stammende Schwefel mit den Hydriergasen Schwefelwasserstoff, der sich in Gegenwart des Katalysatormetalles unter Bildung von Sulfid zersetzt, das sofort durch die frisch zugeführten reduzierenden Gase wieder zersetzt wird.
Der so zurückbleibende Schwefelwasserstoff entweicht mit den synthetischen Brennstoffen, und der darin enthaltene Schwefel wird in dem am Austrittsende des Apparates vorgeschalteten Reiniger zurückgehalten ; der frei gewordene Wasserstoff kann teilweise in die Katalysatorapparate'zurückgeführt werden.
Die Zeichnung zeigt schematisch beispielsweise zwei Aufsührungsformen einer Anlage zur Anwendung des beschriebenen Verfahrens.
In der Anlage nach Fig. l werden die im Apparat A erzeugten Gase kontinuierlich in Reinigerbatterien B geführt. Am Austrittsende jeder Beinigerbatterie, wo die Hauptmasse, des mineralischen und organischen Schwefels zurückgehalten wird, strömen die. Gase und Dämpfe durch einen Reiniger G, der die Spuren des in B nicht, zurückgehaltenen Schwefels entfernt. Beide Reiniger B und C erhalten vorzugsweise die im Patente Nr. 112997 beschriebene und dargestellte Form.
Beim Verlassen des Reinigers a strömen die Gase in die Katalysatora, ppai'ate D\ D, D", die so angeordnet sind, dass durch die Leitungen il, , d3 eine Zufuhr von frischen wasserstoffhaltigen Gasen stattfinden kann, die ganz oder teilweise aus den Restgasen einer vorhergehenden Arbeitsstufe bestehen.
Gemäss der Erfindung strömt der in den Katalysatorräumen gebildete Schwefelwasserstoff in einen Hilfsreiniger, der in dieser ersten Anlage unmittelbar an den Katalysatorapparat angeschlossen ist. Dieser Hilfsreiniger enthält Reinigerbatterien E und kann wie die Reinigerbatterien B noch weitere Reiniger F enthalten. Am Austrittsende dieser Schutzreiniger werden die Gase, die in der Hauptsache aus hydrierten, kondensierbaren Kohlenwasserstoffen und aus einer bestimmten Menge leichter, nicht kondensierbarer Kohlenwasserstoffe bestehen, in bekannter Weise in einen Apparat G geführt, von wo die nicht kondensierbaren Dämpfe in einen Absorptionsapparat H gelangen, der mit einem Absorptionsmittel, beispielsweise aktiver Kohle oder einem Waschöl, gefüllt ist.
Die übrigen Gase strömen nach dem Durchgang durch einen Apparat I, wo sie von der mitgeführten Kohlensäure befreit werden, in einen Gasometer J. Ein Teil dieser Gase kann durch eine Leitung K abgeleitet und nach dem Durchleiten durch einen Erhitzer L, der sie auf die zur Reaktion erforderliche Temperatur bringt, zu dem ersten Katalysatorapparat Dl der Reihe zurückgeführt werden..
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der Rest wird nach dem Durchgang durch einen Erhitzer L in den Kreislauf zurückgeführt.
Es ist selbstverständlich, dass die Reiniger-B-C* am Eintrittsende sowie die Reiniger E bzw. E-F am Austrittsende des Apparates von irgendeiner bekannten Bauart sein können, d. h. dass sie nicht unbedingt den Spezialreinigern, dieden Gegenstand älterer Patente der Anmelderin bilden. gleichen müssen.
Die Reinigung in den Reinigern E kann eventuell in der Kälte erfolgen ; in diesem Falle ist es nötig, die Gasrückstände vor ihrem Eintritt in den Katalysatorapparat zu erhitzen, wie dies Fig. 2 zeigt.
Gemäss einer ändern Ausführungsform des Verfahrens werden die Katalysatorbatterien so angeordnet, dass sie abwechselnd in Betrieb und in Regeneration geschaltet werden können, zu welchem Zwecke
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jede Anlage mindestens zwei Katalysatorbatterien aufweist, die parallel geschaltet sind zu der Abzugsleitung für die Gase, die aus den Vorreinigern kommen und die in gleicher Weise parallel geschaltet sind zt. r Zuleitung der Gase in die am Austrittsende der Apparatur befindlichen Reinigungsapparate. Die dazu notwendigen Hähne sind selbstverständlich so angeordnet, dass sie abwechselnd das Ein-und Ausschalten der verschiedenen Batterien gestatten und sie auch in Verbindung mit einem Regenerationsmittel (z.
B. Ameisensäuredämpfe) zu bringen gestatten, während sie ausser Betrieb sind.
Man wird auf diese Weise bei Anwendung angemessener Betriebszeit und durch an Ort und Stelle mittels irgendeines bekannten Verfahrens stattfindende Regeneration zu lange Arbeitsperioden vermeiden können, an deren Ende die Wirksamkeit des Katalysators zu sehr herabgesetzt wäre.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur synthetischen Herstellung von flüssigen Brennstoffen aus den bei der Entgasung oder Vergasung von kohlenstoffhaltigen Materialien gebildeten Gasen, wobei diese Gase nach dem Durchstreichen einer Reinigungsmasse in hintereinander geschalteten Katalysatorkammern behandelt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die aus der Katalysatorkammer austretenden Gase behufs Entfernung des gebildeten Schwefelwasserstoffes einer weiteren Reinigungsoperation unterworfen werden, um dann zweckmässig in den Kreislauf zurückgeführt zu werden.