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Wiederbelebung von aufgebrauchten Gaswaschflüssigkeiten, die zur Gasreinigung
von sauren Bestandteilen gedient haben Die Erfindung bezieht sich auf die Wiederbelebung
von aufgebrauchten Gaswaschflüssigke'ten, die zur Gasreinigung von sauren Bestandteilen
gedient haben. Solche Gaswaschflüssigkeiten sind vorzugsweise alkalische Lösungen,
beispielsweise eine Lösung von Natriumkarbonat, wie solche bei der Reinigung von
Koksofengas o. dgl. von Schwefelwasserstoff und anderen sauren Verunreinigungen
benutzt werden. Es ist vorgeschlagen worden, eine solche Gaswaschflüssigkeit im
Kreislaufverfahren zuerst zur Absorption .der aus dem -Koksofengas zu entfernenden
sauren Verunreinigungen zu benutzen und dann die Lösung zu regenerieren, worauf
die regenerierte Lösung wieder von neuem zur Gasreinigung benutzt wird.
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Bisher hat man die Regenerierung im wesentlichen mit Luft vorgenommen,
es hat sich jedoch gezeigt, daß die Ableitung der mit Schwefelwasserstoff beladenen
»Regenerationsluft« öfters ein schwieriges Problem ist, besonders innerhalb oder
in der Nähe von bewohnten Gebäuden; besonders umständlich ist die scharflose Beseitigung
der schwefelwasserstoffhaltigen Luft bei Koksöfenanlagen, namentlich wenn die letzteren
im Zusammenhang mit Stahlwerken arbeiten. Dort sind in der Regel keine Generatoren
oder Wassergasanlagen vorhanden, um die schwefelwasserstoffhaltige Luft aufzunehmen.
Die Verbrennung dieser Luft unter dem Dampfkessel ist in vielen Fällen praktisch
nicht durchführbar.
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Gemäß der Erfindung wird die Wiederbelebung von aufgebrauchten Caswaschflüs.-sigkeiten,
die zur Gasreinigung von sauren Bestandteilen gedient haben, in der Weise vorgenommen,
daß die Gaswaschflüssigkeiten mit brennbaren Gasen behandelt werden, was gegebenenfalls
in der Wärme geschehen kann.
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Im nachstehenden ist die Erfindung beispielsweise an der Hand einer
Zeichnung schematisch erläutert.
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Eine Koksofenbatterie r besteht aus den Verkokungskammern z, den Heizzügen
3 und den Regeneratoren q.. In dem gewählten Beispiel soll ein Teil der Koksofengase
als Brennstoff für die Unterfeuerung der Batterie benutzt werden. Dieses Gas wird
in die Heizzüge 3 mittels Leitungen 5 und Düsen 6 eingeführt; die in den Regeneratoren
q. erhitzte Verbrennungsluft wird durch die Leitungen 7 zugeführt.
Die
Koksofengase ziehen durch Steigrohre8, das#iassammelrohr9, dieHauptleitung ro über
einen Pechfang ri durch die Hauptleitung 12 zum ersten Kühler 13. Das verhältnismäßig
kalte .Gas wird durch 'einen Teerscheider rd. mittels eines Exhaustors r-5 gesogen
und geht durch einen Vorwärmer 16 zu einem Sättiger 17, der mit Schwefelsäure zur
Entfernung des Ammoniaks gefüllt ist, und dann durch einen Säurescheider 18. Teerige
und ammoniakalische Kondensate aus dem Gas werden in dem Behälter r9 gesammelt;
das von Teer und Ammoniak befreite Gas besitzt eine Temperatur von etwa 42 bis 57°
C. Dieses Gas wird in einem Kühler -2o auf beispielsweise :25' C gekühlt. Es kann
auch unter Umständen jetzt die Entfernung von Leichtölen vorgenommen werden, bevor
die -eigentliche Gasreinigung beginnt. - Das Gas wird dann durch eine Leitung 21
zu einem mit Berieselungskörpern gefüllten Absorptionsgefäß 22 geführt und hier
im Gegenstrom mit einer z- bis 3prozentügen Lösung von Natriumkarbonat gewaschen,
welche durch die Brausen 23 eingeführt wirrt. Das von sauren Bestandteilen im wesentlichen
befreite Gas kann, falls erforderlich, noch weiter gereinigt werden, es wird im
übrigen durch Leitungen 24 und 25 zu seinem Verwendungsort geführt. Die als Brennstoff
für die Koksöfen bestimmte Teilmenge des Gases wird vom Hauptstrom abgezweigt und
geht durch die Leitung 26 zu einem Gasometer 27.
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Die Wiederbelebung der aufgebrauchten Natriumkarbonatlösung gemäß
der Erfindung wird dadurch bewirkt, daß die den Absorptionsturin 22 verlassende
Lösung .mit dem zur Unterfeuerung für die Koksöfen bestimmten Teilgasstrom behandelt
wird. Um diese Wiederbelebung zu unterstützen, ist es zweckmäßig, die aufgebrauchte
Lösung zu erwärmen. Zu diesem Zweck wird die Lösung in einem Sumpf 28 gesammelt
und mittels einer Pumpe 29 durch einen Erhitzer 30 hindurchgedrückt, wo die Lösung
beispielsweise auf 85' C erwärmt wird. Die Erwärmung kann auch durch direktes
Einleiten von Wasserdampf etwa durch die Zuleitung 31 vorgenommen werden.
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Nach dem Erwärmen wird, die aufgebrauchte Lösung durch eine
Leitung 32 zum oberen Teil des Regenerierapparates 33 geleitet und geht im Gegenstrom
zu dem aufsteigenden Gas durch diesen abwärts. Der Regenerierapparat 33 wird vorzugsweise
mit mechanischem Rotor gebaut, beispielsweise in Form des bekannten Feldskrubbers.
Das Durchrühren der aufgebrauchten Lösung während der Regenerierung -ist besonders
vorteilhaft, wenn nur begrenzte Volumina von Gas für die Wiederbelebung zur Verfügung
stehen. Mlan kann indessen auch mit anderen Apparaten, wie Waschern mit Siebböden
o. dgl., arbeiten.
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Der zur Unterfeuerung für die Kolzsöfen bestimmte ganz oder teilweise
von Schwefelwasserstoff o. dgl. gereinigte Teilgasstrom wird durch ein Gebläse 34
in den unteren Teil des Regenerierapparates 33 eingeprellt und nimmt beim Aufsteigen
die schädlichen Verunreinigungen, die von der aufgebrauchten Lösung mitgeführt -werden,
auf. Der Teilgasstroin verläßt den Regenerierapparat 33 in stark unreinem Zustande,
während die ,regenerierte Lösung in einen Sumpf 37 einläuft, von wo sie ihrer Verwendung
zur Absorption der Verunreinigungen aus weiteren Gasmengen zugeführt werdefl kann
und etwa -mittels -der Pumpe 35 -zum Absorptionsgefäß 22 in Vollendung ihres Kreislaufes
geschickt wird. Falls erforderlich, kann frisches Alkali zur Auffüllung 'der Betriebsverluste
zugegeben werden. .
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Das unreine, aus dem Regeneratiönsapparat 33 kommende Gas, welches
große Mengen von Feuchtigkeit, Schwefelwasserstoff, Cyanverbindungen usw. enthält,
geht durch eine Leitung 36 zu einem Kühler 37, wo es auf etwa 25' C abgekühlt
wird, und wird dann durch die Leitung 38 denn -Koksofen zur Verbrennung zugeführt,
wo die schädlichen Verunreinigungen zu harmlosen Verbindungen oxydiert werden.
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Wenn Regeneratorgas oder ein - anderes Gas zur.Unterfeiierung der
Ofen verwendet werden soll, kann dieses Gas als Regenerationsmittel benutzt -werden;
auch können Gase aus liegenden Retorten ü. dgl. als Regenerationsmittel benutzt
und später verbrannt werden: Gemäß der - Erfindung wird eine einfache und wirksame
Wiederbelebung -der aufgebrauchten Gaswaschflüssigkeit durchgefiihrt, wobei das
zur Wiederbelebung benutzte brennbare Gas eine Erhöhung seines Heizwertes durch
die erheblichen Mengen von -iiitgeführtem Schwefelwasserstoff erfährt.