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Bei elektrischen Vorrichtungen, deren Isolation Öl oder eine andere Flüssigkeit bildet, hat der Zustand, in welchem sich dieser Isolierstoff befindet, sehr grosse Bedeutung, weil hievon die Sicherheit der ganzen Vorrichtung abhängt. Bekanntlich unterliegt das 01 im Betriebe merklichen Veränderungen, einerseits verkohlt es, anderseits zieht es Wasser aus der Luft an sich. Es ist deshalb notwendig, den Zustand des Öles oft zu kontrollieren und den Ölbehälter gegebenenfalls mit einer Einrichtung zu versehen, welche diesen Zustand anzeigt.
Es sind bereits solche Einrichtungen bekanntgeworden, welche die Änderung der Dielektrizitäts- konstante des Isoliermittels der zu schützenden Vorrichtung von aussen zu beobachten und dadurch die Gefahrmomente zu erkennen gestatten. Hiebei wurde ein im Isoliermittel befindlicher Kondensator in einen Stromkreis eingeschaltet und mit Hilfe einer Wheatstoneschen Brücke oder eines hochempfindlichen andern Messinstrumentes der durch den Kondensator fliessende Strom gemessen, welcher einen Schluss auf den Zustand des Isoliermittels ziehen lässt.
Gegenstand der Erfindung bildet eine Einrichtung zum Schutze von Transformatoren und andern elektrischen Vorrichtungen, welche gleichfalls die Änderung der Dielektrizitätskonstante des Isoliermittels der zu schützenden Vorrichtung ausnutzt, u. zw. so, dass man nicht nur den Zustand des Isoliermittels erkennen kann, sondern dass unmittelbar eine Schutzeinrichtung in Tätigkeit gesetzt wird. Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass der Kondensator oder die sonstige auf Änderungen der Dielektrizitätskonstante des Isoliermittels reagierende Vorrichtung in einem besonderen Resonanzkreis eingeschaltet ist.
Erst durch die Zuhilfenahme der Resonanz wird es möglich, so grosse Änderungen der im Kondensatorkreis fliessenden Ströme zu erzielen, dass nicht nur der Zustand des Isoliermittels dauernd angezeigt werden, sondern auch ein Alarmsignal, eine Ausschaltvorrichtung od. dgl. in Wirkung gesetzt werden kann.
Zu diesem Zwecke wird in dem Ölbehälter eines Transformators oder einer andern Vorrichtung, deren Isolation eine Flüssigkeit bildet, ein Kondensator von bestimmter Kapazität angeordnet, dessen Dielektrikum dieselbe isolierende Flüssigkeit bildet. In den Stromkreis dieses Kondensators wird eine Selbstinduktion eingeschaltet, so dass ein Resonanzkreis entsteht, welcher z. B. an das Wechselstromnetz geschaltet wird.
Die Selbstinduktion kann von der auf dem Kern eines Magneten aufgewickelten Spule gebildet werden, welcher die weitere Registrier-, Signal-oder Schutzeinrichtung in Tätigkeit setzt
Die ganze Einrichtung wird so eingestellt, dass im Falle der Verschlechterung des Öles unter einer bestimmten Grenze, d. h. also beim Ansteigen der Dielektrizitätskonstante desselben, infolge der Vergrösserung der Kapazität des Kondensators in dessen Stromkreis Resonanz eintritt. Infolge dieser Resonanz wächst der Strom in dem Kreise an und bewirkt unter Vermittlung eines Magneten oder Relais das Ingangsetzen der weiteren Schutzeinrichtung.
An verschiedene bestimmte Punkte des Kondensatorkreises können verschiedene solche Schutzeinrichtungen angeschlossen werden und dadurch aufeinanderfolgend, je nachdem, wie weit die Verschlechterung des Öles vorgeschritten ist, einzelne Einrichtungen in Gang gesetzt werden.
Damit auch der Beginn einer Ölzersetzung infolge irgendeiner Isolationsstörung gemeldet werde, wird auf dem Ölgefäss ein Behälter zum Sammeln der sich entwickelten Gase vorgesehen. In diesem
Behälter ist nun auch ein Kondensator vorgesehen, dessen Dielektrikum im normalen Zustande Öl
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bildet. Sobald infolge Gasentwicklung an Stelle des Öles Gas zum Vorschein kommt, ändert sich die Dielektrizitätskonstante und dadurch die Kapazität des Kondensators, wodurch wieder das Gleichgewicht im Resonanzkreise gestört und ein Relais zur Wirkung gebracht wird.
Diese Meldevorrichtung kann, ähnlich wie die eigentliche Schutzeinrichtung innerhalb des Gefässes, je nachdem, wie weit die Zersetzung vorgeschritten ist, auf verschiedene Gasmengen im Sammelbehälter eingestellt werden.
In dem Kondensatorkreis können selbstverständlich mehrere Selbstinduktionen in Serie oder parallel geschaltet werden, und zu diesen ebenfalls in Serie oder parallel kann ein Ilidikator angeschlossen werden, welcher im Schaltraum des Werkes direkt auf einer Skala zeigt, welchen Grad die Gefahr für
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Hiebei befindet sich auf dem Gefäss oder innerhalb desselben nur ein fester Kondensator, während die weiteren erforderlichen Vorrichtungen hinter der Sehaltplatte und leicht zugänglich angeordnet werden können. Der Kreis ist mechanisch in Ruhe, und Stromeinsehaltungen im primären Schutzkreis wie bei bisher bekannten Schutzeinrichtungen sind nicht notwendig.
Damit die Kapazität und Selbstinduktion des Resonanzkreises und dadurch auch deren Grösse und Preis erniedrigt werden kann, ist es möglich, die aufgezwungen Periodenzahl aus dem Wechselstromnetz, z. B. mittels eines rotierenden oder statischen Periodenumformers, zu erhöhen, so dass dann die geforderte Resonanz auch bei kleineren Werten der Kapazität oder Selbstinduktion erreicht werden kann.
Die konstruktive Anordnung der erfindungsgemässen Schutzeinrichtung kann beliebig gewählt werden, und an Stelle eines festen Kondensators kann zu demselben Zweck auf Grund des Erfindungsgedankens irgendeine andere Vorrichtung angewandt werden, die auf Änderungen der Dielektrizitäts- konstante eines Isolationsmittels reagiert.
PATENT-ANSPRÜCHE :
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